Die Herren von Gnandstein schenken dem Kloster Buch das Dorf Reudnitz.

1253

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 531.
Druck: Schöttgen & Kreysig № XXXVI., pag. 185.
Regest: Schieckel Nr. 661.

Heinrich Marschall, Heinrich Kämmerer und Konrad, Brüder von Gnandstein schenken dem Kloster Buch das Dorf Reudnitz mit allem Zubehör zu ewigem Besitz, unter der Bedingung, dass vier Talente jährlich zu einem servitium verwendet werden, am Tag des hl. Markus für Konrad und am Tag des hl. Martin für Heinrich, und nach ihrem Tode an ihrem Todestag.

Verhandelt im Jahr der Gnade 1253.

Bemerkung: Diese Schenkung ist wohl in Verbindung mit dem Eintritt eines Heinrich von Gnandstein ins Kloster Buch zu sehen (⇨ 1254).

Schöttgen № XXXVI.

Heinricus Marscalcus, & Kamerarii Heinricus & Conradus fratres de Gnannenstein, Omnibus in perpetuum. Ne ea, quæ statuuntur, lapsu temporis oblivioni tradantur, solent scripturæ permanentis tenaculo posterorum memoriæ commendari. Noverit igitur tam præsens hominum ætas, quam successorum posteritas, quod pro indulgentia peccaminum nostrorum & ob remedium animarum parentum nostrorum videlicet Heinrici & - - -, Conradi & Mechtildis, nec non & conjugum nostrarum, scilicet Margaretæ, Elisabeth & Sophiæ, Adelheidis & Bertæ, contulimus ecclesiæ in Buch Cysterciensis ordinis, de consensu hæredum nostrorum, villam de proprietate nostra, vocabulo Rudeniz, cum redditibus & omnibus attinentiis suis, tam in agris, quam in lignis & pratis, & cum omni jure, quo in ea hactenus fruebamur, perpetuo possidendam, tali scilicet conditione, ut omni occasione semota de censu ejusdem villæ dentur quatuor talenta singulis annis conventui ecclesiæ prænotatæ, in die beati Marci euangelistæ pro domino C. Kamerario, & in die beati Martini pro domino H. Marscalco, interea quod vivit, post mortem vero ejus in diem obitus sui servitium commutetur. Servitia ista serventur in pane triticeo, & vino, & piscibus, & ovis, si tempus fuerit oportunum. Et quoniam ea, quæ divinis indulgemus cultibus, post hujus vitæ decursum speramus suffragari, necesse est, ut caveamus, ne pravi cujusquam studio possit in posterum adnichilari. Quapropter ad robur hujus nostræ collationis postmodum valituræ, præsentem paginam inde conscriptam sigilli nostri fecimus impressione muniri. Acta sunt hæc anno gratiæ M. CC. LIII.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Heinrich Marschall und Heinrich Kämmerer Brüder von Gnandstein an alle für immer. Damit das, was beschlossen ist, nicht mit der Zeit in Vergessenheit gerät, pflegt die Feder der Aufzeichnung, der festen Verankerung, der Erinnerung der Nachkommen zu dienen. Mögen daher sowohl die Gegenwärtigen als auch die Nachkommenden wissen, dass wir zur Erlangung von Vergebung für unsere Sünden und zum Heil der Seelen unserer Eltern, nämlich Heinrich und - - -, Konrad und Mechtildis, sowie unserer Ehefrauen, nämlich Margarete, Elisabeth und Sophie, Adelheid und Berta, in Einvernehmen mit unseren Erben das Dorf aus unserem Besitz namens Reudnitz mit all seinen Erträgen und allem, was dazu gehört, sowohl auf den Feldern als auch in den Wäldern und Wiesen, und mit allem Recht, das wir bislang daran hatten, auf ewig der Kirche des Zisterzienserordens in Buch übertragen haben. Dies erfolgt unter der Bedingung, dass jährlich vier Talent an den Konvent der besagten Kirche zu bestimmten Zeiten, nämlich am Tag des heiligen Markus des Evangelisten für den Herrn Kämmerer und am Tag des heiligen Martin für den Herrn Marschall, solange er lebt, aus dem Zins dieses Dorfes gezahlt werden. Nach seinem Tod soll der Dienst geändert werden. Diese Dienste sollen in Form von Weizenbrot, Wein, Fisch und Eiern erbracht werden, wenn es angemessen ist. Da wir hoffen, dass das, was wir den göttlichen Verehrungsdiensten schenken, uns nach dem Verlauf dieses Lebens zugutekommen wird, müssen wir darauf achten, dass es in Zukunft nicht aufgrund böser Absichten zunichte gemacht wird. Aus diesem Grund haben wir diese Seite, die dieser unserer Spende gewidmet ist, mit dem Siegel unseres Wappens versehen. Dies wurde im Jahr der Gnade 1253 getan.