- Mönche, besonders des Zisterzienser-Ordens, zogen sich in die Einöde zurück, um für ihre Mitmenschen zu beten
und sich selbst zu heiligen. Das machte dennoch gewisse Kontakte zur Welt und besonders zu anderen Klöstern
erforderlich. Diese Kontakte erfolgten jedoch fast ausschließlich über die Äbte. Deshalb sind die nachgewiesenen
Fälle unter der entsprechenden Äbten vermerkt. Schon das Grundprinzip der Visitation in den den Tochterklöstern
war einzuhalten. Aber die nachgewiesenen Kontakte zum Mutterkloster Sittichenbach sind sehr sporadisch.
Die im Prinzip jährliche Visitation bedurfte wohl nur in Sonderfällen einer Dokumentation, so zum Beispiel
1273, als der Abt von Sittichenbach den Abt von Grünhain absetzte,
die Absetzung aber vom Generalkapitel als ungerechtfertigt betrachtet wurde. Die Beisitzer, die Äbte von Buch
und Michaelstein, wurden auch bestraft. Im 15. Jahrhundert wurde es dann üblich, Visitationen zu kontrollieren
und Berichte zu fordern.
- Einziger nachgewiesener Aufenthalt des Abtes von Sittichenbach im Kloster Buch ist seine Mitwirkung bei der
Einsetzung einer großen Pitanz im Jahre 1330, bei der auch der Abt von
Pforte anwesend war, nicht aber der von Altzelle.
- Nach den Statuten des Ordens war vor der Gründung eines Klosters eine Besichtigung des Ortes und eine
Beurteilung der Situation durch Äbte des Ordens vorgeschrieben. Nachweise dafür sind in den statuta des
Generalkapitels erst nach 1190 zu finden, kein Wunder, dass zur Vorbereitung von Buch nichts zu finden ist.
Der Abt von Buch war dafür intensiv bei der Vorbereitung des Klosters Grünhain tätig
(1233), dessen Abt er dann wurde. Auch bei der Vorbereitung der
Gründung der Klöster Mehringen (1241,
1242), Nimbschen (1244)
und Mühlberg (1250) war der Abt von Buch auf Weisung des
Generalkapitels tätig.
- Viele Kontakte ergaben sich aus disziplinarischen Gründen, auch über die Grenzen der Filiationslinien hinaus.
So wurden 1234 die Äbte von Doberlung und Buch nach Altzelle zur
inquisitio, correctio, reformatio beordert. 1243 hatte der
Abt von Buch das Kloster Heilig Kreuz bei Meißen zu disziplinieren. Die adligen Nonnen, eigentlich
Benediktinerinnen, waren auf ihren Wunsch in den Orden aufgenommen worden, hatten sich aber der Visitation
durch den Abt von Altzelle verweigert, dem sie unterstellt worden waren.
1260 kam der Abt von Kamp nach Buch und setzte einen neuen Abt ein,
die Gründe bleiben etwas dunkel. Im Folgejahr kam er noch einmal zur Kontrolle.
- Kontakte zu anderen Klöstern ergaben sich bei Gütertausch bzw. Kauf und Verkauf von Besitz, die sich zuweilen
recht kompliziert gestalteten, da geistlicher Besitz im Prinzip als nicht veräußerlich galt
(Riesa 1260,
Nimbschen 1282, 1300,
1372, 1380,
Mühlberg 1396, 1492,
St. Afra 1327). Dabei kamen oft mehrere Mitglieder der Konvente mit
anderen in Berührung, wie man aus Zeugenlisten ableiten kann.
- Eine besondere Bedeutung hatte das gemeinsame Vorgehen der Klöster Altzelle, Buch und Doberlug gegen die
überzogenen Ansprüche des Bischof von Meißen betreffs der Beherbergung in der vorösterlichen Fastenzeit.
- Die Beziehungen zwischen den Klöstern Altzelle und Buch sind einer näheren Betrachtung wert. Wahrscheinlich
ergeben sich dazu weitere Aspekte, wenn die Edition der Urkundensammlung von Altzelle fortgesetzt wird.
Beide Klöster gehörten getrennten Filiationslinien an. Altzelle orientierte sich nach Pforta, Buch nach
Sittichenbach. Es fällt schon auf, dass in den ersten Urkunden der Bischöfe von Meißen nur Konventuale von
Altzelle als Zeugen fungieren. Die Beziehungen werden nicht besser geworden sein, als der Abt von Buch zur
correctio nach Altzelle geschickt wurde. Von Papst und Markgraf werden die Äbte gemeinsam mit Aufgaben
betraut. Die Äbte treten beiderseits als Schlichter für das andere Kloster auf
(1293, 1325,
1342, 1377). Gemeinsam mit
Doberlug wehren sie sich gegen den Bischof von Meißen. Dennoch bleibt die Tatsache, dass in einem Bruchstück
eines Nekrologs von Altzelle nicht ein einziger Bruder von Buch erscheint, wo andere Zisterzen reichlich
vertreten sind.
- Eine Besonderheit ist zu 1487 zu verzeichnen, wo sich ein
Konvent direkt an einen anderen Konvent mit der Bitte um Unterstützung wendet.