1380 | Abt und Konvent des Klosters Buch beurkunden die Schlichtung eines Streits mit Kloster Nimbschen. Teile der Stiftung des Burkhard Kra 1276 waren strittig. Die Äbtissin wurde angewiesen, künftig entsprechende Abgaben zu leisten, was sie auch zusagte (1380). Hier nennt sich erstmalig ein Abt offenbar bürgerlicher Herkunft mit seinem vollen Namen: Nikolaus Houpt. (Und das passiert auch nicht wieder.) |
1382 | Nickel von Staupitz bestätigt dem Kloster den Tausch der Güter in Nauberg und Erlbach. |
1382 | Gebhard von Heynitz bestätigt die Übertragung des Dorfes
Reudnitz an ihn auf Lebenszeit. Reudnitz ist ein gutes Beispiel für misslungene Rodung. 1253 hatten die Herren von Gnandstein das Dorf dem Kloster geschenkt. Nun war nur noch ein Gut übrig, später nur noch ein Forsthaus. |
1382 | Den Äbten von Altzelle, Chemnitz und Buch wird der Bann angedroht wegen säumiger Zahlung des subsidium biennale, das waren ein Sechstel der Einkünfte eines Jahres. 1383 wird die Androhung aufgehoben. |
1383 | Thimo von Colditz bestätigt den Gütertausch mit Nickel von Staupitz und stiftet Jahrgedächtnisse. Hier ist einmal ausführlich nachzulesen, was memoria bedeutet. |
1384 | Anfertigung von Urkundenabschriften, der Grund wird nicht genannt. |
1386 | Mgf. Wilhelm von Meißen verkauft dem Kloster Zehnte und Abgaben in
Frauendorf,
Kuckeland,
Gersdorf,
Kieselbach,
Tautendorf,
Poselitz und
Paudritzsch. Die Deutung ist etwas schwierig. Frauendorf und Kuckeland waren königliche Schenkungen, eigentlich mit allen Rechten (1234), Gersdorf war Reichsland (1245), Kieselbach ohnehin unklar. Bei den anderen Dörfern wird kein Gericht genannt, aber alte jährliche Abgaben nach Leisnig, die nun abgelöst wurden. Fuder Heu, Korn und ein Kalb als Abgaben helfen nicht weiter. Vermutlich alte Abgaben an die Burggrafen? Immerhin verbunden mit der Tatsache, künftig von den Dörfern keine Hofdienste und andere? Dienste zu fordern. |
1387 | Mgf. Wilhelm von Meißen überträgt dem Kloster das Dorf Neußen. Auch hier wieder eine ganze Reihe von Urkunden. Der Verkauf durch Christoph von Maltitz (1387), die Übertragung durch Mgf. Wilhelm (1387), der Verzicht auf das Kirchlehen (1387) und die gewere (1387). |
1388 | Papst Urban VI. befiehlt dem Bischof von Meißen die Vereinigung der Parochie
Belgern mit dem Kloster. Mit denselben Worten befiehlt er die Vereinigung mit der Parochie Leisnig. Bf. Johann hatte am 19.3.1379 sein Amt angetreten. Im August 1379 hatte dann Kardinal Piläus mit apostolischer Autorität die Inkorporation beider Kirchen bestätigt. 1388 war sie noch immer nicht vollzogen. |
1388 | Bf. Nikolaus von Meißen erlaubt die Verlehnung von Äckern der Parochie
Leisnig. Der Kirche Leisnig gehörten einige Äcker vor dem Obertor. Durch Verkehr und Tiere wurden sie stark beeinträchtigt. Sie sollten verlehnt werden. Bei Kirchengut war dazu aber die Erlaubnis des Bischofs erforderlich, die hiermit erteilt wurde. Das wurden später dann die bei Kamprad genannten Pfarrgärten. Insgesamt ein schöner Fall mit Lokalkolorit für Leisnig. |
1388 | Mgf. Wilhelm von Meißen bestätigt dem Kloster einen Kauf in
Wendishain. Abt Nikolaus hatte Heinrich von Wendishain seinen Hof abgekauft. Der Erwerb von Wendishain gestaltete sich etwas zäh. 1389 kaufte er einen weiteren Zins von Hans von Almsdorf. |
1388 | Bf. Nikolaus von Meißen bestätigt die Inkorporation von
Belgern und Leisnig. Er tut es aber nicht aus eigener Macht, die er ja zweifellos hatte, sondern als vom apostolischen Stuhl eingesetzter Commissarius. So hatte sein Nachfolger wiederum die Möglichkeit, die Inkorporation zu verweigern. |
1391 | Lgf. Balthasar und Mgf. Wilhelm I. verschreiben der Gemahlin des letzteren Elisabeth Haus und Stadt Leisnig mit dem Kloster Buch und den Klosterhöfen als Leibgedinge. Sie starb jedoch 1400, vor ihrem Gemahl († 1407). |
1391 | Mgf. Wilhelm von Meißen überträgt dem Kloster einen Zins im Dorf
Reinsdorf. Reinsdorf hatte das Kloster schon einmal von Bgf. Heinrich von Leisnig gekauft (1361). Hier wird auch nichts von Kauf oder Verkauf gesagt. |
1395 | Der Collector des Papstes bestätigt dem Kloster die Zahlung der Annaten für fr. Nicolaus, den Pfarrer in
Leisnig. Die Annaten entsprachen dem Einkommen des ersten halben Jahres der entsprechenden Kirche, zu zahlen an Rom, hier sind angegeben 8 ungarische florenos, ein Vergleich mit anderen Werten ist schwierig. Der Abt hatte also von den Rechten der Inkorporation Gebrauch gemacht und einen seiner Mönche eingesetzt. |
1396 | Christoph von Maltitz verkauft dem Kloster die Dörfer
Sörnewitz und Möhla. Hier ist das Urkundenpaket beeindruckend, da Sörnewitz dem Kloster Mühlberg gehört und Möhla böhmisches Lehen ist: Übertragung durch das Kloster Mühlberg 1396, Bestätigung des Verkaufs durch Mgf. Wilhelm 1396, Übertragung durch Kg. Wenzel 1397 und noch die gewere 1397. Das sind die letzten Urkunden mit dem Namen des Abtes. |
Zwischen 1396 und 1399 wurden mehrere Urkunden für die Matthäikirche Leisnig ausgestellt, zur Kapelle Corporis Christi (Kalande), zu neuen Altären, ewigen Messen. Aus keiner dieser Urkunden ist eine Mitwirkung des Abtes bzw. des 1395 als plebanus eingesetzten Mönches Nicolaus zu erkennen. |