Das Studium in Leipzig.

Abtsliste Mönche Studium

Literatur: SCHMIDT (1899), Zur Geschichte der wissenschaftlichen Studien, S. 9-13.

Matrikel-Eintragungen der Universität Leipzig
Jahr Sem. Matrikel Name Nachweis
1428 W M29 fr. Martinus de Buch CDS II/16, S. 98
1440 W M31 fr. Georgius Czwiruff de Buch professus CDS II/16, S. 132
1455 W M10 fr. Johannes Eberhardi de Buch CDS II/16, S. 196
1458 W M4 fr. Paulus Lindener de Buch CDS II/16, S. 215
1464 S M62 fr. Paulus Rosenvelt de Buch CDS II/16, S. 245
1471 S M15 fr. Laurencius de Bok CDS II/16, S. 282
1473 S M34 fr. Matheus Moße de monasterio Buech CDS II/16, S. 290
1487 S M34
M52
fr. Antonius Becher de Boch
fr. Matteus Kune de Buch
CDS II/16, S. 359
1488 W M12
M13
fr. Gregorius Rochlicz,
Jacobus Pelgern de Buch
CDS II/16, S. 367
1491 W M29 Valentinus Hoendorff de Buch CDS II/16, S. 387
1499 S M58
M59
Anthonius Nebe de Torgaw, fr. mon. de Buch
Erasmus Clawes de Leßnig, fr. mon. de Buch
CDS II/16, S. 431
1503 W M27 fr. Cristofferus Greiß conv. Puchensis CDS II/16, S. 456
1506 S M42 fr. Jacobus Kune de Buchaw CDS II/16, S. 473
1509 S M11 dns. Ambrosius Alber, professus in Buch CDS II/16, S. 496
1517 W M50 fr. Jacobus Bottiger, professus in Buch CDS II/16, S. 559

Die Universität Leipzig hatte mit ihrer Gründung nach dem Vorbild der Pariser Universität eine Nationenverfassung.
In den Nationen waren die Magister und Scholaren nach ihrer geographischen Herkunft zusammengefasst.
Von der Prager Universität wurden die 3 nichtböhmischen Nationen übernommen:
-   die bayerische Nation (Süd-/Südwestdeutschland, Süd- und Westeuropa),
-   die sächsische Nation (Nord-/Nordwestdeutschland, Skandinavien, England),
-   die polnische Nation (Schlesien, Ostdeutschland, Osteuropa).
Dazu kam neu
-   die meißnische Nation (der wettinische Herrschaftsbereich).
Die Nationenverfassung bestimmte die Organisation der Universität bis zur Universitätsreform von 1830.

1411 (stat. 33) wurde auf Bitte der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen durch den Orden das Bernhardiner-Kolleg eingerichtet, um Mönchen des Ordens ein Studium zu ermöglichen. Der Abt von Altzelle erhielt die Aufsicht und die Macht, von den Klöstern Geld zum Aufbau einzutreiben. Die Gebäude befanden sich am Ostende des Brühls.

1418 (stat. 12) war es noch nicht in hinreichendem Zustand.
1419 (stat. 30) gab es bereits Streit wegen eines neu errichteten Kollegs in Krakau.
1443 (stat. 74) wurde dem Abt von Walkenried die Errichtung eines weiteren Kollegs in Erfurt erlaubt.

Die Finanzierung war weiter problematisch. Das Generalkapitel musste mehrfach zurechtweisen.

Ein Überblick über die Gesamtzahl der studierenden Mönche ist schwierig zu erreichen.
Über CDS II/16 sind nur die direkt an der Universität immatrikulierten Mönche zu ermitteln.

Die heterogene Situation wird z.B. auch dadurch gekennzeichnet, dass der Abt von Buch an der Aufsicht über das Kolleg beteiligt was, das Kloster Buch aber das Privileg hatte, seine Studenten direkt an die Universität zu schicken (1487 stat. 111).

Eine Auswertung der Immatrikulationen von Zisterzienser-Mönchen in der Nation Meißen im Zeitraum bis 1520 brachte das unten stehende Ergebnis, die Nationen Sachsen, Polen und Bayern wurden nicht ausgewertet.

Kloster Anzahl
Altzelle 31
Buch 18
Doberlug 16
Georgenthal 7
Grünhain 8
Lehnin 1
Neuzelle 12
Paradies 1
Sittichenbach 6
Volkenroda 7
Walkenried 8

In diesem Zeitraum entsandten die Benediktiner-Klöster Bürgel, Chemnitz und Pegau 7 Mönche.

Die Gründe für ein Studium der Mönche sind durchaus unklar, wie auch das Ziel, ob überhaupt ein akademischer Grad angestrebt wurde.
Zuerst war ja als Grundlage die Artisten-Fakultät, die spätere philosophische, zu absolvieren mit den septem artes.
siehe auch 1488.

Als Graduierte der philosophischen Fakultät erscheinen aus Buch:
Jahr Sem. Name Nachweis
1429 S fr. Martinus de Buch, bacc. art. CDS II/17, S. 109
1430 W fr. Martinus de Buch, mag. art. CDS II/17, S. 111
1441 W fr. Georgius de Buch bacc. CDS II/17, S. 128
1443 W fr. Georgius de Buch, mag. art. CDS II/17, S. 132
1450 W fr. Fabianus de Buche mag. CDS II/17, S. 150
1460 S fr. Paulus Lyndener de Buch bacc. CDS II/17, S. 177
1462 W frater Paulus Lindner, mag. art. CDS II/17, S. 189
1488 S Nicolaus N. de Buch determ. art. (coll. s. Bernhardi). CDS II/17, S. 305
1498 W Kaspar de Buch. CDS II/17, S. 366
In der theologischen Fakultät:
Jahr Name Nachweis
1465 curs. Mgr. Simon de Buch CDS II/17, S. 9
1485 curs. Matthaeus Möeße de Buch CDS II/17, S. 13
1487 sent. Matthaeus Möeße de Buch CDS II/17, S. 13
1490 lic. Matthaeus Möeße de Buch CDS II/17, S. 14