Abt Matthäus zu Buch errichtet einen neuen Altar in der Pfarrkiche von Leisnig.

1499 Juni 5; [Buch].

Original: SHStA: 10001 Ältere Urkunden, Nr. 9304.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CCLXXVII., pag. 315.

Abt Matthäus, in der hl. Schrift Doktor, Caspar prior, Blasius underprior, Bartholomeus kelner, Andreas custos, Anthonius cantor, und der gesamte Konvent des Klosters Buch bestätigen Sebastian Schumann, Pfarrer zu Zschoppach, den Empfang von 700 Gulden. Davon wurden zur Ausstattung des neuen Altars Mariä Compassionis in der Stadtkirche St. Matthäi zu Leisnig 30 Gulden jährlichen Zinses in Brösen, Altleisnig, Fischendorf, Wendishain und Minkwitz von Nickel von Kötteritzsch zu Sitten gekauft. Sebastian Schumann soll die genannten dreißig rheinische Gulden auf Lebenszeit erhalten.

Gegeben im Jahre 1499, am tage Bonifatcii martiris.

Schöttgen № CCLXXVII.

Wir, Matheus, Abt und in der hl. Schrift Doktor, Caspar prior, Blasius underprior, Bartholomeus, kelner, Andreas, custos, Anthonius, cantor, und der gesamte Konvent des Klosters Buch, bekennen vor jedermann, und sonderlich vor denen, den dieser Brief vorkommt, dass der würdige Er Sebastianus Schumann, jetzt Pfarrer zu tzschoppach, in sonderlicher Gunst und Freudschaft unseres Klosters uns und unserem Pfarrer zu Leisnig, siebenhundert rheinische rechtwichtige Gulden testamentarisch überantwortet und gereicht hat, Gott zu Lobe und allen Heiligen zur Ehre, ihm selber, den seinen und Vorfahren, auch allen gläubigen Seelen zum Troste. Darum wir und unser Pfarrer dreißig rheinische Gulden jährlicher Zinse in Dörfern, Fluren und anliegenden Hölzern, Bresen, Aldenleissnigk, Fischerdorff, Windeshayn und Mynckwitz, die in dem Haupt- und Kaufbrief, von dem gestrengen Nickele von kötteritsch zu Sitten gesessen, gekauft haben. Welche Zinse wir und unser Pfarrer zu Leisnig zu ewigen Zeiten einnehmen und gebrauchen sollen, davon etliche geistliche und göttliche Dienste mit Bestellung etlicher Messen auf dem Altar in unserer Kirche zu Leisnig aufgerichtet und geweiht in der Ehre des Mitleidens der Mutter Gottes, als denn die Kaufbriefe und Bestätigung eigentlich aussagen. Doch also, dass der genannte Sebastianus schumann die genannten dreißig rheinische Gulden, dieweil er lebt, haben und gebrauchen mag und nicht länger, zu seines Leibes Notdurft, und unser Pfarrer zu Leisnig dieselben genüglich ihm ohne Hindernis jährlich und auf etliche Tageszeit reichen will und soll. Nämlich auf Johannes dem Täufer schierst kommende achteinhalb rheinische Gulden, danach auf Michaelis achteinhalb rheinische Gulden, aber auf Weihnachten achteinhalb rheinische Gulden und hernach auf Walpurgis achteinhalb rheinische Gulden, also lange alle Jahr jährlich und Tagezeit nacheinander folgend, dieweil ihm Gott sein Leben gibt, und welchen Zinstag er nicht erlebt, soll danach zu ewigen Zeiten unser Kloster oder unser Pfarrer den gebrauchen und zu Eigentum haben, ohne jedermanns Einrede und Widerspruch, Verwandter oder Unverwandter. Solche Summe Geldes oben genannte dreißig rheinische Gulden jährlicher Zinse versprechen wir und geloben für uns und unsere Nachkommen bei unserem guten Gewissen dem vorgenannten Ern Sebastiano, jetzt Pfarrer in tzschoppach, durch unseren Pfarrer und alle nachfolgenden Pfarrer zu Leisnig, jährlich und auf jegliche Tage zu geben und zu reichen, ohne alle Arglist. Auch wollen wir die Messen mit anderem Gottesdienst, die darauf gelegt sind, durch unseren versorgten Kapellan, geistlich oder weltlich, wie es sich ergibt, genug versorgen und bestellen aus unserem eigenen und guten freien Willen. Zur Urkunde und vermehrter Sicherheit Willen, dass die oben geschriebenen Dinge wahrhaftig und unverbrüchlich gehalten werden, haben wir, oben genannter Matheus, Abt und in der heiligen Schrift Doktor, und der gesamte Konvent unsere beiden Siegel unten an diesen Brief hängen lassen, der gegeben ist nach Christi Geburt im Jahre 1499, am tage Bonifatcii martiris.