HOVS Schreibung: Liznic, Liznich, Liznik, Lisenik, Lyznik, … laut AEB Leisnig: 217 besessene Mann, darin die 2 auf dem Lichtenhain wohnenden und auch die 6 in den Vorstädten wohnenden Mann mit angeschlagen. - Der Rat sitzt auf Kanzleischrift. 226 bes. Bürger, 20 Grundbesitzer ohne Haus, 162 Inw. (1402 Einwohner). Eintrag: AEB Kloster Buch. Pfarrkirche St. Matthäi, siehe Parochie. |
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Leisnig war Mittelpunkt einer kleinen slawischen Altsiedellandschaft mit rund 60 Dörfern. Als Königsgut war
es Eigengut der Ekkehardinger geworden, nach deren Aussterben es 1046 an das Reich zurückfiel.
1046 wurde der
Burgward Leisnig zum Ausstattungsgut der Gemahlin Heinrichs III., die 1077 starb. Zusammen mit den
Burgwarden Grobi (Döben) und Polkenberg gelangte es 1084 durch Schenkung an Wiprecht von Groitzsch und nach
dessen Tod 1125 an dessen Sohn Heinrich († 1035). 1135 fiel es aus königlicher Gnade an Wiprechts Tochter
Bertha von Morungen, die mit Dedo von Wettin verheiratet war. Deren Tochter Mathilde brachte 1143 dieses Erbe
ihrem Gemahl, dem Bamberger Stiftsvogt Rapoto von Abenberg, als Allod zu, der es 1147 mit Hz. Friedrich III.
von Schwaben gegen staufisches Hausgut vertauschte.
1158 kamen bei einem Gütertausch
zwischen dem nunmehrigen Kaiser Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen die Burgen Leisnig und Colditz ans
Reich: … castrum videlicet Liznich cum beneficio Heinrici burchgravii et cum omnibus reditibus sibi
pertinentibus …. Über Lage und Gestalt der Leisniger Burg seit Wiprechts Zeit können wegen fehlender Grabungen wenig Aussagen gemacht werden. Die Ringbefestigungen der Burgen dieser Zeit wurden immer noch hauptsächlich als Holz-/Erde-Konstruktionen errichtet, dafür ist der Platz der heutigen Burg auf dem Felssporn wenig geeignet. Als Standort der Burg erscheint die Stelle zwischen dem unteren Ende der Niederlanggasse und dem Schlossberg eher wahrscheinlich, daneben die Urpfarrei St. Matthäi und ein suburbium mit dem Altmarkt als Mittelpunkt. Mit dem Übergang der Burg an das Reich wird dann wohl auch eine Verlegung der Burg an ihren heutigen Ort erfolgt sein. Die wirtschaftliche Versorgung der Burg erfolgte über den Wirtschaftshof in Tragnitz, dem späteren Vorwerk, welches der Rat der Stadt Leisnig 1559 von Kurfürst August kaufen musste. Interessant ist dabei, dass noch 1403 eine ganze Anzahl Dörfer Wachkorn nach Tragnitz liefern mussten [KOBUCH]. Man kann wohl davon ausgehen, dass diese Dörfer zum Zeitpunkt der Errichtung des Burgwardes schon existierten. |
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1215 | ist ein Zoll in Leisnig nachgewiesen (dessen Einnahmen an die Kirche gingen). 1215 ist auch schon eine Stadt auf der Flur von Altleisnig mit einer Nikolaikapelle entstanden. Die wohl verkehrsgünstige Lage an einer Muldenfurt war aber wegen der Gefahr eines Hochwassers nur bedingt von Vorteil. |
1228 | wird auch der Ort an der Burg Leisnig als villa forensis bezeichnet, als Marktdorf. |
1286 | ist dann die Stadtverlegung vollzogen, es ist die Rede von der neuen Stadt vor der Burg mit der Kirche St. Matthäi. |
Daher wird auch der 1277 genannte Markt, an welchen sich die Handwerker von Gersdorf halten sollen, wohl schon der heutige Markt sein. | |
1308 | wird eine Münzstätte in Leisnig genannt, deren Erträge teilweise einer Frühmesse in der Matthäikirche zugewiesen werden. |
1325 | ist ein Bürger von Leisnig (Hermannus de Nuendorf dictus Wucherer, cives in Lyznik) Zeuge bei einer Einigung zwischen dem Kloster und den Brüdern von Staupitz wegen der Fischereirechte um Westewitz. |
1329 | Übertragung der Herrschaft Leisnig an die Markgrafen von Meißen. |
1365 | ging Leisnig mit der Burggrafschaft in den Besitz der Markgrafen über. 1382 wurde der Stadtschreiber hannus gunczil als Zeuge genannt. |
1386 | werden Abgaben des Klosters an den Markgrafen genannt, die in Leisnig abzuliefern waren, Leisnig hatte also bereits die Funktion des Amtes übernommen. |
1388 | werden anlässlich des Verkaufes von Äckern der Matthäi-Kirche mehrere Bürger genannt (siehe unter Parochie). |
1378 | Lizenyk castrum cum attinenciis. Theolonium taxatur ad 4 sexagenas latorum et potest facere magis vel minus. Item 9 servicia piscium in qualibet septimana, quodlibet valens 8 hellenses. Silva Wuste. Item silva Kese unde brot. Item silva Lizzenicz obligata abbati in Buch. Judicium valet in emendis annuatim 20 sexagenas latorum, et hoc eciam secundum magis vel minus, et hoc districtus et civitatis simul; et sciendum, quod domini tantum habent 2 denarios seu duas partes emendarum in civitate et plene judicio districtus. Civitas Lizenik [dat precarie] Walpurgis 9 sexagenas 20 grossos, item Michaelis 9 sexagenas 20 grossos. Huius cedunt hospitali in Dobelin 3 sexagene 44 grossi; queratur quomodo. Item de maccellis 12 lapides sepi magis vel minus. (RD) |
1410 | kaufte der Rat der Stadt das Vorwerk Lichtenhain von Hermann von Maltitz und verteilte die Felder an Leisniger Bürger. Dabei gelobt er, den Zehnt von 3 Scheffel Korn und 3 Scheffel Hafer, der vom Vorwerk an das Kloster ging, weiter zu zahlen. Genannt werden der Bürgermeister Hannes Neninchen und die Ratsleute und Geschworenen Johannes Gunczil, Conrad Seyler, Niclaus beiersstorff, Conrad vllen, Siffard Schurecht. |
1496 | wurden bei der Ausstattung des neuen Altares in der Kirche auch Abgaben des Nickel Prauent zu Leisnig genannt: zwei Groschen Michaelis und auf Weihnachten einen Kapaun von einem Stück Holz, gehörig in das Vorwerk zu Minkwitz. |
1516 | Kf. Friedrich entscheidet den Streit zwischen dem Kloster und dem Rat der Stadt Leisnig. |
1547 | Amt Leisnig: an Kloster Buch sind zu zahlen: Erbzins Martini: 1 gr; 4 Scheffel Korn altes Maß und dasselbe Hafer. |
Die Kirche St. Matthäi zu Leisnig war eine Königskirche, was aus der notwendigen kaiserlichen
Zustimmung bei der Übertragung an das Kloster Buch folgt. Sie war 1192 an Otto von Lobdeburg verlehnt, der
1207 Bischof von Würzburg wurde. Inhaber der Pfarre war 1214 Dietrich, Propst der Meißener Kirche (also des
Domkapitels). Dieser hatte dem eigentlichen Pfarrer von Leisnig einen Teil der Ausstattung der Kirche
zugewiesen, nämlich Hetzdorf, Paudritzsch, den Zehnt in Seifersdorf und Leisnig und den Zoll in Leisnig und
Clennen. 1215 gehörten zur Kirche in Leisnig die Martinskapelle auf
der Burg, die Nikolaikapelle in der neuen Stadt (heute Alt-Leisnig), die Kapellen in Sitten, Seifersdorf,
Zschirla, Collmen und Polkenberg und die ecclesia St. Pankratii in Tragnitz. Der Sprengel umfasste
ehemals mehr als 60 Dörfer. Kirchen unabhängig von Leisnig deuten jedenfalls auf eine spätere Entstehung des Ortes, wie z.B. Altenhof, Gersdorf, Wendishain, deren Namen schon auf den Landesausbau hinweisen. Der übergroße Sprengel zerfiel jedenfalls in der Folgezeit, wobei jedoch (meist) die Matthäikirche entschädigt wurde. Die Kirche ist dem Apostel und Evangelisten Matthäus geweiht, das Patrozinium wird 1225, 1265 und 1268 explizit genannt. Wenn bei Kamprad Matthias genannt wird, so ist das wohl dem mangelnden Interesse an dem wirklichen Patrozinium oder der mangelnden Kenntnis der lateinischen Sprache geschuldet. |
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1213 | bis 1217 wird für Leisnig ein Pfarrer Heidenreich genannt, |
1225 | Gerbotus plebanus sancti Mathey war an der Zuordnung von Naundorf zum Sprengel Altenhof beteiligt. |
1260~ | waren Vlricus, plebanus de Liznich und Wilhelmus plebanus in civitate Liznich Zeugen bei der Änderung des Sprengels der Matthäi-Kirche (Auspfarrung von Collmen). |
1265 | ermahnte der Abt von Buch, dass zwar alle Einwohner zur Mutterkirche St. Matthäi gehören, dass aber nach den allgemeinen Gewohnheiten der hl. Kirche Gottes, alle Einwohner von dem Priester die heiligen Sakramente erhalten sollen, in dessen Bereich sie wohnen. |
1268 | Vlricus, plebanus de castro Liznik als Zeuge für Bf. Withego von Meißen. |
1268 | wurden anlässlich der Errichtung der Kirche von Börtewitz der Kirche St. Matthäi als Ersatz 2 Scheffel Weizen und genauso viel Hafer jährlich zu St. Martini zugeschrieben. |
1273 | Ablassbrief für die Kirche St. Matthäi in Leisnig [HINGST, 1878] S. 52, jetzt verschollen. |
1286 | ein weiterer Ablassbrief für die Kirche St. Matthäi in Leisnig. |
1286 | musste der Streit zwischen Reinboldum, plebanum Ecclesiæ S. Nicolai veteris civitatis in Liznich, ex una, & dominum Heinricum, plebanum Ecclesiæ S. Mathei novæ civitatis ante castrum Liznich ex parte altera wegen Verlegung der Stadt Leisnig geschlichtet werden. |
1288 | Henricus plebanus de lisnik als Zeuge bei der Umwandlung des Klosters Geringswalde in ein Nonnenkloster. Datum & actum Gluchowe 1288 XVII Kal. Aprilis (Miscellanea, 1767 S. 78). |
1289 | ein weiterer Ablassbrief für die Kirche St. Matthäi in Leisnig. |
1290 | d[omi]nus Heinricus, plebanus ante castrum Lyznik, als Zeuge für Bgf. Albero. |
1306 | dominus Heinricus, plebanus & archipresbiter in Liznik als Zeuge für Bf. Albrecht III. von Meißen anlässlich der Errichtung der Kirche in Bockelwitz. |
1306 | domino Henrico, plebano in Lyznik als Zeuge für Bgf. Albero III. |
1308 | dominus Heinricus, plebanus S. Mathæi in Liznik stiftete aus seinem Besitz 20 Mark reinen Silbers zur Ausstattung einer täglichen Frühmesse. Mit diesem Geld und den Spenden anderer wurden von den provisores der Kirche in Gorschmitz und Doberquitz Abgaben erworben, mit Zustimmung des Abtes als Patronatsherren. |
1324 | Heynricus, plebanus ante castrum in Lysnik als Zeuge für die Burggrafen von Leisnig. |
1326 | dominus Henricus, plebanus ante castrum Lysnik cum fratre suo Conrado de Altendorf dicto haben die Mühle in Altleisnig aufgelassen, damit der Burggraf Albero sie dem Kloster Buch übertragen kann. |
1329 | Dominus Henricus, plebanus in Lyznik, als Zeuge für Bgf. Heinrich von Leisnig, ebenso 1330 und 1334. Es ist nicht zu entscheiden, um wieviele Personen gleichen Namens es sich dabei handelt. |
1354 | erfolgte die Inkorporation der Parochie Leisnig durch Bf. Johann I. von Meißen auf Bitte des Abtes. Das Kloster besaß zwar die Parochie seit 1215. Das Kirchenrecht sah aber zu dieser Zeit noch keine Inkorporation vor. Nun konnte der Abt auch einen Mönch mit Priesterweihe als Pfarrer vorschlagen. Das Recht zur Einsetzung lag jedoch nach wie vor beim Archidiakon, dem Propst von Wurzen. Und der eingesetzte Mönch war in erster Linie dem Archidiakon zu Gehorsam verpflichtet. |
1354 | Herr Heynrich, der pherrer von Lyznik, als Zeuge, wie auch 1354, 1355 und 1356 für die Burggrafen. |
1359 | her Johannes, der pherrer von liznic als Zeuge, wie auch 1361 für die Burggrafen. |
1363 | Bgf. Heinrich von Leisnig eignete der Kirche St. Matthäi zu Leisnig acht Groschen jährlichen Zinses,
aufgelassen von Siegfried von Börtewitz. Das ist die erste der Urkunden, die sich im Pfarrarchiv Leisnig befanden. |
1366 | Landgraf Wilhelm von Thüringen schenkte auf Bitten des Priesters Johannes von Schönerstädt und seines Bruders Nykil in Leisnig je 26 Scheffel Getreide für das Gotteshaus St. Matthäi und die Brücke in Leisnig. |
1371 | Bürgermeister und Rat von Leisnig einigten sich mit dem Pfarrer von Leisnig Johann von Wyczen und dem Abt von Kloster Buch über die neu gestiftete ewige Messe. |
1371 | her Johannes, pferrer czu Lisnic als Zeuge für Cvnad von Trebsyn, den Beauftragten des Mgf. Wilhelm. |
1373 | Die Landgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm gaben dem Altar des Hl. Kreuzes in der Pfarrkirche zu Leisnig Zinsen, die der Rat dazu erkaufte. |
1373 | Bf. Konrad bestätigte die Stiftung eines Zinses zur Pfründe des Heiligkreuzaltares in der Pfarrkirche zu Leisnig. |
1379 | erfolgte durch Kardinal Pileus eine Bestätigung der Inkorporation der Kirche Leisnig, die wohl der Bischof von Meißen verweigert hatte, die Gründe bleiben ungenannt. |
1388 | Papst Urban VI. befahl dem Bischof von Meißen die Vereinigung der Parochie Leisnig mit dem Kloster. |
1388 | Bf. Nikolaus von Meißen erlaubte die Verlehnung von Äckern der Parochie Leisnig auf Bitte des Pfarrers
Frowinus. Die der Kirche gehörenden Äcker vor dem Obertor Leisnig waren durch den Verkehr zu sehr beeinträchtigt. Da diese Äcker Kirchengut waren, musste das vom Bischof von Meißen geregelt werden. Es werden verschiedene Bürger von Leisnig genannt, an deren Äckerdie Kirchenäcker angrenzten (Gunther Faber, Melchior Hannus, Nicolaus Ruffus). Auf einem Teil der Äcker dürfen Häuser gebaut werden. Später erfolgte wohl eine Umwandlung in Gärten. Auf dem Stadtplan von Kamprad werden 119 Pfarrgärten genannt, gelegen zwischen Obertor und Friedhof. |
1388 | Bf. Nikolaus von Meißen bestätigte auf Befehl des Papstes die Inkorporation von Leisnig. |
1395 | wurde dem Abt von Kloster Buch bestätigt, dass er die Annaten für den Pfarrer von Leisnig gezahlt hat (acht ungarische florenos guten Goldes und rechten Gewichtes). Annaten sind die Erträge einer Pfarrstelle für ein halbes Jahr, die nach einer Neubesetzung an die römische Kurie abzuführen waren. Sie wurden gezahlt für dominus frater Nicolaus, plebanus in Lysenik, es war also ein Mönch des Klosters als Pfarrer eingesetzt worden. |
1397 | Mgf. Wilhelm von Meißen übertrug dem von den beiden Leisniger Bürgern Hans Gunczel und Johannes Nuwindorff
in der Pfarrkirche Leisnig gestifteten Altar der 10000 Ritter und 11000 Jungfrauendie gekaufte Ausstattung.
1397 bestätigte Bf. Johannes III. von Meißen die Altarstiftung. Weiter hatten einige Leisniger Bürger dem Johannes Ragewicz einige Zinsen verkauft, die dieser 1397 einem Seelgerät widmete. Schließlich stiftete Johannes Güntzel 1398 eine Ewige Messe an diesem Altar. Die Stiftungsurkunde stellte Johannes Nuwendorff, derzeit Bürgermeister, aus. Johann Güntzel war schon 1382 als Stadtschreiber genannt. Die Kapelle Corporis Christi, als neues Gewölbe bezeichnet, dürfte die heutige Vorhalle an der Südseite der Kirche sein, später die Kapelle der Kalandsbruderschaft. Das Gewölbe der großen Kirche entstand erst 100 Jahre später. |
1419 | fand ein Prozess vor der römischen Kurie um die Besetzung der Parochie Leisnig statt. Geklagt hatte Johannes von Jockrim gegen frater Benedictus, den der Abt des Klosters als zuständiger Patronatsherr eingesetzt hatte. Von wem dieser Johannes die Zuweisung hatte und von wem er eingesetzt worden war, bleibt ungenannt. Jockrim ist der Name der Stadt Stolpen vor der Zerstörung durch die Hussiten (1429) und diese befand sich im Besitz des Bischofs von Meißen. Nach mehreren Verhandlungen wird 1420 die Klage abgewiesen. Johannes von Jockrim hat frater Benedictus Aufwendungen im Wert von 20 Gulden zu zahlen. |
1432 | Bf. Johannes IV. von Meißen bestätigte die Stiftung zweier Wiesen bei Leisnig für die Abhaltung einer Antiphon während der Advents- und Fastenzeit in der Pfarrkirche Leisnig mit gleichzeitiger Ablasserteilung. |
1439 | Johannes wortczen, Domherr zu Altenburg, ehemals Pfarrer von Leisnig, stiftete ein Salve regina und Commemoration zu Leisnig. Wieder wurden Zinsen des Rates gekauft und der Stiftung übertragen. Die entsprechenden Gesänge und deren Bezahlung werden sehr genau beschrieben. |
1441 | Das Konzil von Basel bestätigte dem Kloster die Inkorporation der Kirchen von Belgern und Leisnig. |
1449 | Kf. Friedrich bestätigte auf Bitte des Pfarrers von Leisnig Asmus von Dolen eine verlorene Urkunde des Mgf. Wilhelm zur Stiftung eines Altars in der Stadtkirche zu Leisnig vom 1397. |
1450 | wurden dem Pitantiar des Klosters folgende Einkünfte zugewiesen: von der Parochie Leisnig 4 Schock zu Walpurgis und dasselbe zu Michaelis. |
1456 | Hanns Konnig, Hauptmann in Leisnig, bekundete, die von genannten Altaristen für die Pfarrkirche Leisnig gekauften Güter bei Fischendorf unter den genannten Bedingungen zu Lehen gegeben zu haben. |
1460 | Bf. Caspar von Meißen bestätigte die Stiftung eines Altars in der Pfarrkirche St. Matthäus zu Leisnig zur Verehrung der unbefleckten Empfängnis Mariens sowie zu Ehren der Heiligen Liborius und Hedwig und dessen Dotation mit bezeichneten Grundstücken durch den Rat der Stadt Leisnig. |
1461 | Bürgermeister und Rat der Stadt Leisnig bekunden, von einer Altarpfründe der Leisniger Pfarrkirche 30 Schock neuer Groschen geliehen zu haben. |
1462 | wurden dem Custos des Klosters folgende Einkünfte zugewiesen: der Pfarrer gibt 2 Schock, eins zum Dreikönigstag, das andere zu Johannis dem Täufer. |
Zwischen 1460 und 1484 wurde die Kirche St. Matthäi in ihrer heutigen Gestalt errichtet (1484 Abschluss der Wölbung, im 19.Jh. allerdings neogotische Säuberung und neue Turmspitze). | |
1464 | Der Rat zu Leisnig ordnete die Einkünfte des neuen Altars Conceptionis Mariæ. |
1466 | Der Rat der Stadt Leisnig verkaufte dem Johannes Copitzsch, Besitzer des neuen Altars der fraternitas
Calendarum in der Kirche St. Matthäi in Leisnig, 3 Schock Groschen Zins für 180 rheinische Gulden. Der neue Altar stand zwischen dem Hochaltar und dem Altar Corporis Christi. |
1467 | Bf. Dietrich von Meißen bestätigte den neuen Altar fraternitatis Kalendarum in der Pfarrkirche zu Leisnig und seine Ausstattung. |
1468 | Bf. Dietrich von Meißen gewährte allen Gläubigen, die die beiden Altäre der fraternitas Kalendarum in der Pfarrkirche Leisnig besuchen, einen vierzigtägigen Ablass. Es sind die Altäre Mariä Empfängnis und Mariä Verkündigung. |
1472 | Die Brüder von Kötteritzsch vertauschen ihr Lehen über das Vorwerk Gorschmitz (mit weiteren Abgaben in Doberquitz, Doberschwitz, Clennen und Bockelwitz) an den Pfarrer zu Leisnig gegen das Vorwerk Kroptewitz. |
1478 | Bf. Johannes V. von Meißen bestätigt den genannten Ablass und gewährt seinerseits einen Ablass von 40 Tagen. |
1478 | Der Kardinalbischof Angelus von Penestrina und sechs genannte Kardinalpriester beurkunden auf Bitte des Thomas Walter zugunsten der Kapelle zum Heiligen Kreuz außerhalb der Stadt Leisnig einen Ablass von 40 Tagen. |
1493 | Bf. Johannes VI. von Meißen bestätigt den Brauch, den Leib Christi an 5 Tagen des Jahres in einer näher beschriebenenen Prozession durch die Stadtkirche von Leisnig zum Altar Corporis Christi zu tragen. Gleichzeitig gewährt er einen Ablass von 40 Tagen. |
1496 | stattete der Pfarrer D. Matthäus Möse, frater und ab 1499 Abt des Klosters, auf Grund einer Stiftung einen neuen Altar in der Kirche St. Matthäi aus, indem er mit dem Stiftungsgeld von Nickel von Kötteritzsch, Zinse, hauptsächlich in Brösen, Altleisnig, Fischendorf, Wendishain und Minkwitz, kauft. Der Altar erhält einen eigenen Kapellan mit der Verpflichtung, alle Wochen fünf bestimmte Messen dort zu lesen. Geweiht ist der Altar dem Mitleiden (compassio) und der Empfängnis Mariens. Laut dem Meißener Bistumskalender ist der entsprechende Festtag der 19. Juli. |
1499 | Abt Matthäus errichtet einen neuen Altar in der Pfarrkiche von Leisnig, der im gleichen
Jahr von Bf. Johann VI. von Meißen bestätigt wird mit Angabe der
zu zahlenden Abgaben. Der Stifter war Sebastian Schumann, Pfarrer zu Zschoppach. Mit der Stiftungssumme von 700 Gulden waren von Nickel von Kötteritzsch entsprechende Zinsen gekauft worden. Deren jährliche Erträge von 30 Gulden sollte der Stifter bis zu seinem Tode erhalten. Danach sollten sie dem Kloster oder dem Pfarrer von Leisnig zustehen. |
1500 | Kardinalbischof Olivierus von Sabina und 19 genannte Kardinäle beurkunden auf Bitte von Gregorius Sartorius, Priesters und Vikars der Pfarrkirche St. Matthäi zu Leisnig, zugunsten des Heiligkreuzaltars in dieser Kirche einen Ablass von 100 Tagen. Bf. Johannes VI. von Meißen bestätigte diesen Ablass und gewährte seinerseits einen Ablass von 40 Tagen. |
1504 | Kirche St. Matthäi wird von zwei Mönchen aus Buch betreut, mit einer Kapelle auf dem Schloss und der Kreuz-Kapellevor dem Obertor, eingepfarrt Döhlen, Minkwitz, Meinitz, Neudörfchen, Brösen, Tautendorf, Hasenberg, Gorschmitz, Röda und Lichtenhain. (Amtserbbuch von 1504, Kamprad S. 194). |
1506 | Der Altarist Gregor Schneider (Sartorius) vermacht der Kaland-Bruderschaft an der Matthäikirche Leisnig 60 rhein. Gulden für ein Totengedächtnis. |
1510 | Bf. Johannes VI. von Meißen verfügt auf Bitte des Altaristen Donatus Gantzsch am Heiligkreuzaltar in der Pfarrkirche zu Leisnig, an diesem Altar aus Mangel an Stiftungsvermögen nur noch viermal wöchentlich die Messe zu lesen. |
1511 | Hans und Sebastian von Kötteritzsch in Sitten bestätigen Pfarrer Valentin Hiendorff in Leisnig den von ihrem verstorbenen Vater gemachten Verkauf von 12 Schock 40 Groschen an den Leisniger Pfarrer. (Valentinus Hoendorff de Buch, 1491 W/M29.) |
1517 | Kf. Friedrich an Abt Antonius wegen des Pfarrers zu Leisnig. |
1519 | Bürgermeister und Rat [von Leisnig] bestätigen die Stiftung einer Sonntagnachmittagspredigt. |
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