Bf. Johann VI. von Meißen bestätigt den neuen Altar in der Pfarrkirche zu Leisnig.

1499 August 5; Stolpen.

Original: SHStA: 10001 Ältere Urkunden, Nr. 9319.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CCLXXVI., pag. 314.

Bf. Johann VI. von Meißen bestätigt den neuen Altar in der Stadtkirche zu Leisnig, geweiht dem Mitleiden Marias, dazu die übertragenen Einnahmen von 13 Schock Silber, weiter die aller zwei Jahren an ihn zu zahlenden Subsidien von 5 Mark, und schließlich das Patronatsrecht für den Abt Matthäus des Klosters Buch.

Gegeben in Stolpen im Jahre 1499, die vero quinta mensis Augusti.

Schöttgen № CCLXXVI.

Johannes Dei & Apostolicæ sedis gratia Episcopus Misnensis, Ad perpetuum rei memoriam. Cum virgo venustissima, & omnium virtutum floribus & aromatibus insignita, Virgo Dei genitrix gloriosa, de cujus pulchritudine sol & luna mirantur, ejusque precibus juvatur populus, florem preciosum immercessibilem & æternum, Dominum nostrum Iesum Christum, humani generis redemptorem, ineffabili Spiritus sancti cooperante gratia produxit: pro cujus reverentia Virginis loca sub ipsius vocabulo insignita sunt a Christi fidelibus merito veneranda, & signanter ea, quæ in memoriam compassionis genitricis constructa & elevata dinoscuntur, Ut etiam ipsi exercentes opera pietatis ejus piis adducti suffragiis æternæ retributionis præmia consequi mereantur. Sane igitur & hac ratione permotus Venerabilis dominus Matheus, Abbas Buchensis, nobis in Christo dilecto, ad Dei omnipotentis, suæque inthemeratæ virginis matris Mariæ laudem & venerationem, Altare novum nuper sub titulo gloriosissimæ virginis matris Mariæ, ejus doloris & compassionis in ecclesia parrochiali oppidi Leyssnigk ædificatum, constructum, consecratum, situm & creatum, nondum provisum neque dotatum, congrua dote prævenire, Certos annuos census ex industria sua, cum adhuc dictam abbaciam nondum esset adeptus, ac magis auxilio quorundam bonorum cristi fidelium hominum emit & comparavit, videlicet Tredecim sexagenas argenteas bonæ & justæ currentis & usualis monetæ, in bonis, pratis & lignetis Validi Nicolai de Kotheritzsch, in Sittenn morantis, interveniente attamen Illustrissimorum dominorum Ducum Saxoniæ consensu, juxta signaturas, ac literarum desuper datarum continentiam, ad quam vel quas nos referimus, huic altari comparatas, proque congrua sustentatione dicti altaris Rectoris irrevocabiliter cessit, donavit & consignavit, Nobis, cum ea, qua decuit, reverentia, offerre procuravit, tam humiliter, quam obnixe exorando, quatenus eosdem census emptos & comparatos sic nobis oblatos paterna pietate suscipere & acceptare, altari prædicto unire, inviscerare & appropriare ecclesiasticis juribus, libertatibus & emunitatibus annumerare, Ipsumque altare in beneficium ecclesiasticum erigere gratiosius dignaremur. Nos igitur Johannes, Episcopus præfatus, qui decorem Domini ac genitricis Mariæ amplectimur, locumque profecto habitationis suæ juxta possibilitatem glorificamus, prædictum altare sic dotatum, in beneficium ecclesiasticum erigimus ac creamus, censusque supra dictos, uti præmittitur, invisceramus, incorporamus & appropriamus, atque pro perpetua dote & rectoris conservatione consignamus, decernentes auctoritate nostra ordinaria eos & antea ecclesiasticos esse, ecclesiasticisque juribus & privilegiis ac emunitatibus, instar aliorum Deo dicatorum censuum & reddituum, gaudere debere. Invasores distractoresque eorundem sacrilegos esse, tanquam sacrilegos ecclesiastica censura puniendos & compellendos. Cumque igitur beneficium datur propter officium, volumus, decernimus & ordinamus, altaristam & quemlibet dicti altaris rectorem & possessorem pro tempore existentem, ad quatuor missas in ebdomada celebrandas ad nutum & voluntatem plebani in Leyssenigk, & ad alia onera in literis fundationis & originalibus expressas obligatum fore, obnoxium esse & astrictum. Panem vero, vinum, lumina, candelas, cæteraque pro ministerio necessaria rector altaris ministrabit. Dabitque idem altarista nobis & successores nostris pro subsidio biennali quinque marcas, nec non cum aliis clericis de subsidio caritativo, quotiens opus fuerit, respondebit. Collatio vero & jus præsentandi modo, perpetuis & futuris temporibus, ad præfati monasterii Buch successive electum & confirmatum pertinebit, Ita tamen, quod frater ordinis, aut alius honestus prebiter seu sacerdos secularis, ut plebanus secum testem habeat, tanquam cappellanus sit instituendus & præsentandus, sitque idem Cappellanus ad voluntatem & nutum præfati domini Mathei, Abbatis, & nullius alterius, donec vita superstes, etiam eo Abbate non existente, ad placitum ammovendus & deponendus, Istam sibi volumus ex speciali reservatam habere facultatem & potestatem, post mortem vero & obitum ipsius quilibet abbas successor in casu occurrente cappellanum præfatum ammovendum aliumque ad dictam cappellaniam assumendi habeat auctoritatem. In his omnibus & signulis auctoritatem nostram ordinariam interponentes & decretum. Nulli ergo - - - incursurum.
Datum in castro nostro Episcopali Stolpen, anno Domini Millesimo quadringentesimo nonagesimo nono, die vero quinta mensis Augusti, Majori nostro in fidem præmissorum robur & testimonium omnium & singulorum appenso sub sigillo.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Johannes, von Gottes und des Apostolischen Stuhls Gnaden, Bischof von Meißen, zum ewigen Gedächtnis der Sache. Da die schönste Jungfrau, geschmückt mit allen Tugenden und Düften, die glorreiche Gottesgebärerin, deren Schönheit Sonne und Mond bewundern und deren Gebete dem Volk helfen, die kostbare, unvergängliche und ewige Blume, unseren Herrn Jesus Christus, den Erlöser des Menschengeschlechts, durch die unaussprechliche Gnade des Heiligen Geistes hervorgebracht hat: Aus Ehrfurcht vor dieser Jungfrau sollen die Orte, die in ihrem Namen benannt sind, von den Gläubigen Christi zu Recht verehrt werden, insbesondere jene, die zur Erinnerung an das Mitleiden der Mutter errichtet und erhöht wurden, damit auch diejenigen, die Werke der Frömmigkeit ausüben, durch ihre frommen Fürbitten die Belohnungen des ewigen Lebens verdienen können. So wurde der ehrwürdige Herr Matthäus, Abt von Buch, unser in Christus geliebter, bewegt von dieser Vernunft, zur Ehre und Verehrung Gottes des Allmächtigen und seiner unbefleckten Mutter Maria, ein neues Altar unter dem Titel der glorreichen Jungfrau Maria, ihrer Schmerzen und ihres Mitleidens, in der Pfarrkirche der Stadt Leisnig, errichtet, erbaut, geweiht, gelegen und geschaffen, das noch nicht mit einer angemessenen Dotation versehen war, und er hat bestimmte jährliche Einkünfte von dreizehn Schock guter und gerecht laufender und üblicher Silbermünze, in den Gütern, Wiesen und Wäldern des Nikolaus von Kötteritzsch, wohnhaft in Sitten, erworben und gekauft, mit Hilfe einiger guter christlicher Gläubiger und nicht mit seiner eigenen Mittel, da er zu jener Zeit die Abtei noch nicht innehatte, mit der Zustimmung der erlauchten Herren, Herzöge von Sachsen, gemäß der Unterzeichnungen und des Inhalts der darüber gegebenen Briefe, auf die wir uns beziehen, und hat diese Einkünfte für den angemessenen Unterhalt des genannten Altars für immer abgetreten, geschenkt und übertragen. Er hat uns gebeten, mit der angemessenen Ehrfurcht, diese Einkünfte, die so gekauft und erworben wurden, väterlich anzunehmen und zu akzeptieren, und den genannten Altar mit diesen Einkünften zu vereinigen, einzugliedern und zuzueignen, und es mit kirchlichen Rechten, Freiheiten und Immunitäten zu versehen, und den Altar als kirchliches Benefizium zu errichten. Wir, Johannes, der oben genannte Bischof, der wir die Herrlichkeit des Herrn und der Mutter Maria lieben, und den Ort ihrer Wohnung nach Möglichkeit verherrlichen, errichten und schaffen den genannten, so dotierten Altar als kirchliches Benefizium, und vereinen, inkorporieren und übertragen die oben genannten Einkünfte, wie es vorher gesagt wurde, und geben sie für immer als Dotation und für den Unterhalt des Rektors, und erklären mit unserer Ordinationsgewalt, dass sie zuvor kirchlich waren und kirchliche Rechte, Privilegien und Immunitäten wie andere Gott geweihte Einkünfte und Erträge genießen sollen. Wir erklären die Angreifer und Abtrünnigen derselben als Sakrilegische und bestimmen, dass sie als Sakrilegische durch kirchliche Zensur bestraft und gezwungen werden sollen. Da jedoch das Benefizium aufgrund des Amtes gegeben wird, wollen wir, bestimmen und ordnen, dass der Altarist und jeder Rektor und Inhaber des genannten Altars, der zu der jeweiligen Zeit existiert, verpflichtet und gebunden ist, vier Messen in der Woche nach dem Willen und Befehl des Pfarrers in Leisnig zu feiern und andere Lasten, die in den Stiftungsbriefen und Originalen ausgedrückt sind, zu tragen. Der Rektor des Altars soll Brot, Wein, Lichter, Kerzen und andere für den Dienst notwendige Dinge bereitstellen. Derselbe Altarist soll uns und unseren Nachfolgern alle zwei Jahre fünf Mark als Beitrag geben und auch mit den anderen Geistlichen bei einem karitativen Beitrag, wann immer es notwendig ist, antworten. Das Recht zur Verleihung und Präsentation soll jedoch für immer und für die Zukunft auf die gewählte und bestätigte Nachfolge des genannten Klosters Buch übergehen. Ein Bruder des Ordens oder ein anderer ehrenhafter Priester oder weltlicher Priester soll jedoch als Kapellan ernannt und präsentiert werden, um als Zeuge des Pfarrers zu dienen, und dieser Kapellan soll nach dem Willen und Befehl des genannten Herrn Matthäus, des Abtes, und niemandes sonst, solange er lebt, entlassen und abgesetzt werden können. Nach seinem Tod jedoch soll jeder nachfolgende Abt in der Lage sein, in einem solchen Fall den genannten Kapellan zu entlassen und einen anderen für das genannte Kapellamt zu übernehmen. In all diesen Dingen und Einzelheiten setzen wir unsere Ordinationsgewalt und Entscheidung ein. Niemand soll dies verletzen - - - Gegeben in unserer bischöflichen Burg Stolpen, im Jahr des Herrn 1499, am fünften Tag des Monats August, mit unserem Siegel zur Bestätigung und Zeugnis aller und jeder einzelnen dieser Punkte versehen.