Thimo von Colditz bestätigt den Gütertausch mit Nickel von Staupitz und stiftet Jahrgedächtnisse.

1383 Juni 6; ―.

Original: SHStA: 10001 Ältere Urkunden, Nr. 4406.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CCVIII., pag. 259.

Thimo von Colditz, Kammermeister des Römischen Königs und Hauptmann zu Breslau, bestätigt den Tausch zwischen Abt Nikolaus und dem Konvent von Buch und Nikolaus von Staupitz (1382). Weiter bestätigt er die Schenkung von drei Pfund Geldes jährlichen Zinses in seiner Stadt Colditz, fällig zu Michaelis, für ein Seelgerät mit detaillierten Anweisungen.

Gegeben im Jahre 1383, an dem Sunnabund nach sente Erasmi tage des heyligen Byschoffs.

Bemerkung: Leider ist die Lage der Kapelle der Herren von Colditz unbekannt.

Schöttgen № CCVIII.

Wir Thime von Coldicz, Kammermeister unseres Herrn des Römischen Königs und Hauptmann zcu Bresslow, bekennen offenbar für uns und alle unsere Erben und Nachkommen, und tun kund allen denen, die diesen Brief ansehen, hören oder lesen, dass wir durch sonderlicher Gunst und Gnaden willen, die wir zu dem Kloster zu dem Buche und zu unserer Kapelle daselbst und zu den geistlichen Brüdern in demselben Kloster haben, dem ehrwürdigen geistlichen Vater in Gott hern Nyclaws, Abt und dem Konvent desselben Klosters, mit gutem Willen und mit wohlbedachtem Mute, einen Wechsel vergönnt haben, den sie mit Nyclaws von Stupicz, seiner ehelichen Hausfrau Alheiden, und mit seinen Brüdern vlmanne, hannse, hermanne und Rudolffe getan haben mit den Zinsen in dem Dorfe zu Erlebach, die ihnen von unserem Vater selig und von uns vor Zeiten gegeben, gefreit und geeignet sind, zu einem Seelgerät, die sie an einen rechten und redlichen Wechsel gegeben haben, um die Zinsen, die der genannte Nyckel Stupicz, sein Weib und seine Brüder, unsere getreuen Mannen, in dem Dorfe zu Nuwenborg bei Müczin gelegen, von uns und von unseren Erben zu Lehen gehabt haben, die wir genannter Thime von Coldicz und unsere Erben und Nachkommen dem genannten Abt und dem Konvent des genannten Klosters Buch recht und redlich gefreit und geeignet haben, ewiglich zu halten und zu besitzen in allen Rechten, als wir ihnen die Zinsen zu Erlebach gefreit und geeignet hätten. Auch haben die genannten her Niclaws und der Konvent des genannten Klosters zu dem Buch, von uns und unseren Erben und Nachkommen drei Pfund Geldes jährlichen Zinses in unserer Stadt zu Coldicz, die sie alle Jahre jährlich aufheben und einnehmen auf St. Michaelis, und denselben Zins sollen sie so lange aufheben und einnehmen, bis wir ihn anderswo kaufen, oder auf unseren Gütern, die dem genannten Kloster gelegen sind, als viel redliches Zinses beweisen zu Seelgerät, und darum haben die oben genannten Abt und Konvent des Klosters Buch bei ihrer guten Treue uns und unseren Erben und Nachkommen gelobt, alle diese nachgeschriebenen Stücke von dem vorgenannten Zins zu Nuwenburk und zu Coldicz zu halten und zu vollbringen, ohne alle Gefährdung.
Sie sollen in unserer Kapelle in demselben Kloster zu dem Buche, die man heißt der von Coldicz Kapelle über allen deren Eltern ohne Unterlaß Messe halten, und der Siechenmeister, der jetzt ist oder hernach wird, soll eine der Messen halten, und sonst zwei Priester-Brüder desselben Klosters, die dann von dem Abt und den nachkommenden Äbten und Prioren sonderlich alle Wochen geheißen und geschickt werden, sollen die anderen zwei Messen halten, und die drei Messen mitnichten versäumt werden lassen. Und der genannte her Niclaus, Abt, hat uns auch gelobt, dass der vorgenannte Zins zu Nuwenburk und zu Coldicz alle miteinander dem Konvent zu Nutzen kommen soll und gefallen soll, und den Zins soll des Klosters Siechenmeister aufheben, und alle Jahre jährlich einnehmen, und soll davon eine sonderliche Tröstung desselben Konventes machen und davon dienen, und also zu des Konventes Frommen wenden und erberclichen ausgeben. Und derselbe Siechenmeister soll von den genannten Zinsen zu Nuwenbork, das sind vier Malter Gerste, zwei Malter Korn und zwei Schock und vier Groschen, und eines halben Scheffel Mannes jährlichen Zinses, und von den drei Pfund jährlichen Zinses, die in unserer Stadt zu Coldicz fallen, dem genannten Konvent des Klosters zu dem Buche alle Jahre vierzehn Tage vor dem Advent unseres Herrn Gottes, und danach vierzehn Tage vor Fastnacht, sonderliche löbliche Tröstung tun, und mit erbaulichen Diensten besorgen, unserer Eltern und unserer und unserer Erben und Nachkommen Seelen zum Troste und zur Seligkeit unversehrt zu einem ewigen Gedächtnis. Auch haben sie uns und unseren Erben und Nachkommen gelobt, der genannte Abt und Konvent bei ihrer guten Treue, dass sie alle Jahre jährlich an dem Jahrtage der Kirchmesse der genannten Kapelle gemeinsam zu der ersten Vesper, zu der Mette, zu der Messe und zu der anderen Vesper von den Hochzeiten, als man in Gottes heiligen Kirchen von der heiligen Kirchmesse pflegt zu halten, sie mit Achtbarkeit, mit Beten, mit Gesang vollkommen und erbaulich vollbringen und halten soll, wie das billig und gewohnt ist. Und so soll dann auf derselben Kirchmesse der Siechenmeister alle Jahre dem Konvent einen Dienst dienen ohne Abgang, mit weißem Brot, mit gutem Bier, mit frischer Butter, mit zweierlei Gerichten mit Fischen, und mit zweierlei Gerichten mit Eiern. Auch haben uns der genannte Abt und der Konvent gelobt, ewig zu halten den Jahrtag unserer lieben Großmutter seligen Gedächtnisses, der da alle Jahr jährlich an dem nächsten Tage nach St. Lamprechts Tage, und auch damit aller unserer Vorfahren und Nachkommen auf denselben Jahrtag miteinander zu begehen mit einem ynneclichen Ampte und leychczeichen, wie es gewohnt ist, in der genannten unserer Kapelle in dem Kloster zu Buch, und die Priester-Brüder des genannten Klosters ein jeglicher besonders sollen an demselben Jahrtage durch Heiles, Trostes und Seligkeit willen unserer genannten Großmutter und unserer Vorfahren, und unserer, und unserer Nachkommen Seelen willen, eine Seelmesse inniglich halten, und der Siechenmeister soll auf denselben Jahrtag durch derselben unserer Großmutter seligen Gedächtnisses Seele willen, und durch aller unserer Vorfahren und unserer Nachkommen Seelen Seligkeit und Trost willen alle Jahr jährlich einen ehrbaren Dienst dem Konvent geben und dienen, als oben in diesem Briefe begriffen ist. Dass alle diese oben beschriebenen Sachen in allen Stücken, Artikeln, in allen ihren Sinnen also stet und ganz von uns und unseren Erben und Nachkommen unversehrt gehalten werden, als sie oben in diesem Briefe beschrieben sind, haben wir oft genannter Thyme von Coldicz, für uns und alle unsere Erben und Nachkommen, mit gutem Willen und Wissen zu einer vermehrten Sicherheit und zu einer wahren Beurkundung unser Siegel an diesen Brief gehangen, der gegeben ist nach Christi Geburt im Jahre 1383, an dem Sonnabend nach St. Erasmus Tag, des heiligen Bischofs.