Bf. Albrecht III. von Meißen errichtet eine neue Kirche in Bockelwitz.

1306 März 2; Buch.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1781.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CXXX., pag. 222.

Bf. Albrecht von Meißen bestätigt, dass wegen der großen Entfernung vieler Dörfer von der Kirche in Altleisnig, Herr Heidenreich, daselbst Pfarrer, gemeinsam mit den Einwohnern und Bauern der Dörfer, nämlich Bockelwitz (Bukilwitz), Kreischau (Criscowe), Kroptewitz (Croptuwitz), Dobernitz (Dobirmeritz), Leuterwitz (Luteboritz), Nicollschwitz (Nycraswitz), Großpelsen (Belsin majus) und Kleinpelsen (Belsin minus) und mit Zustimmung von Abt Dietrich von Buch, und seines Konventes eine neue Pfarrkirche in Bockelwitz errichtet hat, zu der die genannten Dörfer gehören sollen. Als Ersatz sollen die Bauern der genannten Dörfer dem Pfarrer in Altleisnig 12 Mark geben.

Zeugen sind Propst Withego von Wurzen (præpositus Wrzinensis), Ulrich von Düben (de Dybin) Kanoniker in Meißen, Conrad unser Notar und Kapellan, Heinrich Erzpriester in Leisnig, Siegfried von Gruna (de Grunowe), Fritzko von Börtewitz (de Bortewitz), Werner von Limbach (de Limpach), Ritter und Burgmannen in Leisnig, Bruder Rudolf Prior in Buch, Bruder Hermann Cellerar, Bruder Vrowin Kämmerer dort, und andere mehr.

Verhandelt im Kloster Buch, im Jahre 1306, VI. Nonas Martii, in die Albini confessoris Domini gloriosi..

Bemerkung: Der Pfarrer von Leisnig wird als Erzpriester bezeichnet. - Criscowe wird letztmalig genannt. - camerarius und cellerarius werden gesondert benannt, unbekannt die Funktion des camerarius im Kloster.

Schöttgen № CXXX.

In nomine Domini Amen. Albertus Dei gratia Misnensis Ecclesiæ Episcopus, Universis Christi fidelibus præsentem literam inspecturis salutem. Quoniam omnium habere memoriam divinum potius existit, quam humanum, ævo enim & volubilitate temporis facta hominum rationabiliter acta in oblivionis ignaviam frequentius convertuntur; Unde necesse est, ea literarum patrocinio perhennari. Notum igitur esse volumus cunctis Christi fidelibus tam præsentibus, quam futuris, quod, cum parrochialis ecclesia in antiquo Liznik per plures villas late disparsa, parrochiales ejusdem quam plures eandem congruis temporibus poterant minus commode visitare, discretus vir Heidenricus, plebanus ibidem, religiosa motus conscientia & devota, animarum periculis cupiens obviare, decrevit una cum incolis sive rusticis villarum infra scriptarum, videlicet Bukilwitz, Criscowe, Croptuwitz, Dobirmeritz, Luteboritz, Nycraswitz, Belsin majus & Belsin minus, accedente consensu & voluntate libera Honorabilis viri domini Theoderici, Abbatis de Buch ac sui conventus, ad quos jus patronatus ejusdem dinoscitur pertinere, novam ecclesiam parrochialem in dicta villa Bukilwitz locandam, ad quam prædictæ villæ cum omnibus suis pertinentiis integraliter pertineant, omnibus juribus parrochialibus licitis & consuetis, nec in antea ad prædictam parrochiam in antiquo Liznik, ab ipsa exemptæ penitus & divisæ, respectum habeant aliqualem, nec prædictus Heidenricus, plebanus in antiquo Liznik, nec aliquis suorum successorum quidpiam juris in prædictis villis in posterum vendicabunt. Ne autem prædicta parrochia in antiquo Liznik debitis defraudetur emolumentis, rusticis prædictarum villam in restaurum eidem duodecim marcas usualis argenti & ponderis ad comparandum bona perpetua pro suo valore ipsi deservientia in usus prædicti plebani suorumque successorum de prudentum virorum consilio integre persolverunt. Jus vero patronatus ante dictæ Ecclesiæ in Bukilwitz, apud dominum Abbatem, qui pro tempore fuerit, monasterii in Buch & suum conventum libere nunc & perpetue permanebit, sæpe dictique rustici de consilio ejusdem Abbatis in bonis, agris, area, reliquisque fructibus eidem ecclesiæ taliter providebunt, ut plebanus ejusdem, qui pro tempore fuerit, possit honorifice & commode sustentari, ipsi ea dotis nomine libere assignando. Nos vero cultum divini nominis aucmentare cupientes, considerantes, contractus prædictos rationabiles & legittimos, honorem & laudem Dei respicientes, animarum saluti congruos & salubres, prædictorum domini Abbatis, plebani & rusticorum precibus inclinati, auctoritate nostra ordinaria sæpe dictas villas præscriptas a sæpe dicta parrochia in antiquo Liznik sejungimus, dividimus & eximinus, ac ipsas novæ ecclesiæ in Bukilwitz incorporamus, & ibidem parrochiam veram & liberam, nulli aliæ annexam instituimus perpetuis temporibus duraturam, ipsam cum omnibus contactibus præhabitis, invocato Christi nomine, scriptis præsentibus confirmando. Inhibentes sub poena excommunicationis, ne quis contractibus præhabitis, exemptioni nostræ aut confirmationi præsumat ausu temerario quomodolibet contraire. Quod si quis attemptaverit, noverit se omnipotentis Dei & beatorum Petri & Pauli apostolorum ejus, ac nostræ ordinariæ auctoritatis sententiam incursurum. In evidentiam vero & testimonium, nec non robur perpetuæ firmitatis omnium prædictorum, præsentes literas conscribi fecimus, & sigilli nostri, nec non religiosi viri domini Theoderici Abbatis in Buch, patroni dictarum ecclesiarum munimine roborari. Testes hujus rei sunt Reverendus dominus Witigo, præpositus Wrzinensis, qui huic tractatui interfuit, & præsentem litteram suo sigillo similiter confirmavit. Præterea dominus Ulricus dictus de Dybin canonicus Misnensis, dominus Conradus, noster notarius ac Capellanus, dominus Heinricus, plebanus & archipresbiter in Liznik, dominus Syffridus dictus de Grunowe, dominus Frisco dictus de Bortewitz, dominus Wernerus dictus de Limpach, in Liznik milites & castrenses. Fr. Rudolfus, prior in Buch, Fr. Hermannus, cellerarius, Fr. Vrowinus, camerarius ibidem, & alii quam plures fide digni. Acta sunt hæc in claustro Buch, anno Domini Millesimo CCC. VI. VI. Nonas Martii, in die Albini confessoris Domini gloriosi.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Im Namen des Herrn. Amen. Albert, durch die Gnade Gottes Bischof der Kirche von Meißen, grüßt alle gläubigen Christen, die diesen Brief sehen werden. Da es wichtiger ist, sich an göttliche Dinge zu erinnern als an menschliche, denn die Vernunft der Menschen neigt dazu, die Taten der Menschen durch das Alter und die Vergänglichkeit der Zeit oft in die Faulheit des Vergessens zu verdrängen; daher ist es notwendig, diese Dokumente unter den Schutz der Schrift zu stellen. Daher wollen wir bekannt machen, dass es allen gläubigen Christen, sowohl den gegenwärtigen als auch den zukünftigen, bekannt sein soll, dass, da die Pfarrkirche in Altleisnig über mehrere weit verstreute Dörfer verfügt, die zu unterschiedlichen Zeiten schwer zu besuchen waren, der kluge Mann namens Heinrich, der Pfarrer dort, aus religiöser Überzeugung und Hingabe, in dem Bestreben, den Gefahren für die Seelen entgegenzuwirken, beschlossen hat, zusammen mit den Bewohnern oder Bauern der unten aufgeführten Dörfer, nämlich Bockelwitz, Kreischau, Kroptewitz, Dobernitz, Leuterwitz, Nicollschwitz, Großpelsen und Kleinpelsen, mit der Zustimmung und freien Willen des ehrenwerten Herrn Dietrich, Abt von Buch und seines Konvents, denen das Patronatsrecht dieser Kirche gehört, eine neue Pfarrkirche in dem besagten Dorf Bockelwitz zu errichten, zu der die genannten Dörfer mit all ihren zugehörigen Gütern vollständig gehören sollen, ohne jegliche Einmischung in die üblichen und erlaubten Pfarrrechte, und die genannte Pfarrkirche in Altleisnig, die vollständig davon getrennt und befreit ist, in Zukunft nicht mehr zu beanspruchen. Aber damit die genannte Pfarrkirche in Altleisnig nicht um ihre gerechten Einnahmen gebracht wird, haben die Bauern der genannten Dörfer zwölf Mark Silber gewöhnlichen Gewichts aufgebracht, um dauerhafte Güter zu erwerben, die dem Wohlstand des Pfarrers und seiner Nachfolger dienen werden, nach dem Rat weiser Männer. Das Patronatsrecht der genannten Kirche in Bockelwitz soll beim Abt, der zu dieser Zeit im Kloster von Buch ist, und seinem Konvent bleiben und die Bauern sollen jährlich auf Rat des Abtes in Gütern, Ländereien, Ernten und anderen Früchten als Ausstattung für die genannte Kirche so gut vorsorgen, dass der Pfarrer, der zu dieser Zeit im Amt ist, ehrenhaft und bequem versorgt werden kann. Wir, die das Ansehen des göttlichen Namens erhöhen möchten, und die als vernünftig und legitim erachteten Verträge und Vereinbarungen in Betracht ziehen, den Ruhm und die Ehre Gottes berücksichtigen und die Erlösung und das Heil der Seelen als angemessen erachten, sind geneigt, den Bitten des genannten Herrn Abtes, des Pfarrers und der Bauern zu folgen, und kraft unserer Ordinationsgewalt trennen, teilen und befreien wir die genannten Dörfer von der genannten Pfarrkirche in Altleisnig, vereinen sie mit der neuen Kirche in Bockelwitz und errichten dort eine wahre und freie Pfarrgemeinde, die für alle Zeiten bestehen soll, indem wir sie mit allen zugehörigen Rechten versehen, in Christi Namen, gemäß diesen Schriften. Unter Androhung der Exkommunikation verbieten wir, dass irgendjemand aufgrund dieser Verträge oder Vereinbarungen sich auf unüberlegte Weise gegen unsere Befreiung oder Bestätigung wendet. Wenn jedoch jemand versucht, dies zu tun, möge er wissen, dass er sich der Verurteilung der allmächtigen Gottes, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und unserer Ordinationsgewalt aussetzt. Zur klaren Bestätigung und als Zeugnis sowie zur Stärkung der dauerhaften Gültigkeit all dieser Vereinbarungen haben wir diesen Brief verfassen lassen und mit unserem Siegel, sowie mit dem Schutz des ehrenwerten Herrn Dietrich, Abt von Buch, versehen. Zeugen dieses Geschehens sind der ehrwürdige Herr Witigo, Probst von Wurzen, der an dieser Abmachung teilgenommen hat und diesen Brief ebenfalls mit seinem Siegel bestätigt hat. Außerdem der Herr Ulrich, genannt von Dybin, Kanoniker von Meißen, Herr Konrad, unser Notar und Kaplan, Herr Heinrich, Pfarrer und Erzpriester in Leisnig, Herr Siegfried von Gruna, Herr Frisco, genannt von Börtewitz, Herr Werner, genannt von Limbach, Ritter und Burgmann in Leisnig. Bruder Rudolf, Prior in Buch, Bruder Hermann, Cellerar, Bruder Vrowinus, Kämmerer dort, und viele andere zuverlässige Zeugen. Dies wurde im Kloster von Buch getan, im Jahr des Herrn 1306, am sechsten Tag vor den Nonen des März, am Fest des Albinus, des ruhmreichen Bekenners des Herrn.