Der Rat der Stadt Leisnig verkauft Johannes Copitzsch Zinsen für einen Altar.

1466 Dezember 21; [Leisnig].

Original: Urkunde U16 im Pfarrarchiv Leisnig.
Druck: Schwarz, Mantissa, Nr. LXXX, in Mencke, Script. III. Sp. 1097-1099.

Bürgermeister und Rat der Stadt Leisnig bestätigen den Verkauf von drei Schock jährlicher Zinsen, je 1 Schock 30 Groschen auf Michaelis und dasselbe auf Walpurgis an Johannes Copitzsch, Besitzer des neuen Altars der Kaland-Bruderschaft in der Pfarrkiche St. Matthäi zu Leisnig für 180 Rheinische Gulden. Es folgen nähere Bestimmungen bei verspäteter Zahlung und bei Wiederkauf.

Pfarrarchiv Leisnig, Urkunde U16.

Wir Rathmann unde Geswornne der Stadt Lißnigk, Nickel Jahn, die Zeit Burgermeister, Dummis Körßner, Peter Pravant, Frantz Richczenhayn, Pauel Schilling, Symon Boxbom, Rathmann, bekennen offentlich in diesem Brieffe, und thun kunth allen den die en sehen, horen, oder leßen, das wir mit eyntrechtigem Rathe unde wolbedachten Müte, auch mit Vorrathe unser Eldisten und der ganzen Gemeyne, czu Nuz unde Frommen unser Stadt vorkoufft haben dem Erbaren Ern Johannße Copitzsh, Besitzer des nuwen altars der Brüderschafft in der Pfarr Kirchen Sancti Mathei bey uns zu Lißnigk czwischen dem horn Altar und den Altar des heiligen Lichnams unde allen seynen nachkommenden Besitzern des itzund genanten Altars drey Schog Groschen jerlicher Zcinße zu demselbigen Altar der besten Nutze, also yn vnnsir gnedigen Hern Lande uff itzliche Zceit des Zcinstags genge und gemeyne sien, uff eynen rechten Werdirkauff, eyn Schog dryssig Groschen uff Michaelis nechst komende, unde eyn Schog drißig Groschen uff Walpurgis hernach folgende; unde haben Im die gegeben vor hundert und achtzig gute Reynische Gulden an Golde, die uns dann der obgenannte Er Johannß Copitzsch, besitzer, und die Bruderschafft des itzund gemelten Altars zcu gutem Nutz unnd wol zu dancke an eyner Summa bezalt habenn, die Summa Goldes wir forder mit Rathe unnser Eldisten an unnser genannten Stad kuntlichen Nutz geleid und gewant haben. Dieselbigen drey Schog Groschen jerlicher Zcinßes Geloben wir obgenannten Burgermeister und Geswornne Rathmann der Stadt Lißnigk vor uns alle unser Nachkommenden mit unde yn crafft dießes Brieffis in guten und waren truwen dem mehr genannten Besitzer Ern Johannße Copitzsch und allen seynen nachkommenden Besitzern des obin gnanten nuwen Altars der Brüderschafft obin gemelt, gelegen yn der Pfarr Kirch Sancti Matjei bey uns zcu Leißnigk zcu reichen unde gebenn geruglichen uff die obingnanten tzwene tage, oder vier Wochen dornach vngeferlich, dieweile der Wedirkouff von vns nicht gescheen ist. Geschege adir, das wir uff die benannten tzinstage adir vier Wochen nach itzlichen besundern sumig an der Beczalung würden, so geloben wir allen den Schaden, den vnnser Glauber daruff tethe, adir thun müste, an Koste, Botenlone, Brieffgelde, wie das geschege, Im wedir zcu gebenn mit dem tzinse. Ouch geloben wir ob dem dickgnannten, vnnserm Glauber, adir seynen Nachkommenden Besitzern des offtgnanten Altars, der Brieff vorbrente, adir sust Schaden dartzu geschege, So sollen unde wollen wir Im den vvedir vornuvven und vorsigeln, also uffte vnde dicke, das Not sien vvürde. Ouch geloben vvir vor uns vnde alle vnnsere Nachkomenden, wann wir solche czinse obingnannt wedir abekauffen und losen, so sollen und wollen wir solch Gold und Geld mit Rathe und Hülffe des Besitzers des ufft vormelten Altars nach unnserm besten Vormogen so wir konnen, bey uns, adir anderßwo, widdir helffen anlegen, solche Zcinße kouffen, dem Besitzer des Altars zcu Nutz vnd fromen, idoch unnvorschadet vnnser Ablosunge, wann wir adir onder vnnsere nachkomenden, die vnnsir Stad am besten zcu Nutz vnd fromen erkennen wurden. Ouch ob irne eyn vorzyhen ader hindernisse der Houpt Summa obingnant nach der Abelosunge geschege, des wir uns in keyne weiß vormuthen sind, zcu hant nicht mochte wedir angeleget werden, solche Zcinße zcu kouffen, so sal doch solch Gold vnd Geld bynnen solcher Zceit mit Wißen des Besitzers des Altars und des Raths bey die Altar Leuthe odir Kirchvetere, die Zceit in dem Kirchtorm nedir geleget werden, so lange das an kan und mag solche adir andre tzinse wedir bekomen vnd gakouffen, one allis Geferde und Argelist. Ouch hat der vil gnante vnnser Glauber vns vor sich vnd alle seyne Nachkomenden Besitzern des ufftgenannten Altars, sollche Gunst und Willen gethan, wann wir adir vnnsere Nachkomenden, solche obgeschrebenn Zcinße wollen wedir abekouffen, so soll unc wil er adir seyne nachkomenden Besitzer des vilgnannten Altars vns die wedir zcu kouffen gebenm umb so vil Goldis, nemlich hundert und achtzig gute Reynische Guldenn an Golde, alß wir sie von Im und der Bruderschafft empfangen vnd uffgenommen haben. Unde sollen solche Bezalunge vff eynen Zinßtag mit sampt dem vorsessen Zcinße thun, und der Wedirkauff sal gantz zcu vns, und nicht zcu vnnserm Glauber stehen, sondern da wir Im solche Betzalung und Weddirkouff eyn Virtel Jaar zcuvor wißen vnd kunth thun sollen. Wann dann solche Bezalungen und Wedirkouff also von uns gescheen ist, so soll und wil vns vnnser Glauber adir seyne nachkomenden Besitzer des vilgemelten Altars dießen vnnsirn Brieff wedir obirantwerten alle hinderniße vnd Argelist hend angesazt vnd ußgeshlußen. Das solche Stücke, punckt, vnde Artickel, stete gantz, feste, und vnvorbruchlich gehalden werden, Haben wir obgemelten Burgermeister unf geswornne Rathmannen vnnsir der Stad Lißnigk Insigel wißentlich vnden an diesen offen Brieffe laßen hengen, der gegeben ist nach Cristi vnnsers Hernn Geburt vietzehenhundert und im sechß vnde sechzigsten Jar, am Sonntage Thome, des heiligen Apostoli.

Pfarrarchiv Leisnig, Urkunde U16.