Einigung zwischen Kloster Buch und den Herren von Wieritz über das Gericht in der Schenke von Wendishain.

1371 Oktober 23; ―.

Original: SHStA: 10001 Ältere Urkunden, Nr. 4004.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CXC., pag. 250.
Regest: Leisering A15/242.


Konrad von Trebsen gesessen zu Pausitz (Buz) entscheidet auf Weisung Markgraf Wilhelms [I.] von Meißen einen Rechtsstreit zwischen dem Abt Nikolaus und dem Konvent des Klosters Buch einerseits sowie dem Knecht Caspar von Wyricz und seinen Geschwistern, gesessen zu Wendishain (Wylandishayn), andererseits um das Gericht im Gasthof (kreczam) zu Wendishain. Unter Berufung auf Aussagen von Leuten beider Seiten und Nachbarn trifft er folgende Festlegungen:
[1.] Wenn der Abt, seine Vögte oder andere Vertreter des Klosters einen Gerichtstag abhalten wollen, sollen sie vorher bei dem genannten Caspar von Wieritz oder in dessen Hof Bescheid geben. Caspar von Wieritz oder dessen Vertreter steht ein Platz beim Richter des Abts zu, wenn eine Teilnahme an diesem Gerichtstag gewünscht wird.
[2.] Alles, was die Leute und das Gesinde Caspars von Wieritz an Gerichtsbußen zahlen (wetten), steht jenem zu.
[3.] Alles was der Gastwirt (kreczmer) und dessen Gesinde an Gerichtsbußen zahlen, fällt je zur Hälfte an Caspar von Wieritz und das Kloster.
[4.] Alles, was die Leute des Abts in Wendishain und das Gesinde des Klosters an Gerichtsbußen zahlen, steht dem Kloster zu.
[5.] Gerichtsbußen von Gästen aus anderen Orten sollen zwischen beiden Seiten geteilt werden.

Zeugen sind Ulmann von Staupitz; Johannes, Pfarrer zu Leisnig; Martin, Pfarrer zu Pausitz; Dietrich von Gruna; Berthold von Graumnitz? (Grubanwicz), Ulmann von Staupitz; Heinrich von den Risen; Heinrich, Gastwirt von (Groß-)Weitzschen und andere mehr.

Gegeben im Jahre 1371, an deme nesten durnstage nach sente lucas tage dez heiligen ewangelisten.