Der Altarist Gregor Schneider vermacht der Kaland-Bruderschaft zu Leisnig 60 Gulden für ein Totengedächtnis.

1506 Juni 4; —.

Original Urkunde U24, Pfarrarchiv Leisnig.
Druck: Schwarz, Mantissa LXXXIIII. in Mencke, Script. III. Sp. 1103.

Schwarz, Mantissa № LXXXIIII

Wir hernach geschriebene mit Namen Hans Seiler, Marcus Dreßler, und Andres Goltschmid, Vorsteher und Brudermeystere, und Niclaus Nercho, die Zceyt Schosser, Johannes Voyt, Andres Buxbaum, Hanß Haußman, Heinrich Buchheym, und Liborius Dornigk Anheber, Mitbrüder und die gantze Sampung der Brüderschafft des Calandes unser lieben Frauen Annunciationis Marie Virginis in der Pfarr Kirchen zu Leyßnigk, bekennen mit diesem unserm vffm Brive und vor Allermenniglichen, die yn sehen adder hören lesen, und auch vor alle unsere nachkommende Mittebrüder, dass wir mit Wissen, Willen, und Volwortte unser Mitbrüder unsrer vorgemelten Bruderschafft, von dem wirdigen Herrn Hern Gregorio Schneider, Altaristen des Altars des heyligen Ccl. (Kreuz) in der Pfarr Kirchen zu Leyßnigk, sechßzcigk Reynisch Golden, die er bey unser gemelter Bruderschafft ingelegt, und zcu einem ewigen Testament, ierlichem Begenckniß, Seyner Zelenen Seligkeit, gestifft, gegeben, und empfangen habin, die wir fordt an unser Bruderschafft merglichem Nutz und fromen gekart und gewant haben, daruff gereden und geloben wir obgenanten Vorsteher und Brudermeistere, und die gantze Bruderschafft genants Calandes unser lieben Frawen Anncciaconis Marie Virginis, dem gedachten Hern Gregorio Schneider, alle Jahr Jehrlichen, Ein gut schogk, dreysigk Groschen uff Walpurgis und dreyssigk Groschen uff Michaelis, die weile er lebet zcu seyner erhaldunge reichen und geben wollen, und nach seynem Abescheide von diesem Jammerthal, So sollen und wollen wir genanten Vorsteher und Brudermeystere, von dem obin geschrieben Sechßzigk Reynischen Golden, dem gemeltten Herrn, alle Jahr jahrlichen Eyn Erbarlich Begencknis mit einer gantzen Vigilia, darbey dann der Pfarner mit seynem Cappellan, Altaristen, Terminarien, so viel der uff die andern vier Jar Begengknis unser bemeltten Bruderschafft zu halden pfleget, halden wollen, den selbigen uff ditzs Begengkniß yre presentia So volkemmelichin nach der Vigilien zcu gebin, als wir uff denn andern vier Jar Begengkniß pflegen zcu thun, domitte das obin geschreiben Schogk nach seynem Tode abegehen, und nymmer gegeben soll werden, daruff wir dann mit dem Pfarrer des anderen Tages uff die Vigilien zcwu singende Messen, die erste eyn Requiem, die ander eyne Messe de beata Virgine Maria, und darzu alle Jahr uff das Begengknis ein Zelebath (Festessen) mit aller Nottorfft und Zugehörunge bestellen sollen und wollen, darzu dann wir Vorsteher und Brüdermeystere unsere Frauwen sampt etlichen andern Frauwen, so wir darzu heyschinn und fordern werden, zu gemelten Meßen oppfrenn sollen, Und darumb sollen wir Vorsteher obingenant und alle unser nach kommende den Frauwen nach der Vigilia eyne zcimliche Collation mit essen und trincken gebin, und solch Begengknis und Zelebath sol alle Jar uf die Wayfasten pfingesten, So irst man das nach den andern Begengknißen der Bruderschafft mit lautten (Läuten der Glocken) mit angezcuntten der Bruder Kertzen und mit der Bruder uffgelegittem Lappzceichen (Leib-Zeichen) das solchs von uns und unsern Nachkommenden Vorstehernn und Brudermeystern und der gantzen Bruderschafft. Also gantz stete und vehste und unnvorbrochlichen gehalden sol werden, so habin wie des Raths zcu Lyßnigk Secret und Sigill, des wir uff bette, und Gebrechnen halbin eygens Sigils uff ditzmal hirzcu gebraucht und diesem Brive unden an thun hengen lassen, doch dem Rathe und gemeyner tad unschedelich, geschenn in der heyligen Pfingstwochen nach Christi unsers lieben Herrn Geburth Thausant fünffhundert und im Sechsten Jare.

Pfarrarchiv Leisnig, Urkunde U24.