- Kirche St. Matthäi in Leisnig
- Die Kirche St. Matthäi wurde von zwei Mönchen aus Buch betreut. Dazu gehörte die Kapelle auf dem Schloss
und die Kreuz-Kapelle vor dem Obertor. -
Eingepfarrt waren Döhlen, Minkwitz, Meinitz, Neudörfchen, Brösen,
Tautendorf, Hasenberg, Gorschmitz, Röda und Lichtenhain.
- 1484 wurde der Umbau der Kirche mit der Wölbung abgeschlossen.
- Altäre:
- Hauptaltar für den Patron der Kirche, Apostel Matthäus,
- Kreuz-Altar (1373,
1510),
- Altar Corporis Christi, Ort unbekannt, seit
1264 gibt es das Fronleichnamsfest, Nachweise
1467, und 1493,
- Altar der Zehntausend Ritter und Elftausend Jungfrauen
(1397, 1398),
Teile eines späteren Retabels dieses Altars vermutlich im jetzigen Altar der Nikolaikirche Leisnig
(Bild der Predella),
- Altar Mariä Empfängnis (Mariä Conceptio), mit Liborius und Hedwig
(1460, 1464,
1468),
- Altar Maiä Verkündigung (Mariä Annunciacionis), mit Nikolaus, Erasmus,
Barbara und Dorothea
(1466, 1467,
1468), der Kaland-Bruderschaft.
Hier wird sogar der Standort genannt: zwischen dem Hauptaltar und dem Altar Corporis Christi.
- Ein neuer Altar compassionis Mariä war
1499 auf Grund einer Stiftung von 700 fl. durch
Sebastian Schumann, jetzt Pfarrer zu Zschoppach, dazugekommen. Von dem Stiftungsgeld wurden zur
Unterhaltung der Altaristen laufende Einkünfte von den Herren von Kötteritzsch erworben.
- Der Altarist des Kreuzaltars Gregor Schneider bat den Papst um eine Ablassurkunde für diesen Altar,
gewährt am 6.10.1500. -
Derselbe vermachte 1506 der Kalandbruderschaft 60 fl. für sein
Totengedächtnis.
- Zeitlicher Ablauf
- Am 17. Juli 1506 wurde Georg von Kitzscher als Amtmann in Leisnig eingesetzt.
Vorher war er im Dienst des Bischofs von Meißen, sein Bruder Johann war Propst des Georgenstifts in Altenburg.
- 1515 - Valten Hondorf als Pfarrer in Leisnig. Er war Mönch in Buch und hatte
1491 in Leipzig studiert.
- 1517/18 - In den Leisniger Amtsrechnungen erscheinen die Kirchenrechnungen von Seifersdorf und Bockelwitz
(erste Anzeichen der Entfremdung des Klostergutes).
- 9./10. April 1522 erfolgte eine Visitation der Leisniger Kirche durch den Bischof von Meißen.
Begleitet wurde er auf der Visitation in Colditz und Leisnig von Georg von Kitzscher.
- 1522 - Wahl der Pfarrer Heinrich Kind und Johann Gruner durch die Gemeinde
(Bürger, Adel, Bauern, Amtmann), zumindest Heinrich Kind war Mönch im Kloster Buch.
- 1522 begannen die Verhandlungen zum Gemeinen Kasten. Der Abt und Luther waren beteiligt.
Luther war am 25. September angereist.
Am 25. Januar 1523 wurde die Leisniger Kastenordnung an Luther versandt, redigiert von den Predigern Heinrich
Kind und Johann Gruner. Der Rat verzögerte die Einführung, da er seine Rechte nicht an die Kastenvorsteher
abtreten wollte. Viele Altarstiftungen der vergangenen Zeit waren ehemals Zinsen des Rates, die nun in den
Gemeinen Kasten gehen sollten. Ein deutliches Schreiben von Luther an Kf. Friedrich wegen des zögernden Rates
blieb erfolglos. So wurde die Kastenordnung noch 1523 ohne Zustimmung des Kurfürsten eingeführt. -
Aus dem Gemeinen Kasten wurden verschiedene evangelische Prediger bezahlt.
- 1524/25: In den Amtsrechnungen von Leisnig werden die Kirchrechnungen von Altleisnig, Bockelwitz, Börtewitz,
Seifersdorf und Tragnitz erfasst, alle zur Leisniger Kirche, also zu Kloster Buch gehörig.
- 1525 hatte der Amtmann beide Pfarrer wegen der Ordnung der Deutschen Messe einbestellt. Seit 1522 waren
verschiedene Formen der Messe entwickelt worden.
- 1525 Sept. 19: Mitteilung des Amtmanns von Leisnig an Kf. Johann wegen der Schwachheit des Abtes Antonius.
- 1525 Dez. 20: Tod des Abtes Anthonius, Mitteilung des Amtmannes an den Kf. am 21.12.
- 1526 Übertritt des Leisniger Pfarrers Heinrich Kind zum evangelischen Glauben, analog vom zweiten
Pfarrer Paul Gruner zu erwarten.
- Aufnahme des Klosterinventars durch den Amtmann von Leisnig und Mitteilung an den Kurfürsten.
Der Abt zu Zelle klagte erst 1531, dass ihm das Recht an der electio im Kloster Buch entzogen worden
sei. (SHA, Loc. 32504, Rep. XXIII Gen. 32, Bl. 50b). Die oft bemühte Verhinderung der
Neuwahl des Abtes durch den Kurfürsten müsste erst noch in den Akten gefunden werden.
- 1527/28 wurde Caspar von Kitzscher, der Bruder des Leisniger Amtmanns, als Verwalter im Kloster eingesetzt.
- 1527 heiratete Heinrich Kind Laneta von Golis, eine aus Kloster Nimbschen entwichene Nonne.
Er erledigte auch die Abfassung eines Erbregisters für die Visitatoren.
- 1529 erfolgte die Erste Visitation. ⇨Hier geht es weiter.