HOVS Schreibung: Gerardesdorf, Gerardisdorf, Gerardorf, Gerhardesdorf, Gerhardestorph, Gerhardisdorff. Pfarrkirche, eingepfarrt waren Wallbach, Kieselbach, Queckhain und Langenau; Patronat (Kloster Sornzig?). Gersdorf ist ein typisches Waldhufendorf des Landesausbaues. Offenbar bestand es ursprünglich aus zwei Dörfern (siehe 1378). Die Kirche ist sicher gleichzeitig mit dem Dorf entstanden. |
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1213 | Albert von Gersdorf als Zeuge für Bgf. Gerhard von Leisnig. |
[1233/59] | Ritter Otto von Gersdorf übertrug seinen Anteil an Schenke und Gericht in Gersdorf dem Kloster (nach Hingst um 1228, nach Schieckel zwischen 1233 und 1259). |
1245 | bestätigte Ks. Friedrich II. dem Kloster den Besitz von Gersdorf, den Heinrich von Polkenberg aufgelassen hatte. |
1260~ | war der Pfarrer Johannes von Gersdorf Zeuge für den Bischof von Meißen bei der Veränderung der Sprengel von Leisnig und Collmen. |
1277 | erlaubte der Burggraf von Leisnig gegen Zahlung von 16 Mark Silber dem Kloster die Tätigkeit von Handwerkern in Gersdorf und Kieselbach. Es werden fünf Gewährsleute benannt: Wiker von Gersdorf, Hermann Klein, Hermann Weiger, Otto Förster, Arnold Gubin. Erlaubt sind Schuster, Weber, Schneider, Bäcker, Fleischer, Kürschner, Brauer, Schankwirte. Geltungsbereich sind die Dörfer Gersdorf und Kieselbach. Die Handwerker sollen sich an die Innungen in Leisnig halten und die Freiheit haben, dort ihre Waren zu verkaufen. Es sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Handwerker, die für das Kloster arbeiten. |
1378 | Gerharstorf inferior 32 modios minus uno quartali siliginis. Item tantum avene, absque judicio. Ubirngerharstorf 32 modios siliginis. Item tantum avene, absque judicio. (RD) |
1386 | verkaufte Mgf. Wilhelm dem Kloster Einnahmen u.a. in Gersdorf und Kieselbach achtundachtzig Scheffel Korn und achtundachtzig Scheffel Hafer, und vier Groschen Zins, mit beiden Gerichten, und dazu ein Fuder Heu, drei Schock Korn und ein Kalb, das dasselbe Kloster jährlich nach Leisnig gegeben hat. 1391 wird dieser Verkauf durch Lgf. Balthasar, seinen Bruder, bestätigt. 1396 wird dieser Verkauf nochmals durch seine Neffen, die Söhne Mgf. Friedrichs III. (des Strengen) bestätigt. |
1447 | weist der Abt dem Cellerar folgende Einkünfte zu: zu Martini 4 Schock und 19 gl.; zu Walpurgis 4 Schock und 16 gl. |
Gersdorf befand sich ursprünglich im Besitz der Reichsministerialen von Polkenberg (wohl nicht vollständig),
die es dem Kloster übertrugen. Ihr Verhältnis zu den Herren von Gersdorf ist unklar. Die Herren von Gersdorf
orientierten sich an den Burggrafen von Leisnig, werden aber nicht als deren Getreue oder Burgmannen
bezeichnet. Von den Herren von Gersdorf stammen die Herren von Hartha ab. Um 1269 ist ein Orts- und
Namenswechsel von Gersdorf nach Blankenau bei Chemnitz belegt
(Baudisch). In der Ortsflur Gersdorf ist kein Hinweis auf einen Herrensitz zu finden. |
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1548 | Eintrag Amt Kloster Buch Ober- und Erbgericht Amt Kloster Buch 44 besessene Mann, darunter 24 Pferdner, von denen sind 29 dem Kloster Buch und 15 dem Pfarrer zu Gersdorf (Pfarrhäuser) lehen- und zinsbar; ⎕ 32¼ Hufen. |