- 1158 waren die Burgen Colditz und Leisnig auf Umwegen aus ehemaligem Besitz Wiprechts von Groitzsch ans Reich
gekommen. Für Colditz wird dabei der Ministeriale Thimo (I.) mit seinen Kindern genannt. Ob er schon länger auf
Colditz saß, geht daraus nicht hervor.
- 1198 wird ein Heinrich von Colditz auf
dem Landding in Collm genannt.
- 1215 übertrugen dessen Söhne Thimo
(II.), Volrad und Ulrich dem Kloster Buch Einkünfte in Bockwitz.
Zwei weitere undatierte Urkunden
(10, 11) beziehen sich wohl
auf denselben Sachverhalt und weisen auf eine Memorialstiftung mit servitium hin. Der Bruder Dietrich
sei schon im Kloster begraben, der Vater Heinrich wolle später auch dort begraben werden. Die Herren von Colditz
hatten das Kloster also zur Grablege erwählt und auf eine eigene Stiftung verzichtet.
- 1265 übertrug Heinrich (II.) von Colditz, Sohn des Thimo (II.),
dem Kloster einen Berg in der Nähe von Lastau, den sein Lehnsmann dem Kloster verkauft hatte. Das Kloster
wollte in Lastau eine Mühle bauen. Der Verkauf eines Lehens war stets mit Auflassung und Übertragung verbunden.
- Ab 1241 ist die Linie Colditz/Wolkenburg, ab 1274 die Linie Colditz/Breitenhain nachweisbar.
- 1284 übertrugen die Herren von Colditz/Wolkenburg dem Kloster
Einnahmen in Nicollschwitz, die ihr Lehnsmann dem Kloster verkauft hatte.
1286 folgten weitere Einnahmen in Nicollschwitz.
- 1287 übertrugen die Herren von Colditz/Wolkenburg dem Kloster
Einnahmen in Doberschwitz, die ihr Lehnsmannn dem Kloster verkauft hatte.
- 1289 verkaufte Heinrich (II.) von Colditz dem Kloster Hufen in Ostrau
und Görnitz.
- 1290 übertrug Heinrich (II.) von Colditz dem Kloster das halbe Dorf
Thierbaum, das sein Lehnsmann dem Kloster geschenkt hatte.
- 1290 schenkten die Herren von Colditz/Wolkenburg dem Kloster
zweieinhalb Hufen in Naundorf, das Leibgedinge ihrer Mutter(, die noch lebte).
- 1327 übertrugen die Herren von Colditz dem Kloster Güter in
Draschwitz, die ihr Lehnsmann dem Kloster verkauft hatte.
- 1368 verzichtete Volrad von Colditz/Wolkenstein zugunsten des
Klosters auf seinen Zehnt in Rüx. 1232 wurde bei der Übertragung
von Rüx durch den Markgrafen keine Einschränkung genannt.
- 1383 bestätigte Thimo (VII., bei Truöl VIII.) von Colditz einen
Gütertausch und stiftete das umfangreiche Jahrgedächtnis für die Familie. Dieser Thimo war Marschall von
Thüringen (1349–1352), Herr zu Colditz (1353 oder 1360), unterstellte seine Herrschaft Colditz 1368 dem
König von Böhmen, war außerdem Landvogt der Oberlausitz (um 1353–1366), kaiserlicher Kammermeister (1360),
Burggraf von Nürnberg (1360–1365) und königlicher Hauptmann von Schlesien (1369–1383). Seine Söhne
verkauften 1404 nach umfangreichen Käufen und Verkäufen, zwischen alle Fronten gekommen, schließlich die
Herrschaft Colditz an Mgf. Wilhelm von Meißen. Der böhmische Zweig der Familie existierte noch bis etwa 1430.
- Die Herren von Colditz hatten im Kloster als Grablege eine Kapelle errichten lassen, Peter und Paul geweiht.
Der Ort dieser Kapelle ist unbekannt. Außer der Memorialstiftung von 1383 beschränkten sich die Zuwendungen
an das Kloster auf die Übertragung verkaufter oder verschenkter Lehen, also nur auf den Verzicht auf die
Übertragungsrechte.
- Die Arbeit von TRUÖL (1927) ist
interessant und erschöpfend.
Genaue Quellenangaben (bis 1350) finden sich bei
BAUDISCH (1996), Bd.1, S.61; Bd.2, S.16-46.
- Stammbaum nach
SCHWENNICKE, D. (2000).
Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band XIX., Tafel 145 und 146. Frankfurt a. M.