zur Lage
- In Altenhof dürfen wir mit hoher Wahrscheinlichkeit die villa buch sehen, die in den Urkunden genannt
wird. Dieses Dorf war Lehen der Herren von Buch. Diese hatten wohl auch die Kirche St. Ägidius errichtet.
Dieses Patrozinium war im Pleißenland beliebt [GRAF (1997)].
Eine Übertragung von Dorf und Kirche an das Kloster ist nicht nachweisbar, vermutlich haben beide von Anfang an
zum Kloster gehört.
- Es ist denkbar, dass auch Naunhof zu dieser Flur gehört hat, da sich die Herren von Buch nach der Errichtung
des Klosters dort einen neuen Hof errichteten.
- Später (1230) klagten die Herren von Buch gegen das Kloster um den
Besitz einiger Äcker, gelegen am alten Hof Buch (situm in antiqua curia buch).
- Ihnen wurde beschieden, dass diese Äcker seit mehr als 30 Jahren dem Kloster gehörten.
- Das Kloster wurde am Rande der Flur Altenhof errichtet, auf einem Stück, das landwirtschaftlich wenig nützlich
war.
Es erscheint plausibel, dass die Herren von Buch ihren Namen auf ihr Lehen übertragen haben. Sie waren
vermutlich als Ministerialen der Burggrafen hergekommen, denn im Querfurter Gebiet sind zu dieser Zeit auch
Herren von Buch nachweisbar. Und im Altsiedelland war es üblich, dass zu einem Dorf auch eine Kirche gehörte
zum Namen
- In der ersten Urkunde von 1192 wird das Kloster als
monasterium, quod situm est in villa,
que quondam dicebatur Bůch bezeichnet, was natürlich irreführend ist, da die Flur des heutigen
Klosterbuch für ein Dorf viel zu klein ist. Damit ist man automatisch auf Altenhof verwiesen.
- Im 13. Jahrhundert wird das Kloster als ecclesia, monasterium, coenobium in Buch genannt,
Abt und Konvent de Buch, oft etwas auführlicher ecclesia S. Mariae virginis in Buch.
Damit ist der Name des Ortes auf das Kloster übergegangen.
1225 wird der Ort der Ägidienkirche, also das jetzige Altenhof, noch
Buch genannt.
In der Urkunde des Kaisers 1231 ist das Kloster benannt
als ecclesia Cisterciensis ordinis, quæ vulgo dicitur Bvch.
Auch der Bischof lässt auf seine Urkunden Datum in Claustro Buch
(1300), schreiben.
Eine Urkunde von 1257 spricht von
domini grisei ordinis in Buch, da die Kutten i.a. nicht
gebleicht waren.
- Im 14. Jahrhundert findet sich häufig zu dem Buche, besonders in den deutschen Urkunden.
Das Dorf Buch wird dann 1309 als Altenhof bezeichnet
(in duabus curiis videlicet Aldenhoff &
Buderaz).
Ein Schreiber des Klosters bezeichnet das Kloster als coenobium Buchaviensi
(1365),
der Bischof sagt Claustrum Monachorum ordinis Cisterciensis in Buch
(1373),
in Einzelfällen findet sich Versammlung, des grauen Ordens zu dem Buch
(1361),
dem heiligen gestifte Sende Bernhard zcu deme Buche (1368),
hochoffiziell bei der Inkorporation von Belgern durch den Bischof
monasterium b. Mariæ virginis in Buch, ordinis Cisterciensis (1388).
- Im 15./16. Jahrhundert bleibt es in der Selbstbezeichnung und in den Urkunden beim Namen Buch mit fünf
Ausnahmen:
⦁ 1442 benutzt Kardinal Johannes vom Konzil zu Basel für den Abt wie
gewohnt die Anrede Abbas monasterii in Buch, ordinis Cisterciensis, Misnensis diocesis, den Mönch
Martin, der vom Bann gelöst werden soll, nennt er Martinus, monachus professus monasterii vallis S. Egidii,
ordinis Cisterciensis, Misnensis diocesis (das professus weist auf das abgelegte Gelübde) hin.
⦁ Derselbe Kardinal Johannes verwendet 1442 anlässlich der
Verleihung des Wappens die Wendung Abbas et Conventus Monasterii Vallis sancti Egidii Buch vulgariter
nuncupati, ordinis Cisterciensis, Misnensis diocesis.
⦁ In demselben Jahr 1442 gewährt Bf. Johann IV. von Meißen dem
monasterium intemeratæ virginis Mariæ in Buch, alias vallis sancti Egidii einen Ablass.
⦁ Im Mai 1489 weist der Beauftragte des Papstes den Propst von
St. Afra an, den Mönch Nickolaus Schildaw, religiosus monasterii Buch, alias vallis S. Egidii, ordinis &
diocesis Misnensis vom Bann zu lösen. Später im gleichen Jahre 1489
verwendet er den vallis-Zusatz nicht.
⦁ Im Jahre 1510 verwendet der Abt von Altzelle die Anrede
pater dominus Anthonius, Abbas, totusque Conventus cænobii Vallis sancti Egidii alias Buch,
- Die verbreitete Annahme, dass das Kloster Ilgenthal genannt worden sei, entstand durch
Albinus, Thamm und vor allem
Kamprad, die allesamt dafür keinen Beleg bringen, dafür aber
schmückendes Beiwerk.
Ausschnitt Flurkarte