1228 vor September 24; ―.
Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 290.
Druck: Schöttgen & Kreysig № XVI., pag.
177.
Regest: Schieckel Nr. 355.
Bgf. Siegfried von Leisnig macht bekannt, dass die Brüder von Mildenstein, Arnold, Heinrich, Richard und Bernhard, acht Hufen ihres Eigentums, die sie in Nauberg haben, mit allen Rechten der Kirche der hl. Jungfrau Maria, die unsere Vorfahren in Buch gegründet haben, für 150 Mark verkauft haben.
Zeugen sind Albero, unser Bruder, Burggraf von Groitzsch (Albero, noster germanus, præfectus de Groyzc), Heinrich von Leisnig (Heinricus de Liznic), Volrad von Kohren (Volradus de Chorun), Siegfried von Hain (Sifridus de Indagine), Heinrich, der Sohn von Heinrich von Leisnig, Otto, der Sohn von Albert von Gersdorf (filius Alberti de Gerhardestorph), Otto von Zeschwitz (Otto de Zeczewiz), Friedrich von Börtewitz (Fridericus de Bordewiz) und viele andere.
Verhandelt im Jahre 1228, Indiktion 1.
Bemerkungen: Hier ergibt sich wieder die zeitliche Begrenzung durch die Indictio Bedana mit dem
Jahreswechsel am 24. Sept.
Die Exkommunikation der Mildensteiner (seit 1223,
(CDS II/1, 97)) hat offenbar ihre
Geschäftsfähigkeit nicht beeinträchtigt. Sie bereiteten wohl ihren Abgang vor. Acht Hufen in Nauberg werden für
150 Mark verkauft, kein Lehen sondern Eigengut. Der Burggraf war jedenfalls nicht Lehnsherr, er bestätigte nur
den Verzicht. - Man sollte den Ort der Beurkundung beachten: in forensi villa Liznic. Ist hier die neu
entstehende Stadt als Marktdorf bezeichnet? Der alte Ort oben wird sonst meist als ante castrum bezeichnet. -
Bruder Albero, hier Zeuge, später Nachfolger, war zu dieser Zeit noch Burggraf von Groitzsch.