Bf. Withego von Meißen bestätigt die Errichtung der Pfarrkirche in Börtewitz.

1268 August 18; Mügeln.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 719.
Druck: Schöttgen & Kreysig № LVII., pag. 194.
Regest: Schieckel Nr. 895.

Bf. Withego von Meißen bestätigt die Errichtung einer Pfarrkiche in Börtewitz durch die Herrin Cecilia, Witwe des Tammo von Mahris (de Maruz). Zum Ersatz für die Exemtion von der Kirche St. Matthäi in Leisnig wurden 18 Scheffel Weizen und genauso viel Hafer jährlich zu St. Martini zugeschrieben, wovon 20 Scheffel im Dorf Podelwitz (Podlusiz) und 16 im Dorf Böhlen (Belen) liegen, und gekauft sind vom Nonnenkloster Geringswalde. Dieses Getreide ist so zu verteilen, dass zwei Scheffel Weizen und genauso viel Hafer zum Gebrauch der Kirche St. Matthäi und zwei Scheffel Weizen den zur genannten Kirche gehörenden Leuten zu geben sind. Die restlichen 30 Scheffel sind dem Pfarrer und seinen Nachfolgern zu geben. - Die Herrin Cecilia erhält zusammen mit ihren Söhnen Friedrich, Heinrich und Arnold das Patronat.

Gegeben in Mügeln im Jahre des Herrn 1268, XV. Kalendas Septembris, im zweiten Jahr unseres Pontifikates.

Schöttgen № LVII.

Nos Witego Dei gratia Misnensis Episcopus, notum facimus tam præsentibus, quam futuris, quod nos Privilegium fratris Heinrici abbatis & totius Conventus de Buch, non cancellatum, non vitiatum, nec in aliqua parte sui abolitum vidimus, in quo inter cætera continetur, quod domina Cecilia relicta nobilis viri Tammonis de Maruz, ob remedium animæ suæ, & memoriam mariti sui, nec non & omnium parentum suorum, Ecclesiam parrochialem in villa Bortewicz construere valeat & dotare, secundum suæ libitum voluntatis. Quæ domina C. in restaurum liberæ exemptionis ab Ecclesia b. Mathei foris castrum Liznic, ex consensu plebani & Domini Al. Burcgravii de Liznic, decem & octo modios siliginis, tantumque avenæ, cujus scilicet siliginis & avenæ viginti modios in villa Podlusiz, ac sedecim in villa Belen sitos, emptosque apud Conventum monialium de Gerungiswalde, assignavit in festo b. Martini annis singulis persolvendos. Dicta autem annona sic debet distribui: ad usus Ecclesiæ S. Mathei foris castrum Liznic duo modii siliginis & tot avenæ, & duo modii siliginis ecclesiastico prædictæ ecclesiæ annis singulis dari debent. Triginta vero modii siliginis & avenæ residui ad usus plebani memorati perpetuo cedere debent, qui nunc est plebanus, vel qui fuerit in futuro. Prædicta etiam matrona C. liberam debet habere potestatem, ut ipsa & filii sui, Fridericus, Heinricus & Arnoldus, & eorum successores Ecclesiam in Bortewitz pro vera parrochia porrigere queant cuicunque voluerint sacerdoti ydoneo, qui ibidem exhibeat ecclesiastica sacramenta, & sollempnia divinorum valeat exercere. Verum quia prædictam ordinationem rite & rationabiliter factam cognovimus, ipsam auctoritate ordinaria, in nomine Patris & Filii & Spiritus S. confirmamus, præcipientes sub poena excommunicationis, ne quis prædictam ordinationem infringere præsumat, vel ei ausu temerario contraire. Si quis vero fecerit, ipso facto excommunicationis vinculo se noverit innodatum, Datum Mugelin anno Domini M. CC. LXVIII. XV. Kalendas Septembris, Pontificatus nostri anno secundo.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Wir, Withego, von Gottes Gnaden Bischof von Meißen, möchten sowohl den Anwesenden als auch den Zukünftigen bekannt geben, dass wir das Privileg des Bruders Heinrich, des Abtes, und des gesamten Konvents von Buch, unversehrt, unverändert und in keinem seiner Teile aufgehoben gesehen haben. Dieses Privileg besagt unter anderem, dass die ehrwürdige Herrin Cecilia, die Witwe des edlen Herrn Tammo von Mahris, zum Heil ihrer Seele, zum Gedenken an ihren verstorbenen Mann und zur Erinnerung an all ihre Vorfahren die Pfarrkirche in Börtewitz bauen und nach ihrem eigenen Wunsch ausstatten kann. Diese Herrin Cecilia hat für die Exemtion von der Kirche St. Matthäi vor der Burg Leisnig, mit Zustimmung des Pfarrers und des edlen Herrn Al. Burggrafen von Leisnig, zehn und acht Scheffel Weizen sowie die entsprechende Menge Hafer erworben, wobei zwanzig Scheffel Weizen in Podelwitz und sechzehn Scheffel in Böhlen liegen. Diese wurden vom Kloster Geringswalde gekauft und sind zum Fest des heiligen Martin in jedem Jahr zu zahlen. Die genannte Getreidezuteilung muss wie folgt erfolgen: Zwei Scheffel Weizen und Hafer müssen jährlich für die Kirche St. Matthäi vor der Burg Leisnig bereitgestellt werden und zwei Scheffel sind den Klerikern zu geben. Die verbleibenden dreißig Scheffel Weizen und Hafer müssen für die Bedürfnisse des genannten Pfarrers bestimmt sein, der jetzt Pfarrer ist oder in der Zukunft sein wird. Die genannte Herrin C. und ihre Söhne Friedrich, Heinrich und Arnold sowie deren Nachkommen haben auch das Recht, die Kirche in Börtewitz zur wahren Pfarrkirche zu erheben, und dies einem geeigneten Priester zu übertragen, der dort die kirchlichen Sakramente darbringt und die göttlichen Feierlichkeiten ausübt, wem auch immer sie wollen. - Da wir erkannt haben, dass die oben genannte Anordnung ordnungsgemäß und vernünftig getroffen wurde, bestätigen wir sie in Ausübung unserer Ordinationsgewalt im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wir befehlen unter Androhung der Exkommunikation, dass niemand es wagen darf, diese Anordnung zu verletzen oder sich auf unüberlegte Weise dagegen zu stellen. Wer dies dennoch tut, soll wissen, dass er sich durch die Tatsache selbst mit dem Band der Exkommunikation gebunden hat. - Gegeben in Mügeln im Jahr des Herrn 1268, am 15. Tag vor den Kalenden des September, im zweiten Jahr unseres Pontifikats.