Nach dem Überfall des Bgf. Heinrich von Leisnig auf das Kloster Buch zogen die markgräflichen Brüder
Friedrich, Balthasar und Wilhelm im Juni vor die Burg in Leisnig und zwangen den Burggrafen zum Verkauf der
Burggrafschaft. Im Codex 379 der UB Leipzig, wohl aus Kloster Buch, finden sich am Ende von einer Hand des 14. Jhs. die Verse: |
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A nato cristi tot annos nunc ego scribo Anno M° ter CCCLX quoque quinto Eustasij festo quod accidit tunc modo dico Heynricus de leysnick qui pessime buch spoliavit Tempore nocturno furtive venit quasi latro. |
Nach Christi Geburt so viele Jahre schreibe ich nun im Jahre 1365 zum Fest des Eustasius geschah es damals gerade, sage ich, hat Heinrich von Leisnig Buch am schlimmsten ausgeraubt, zur Zeit der Nacht kam er, heimlich wie ein Räuber. |
Von Brand wird nichts gesagt, und ein Brand wäre sicher nicht in Vergessenheit geraten.
Auch von einem Hilfeersuchen ist nichts überliefert. Beim Überfall des Grafen von Mansfeld auf das Kloster Sittichenbach im Jahre 1362 folgten Kirchenbann und Pflicht zur Restitution. Davon ist hier nichts überliefert. Der Brand im Kloster Buch taucht erst 200 Jahre später bei Albinus auf. Dort steht: |
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Anno 1361 coenobii Buchaviensi a majoribus suis extructi, & liberaliter conservati hostis factus est, idque sub Abbate Nicolao Hobero, Rochlicensi, vexavit pre annos quatuor & ultra, donec Anno 1365, die S. Eustasii, omnino succendit, & exussit, sed eo ipso a Principibus Mysniae, tribus fratribus, bello petitus, Lisnicio oppido pro certa pecuniae summa vendito cedere coactus est. Meinerus dicit, factum esse in dissidio intestino fratrum, quo alter alteri aegre facturus coenobium tandem combusserit; sed Zopachius ne minimam quidem ejus rei mentionem facit. | Im Jahre 1361 ist er (Burggraf Heinrich) dem Kloster Buch, das von seinen Vorfahren errichtet und reich begnadet worden ist, Feind geworden, und hat es unter Abt Nicolaus Hober aus Rochlitz vier Jahre und mehr geplagt, bis er es im Jahre 1365 am Tage des hl. Eustasius gänzlich angezündet hat und völlig verbrannt hat, er selbst aber ist von den Fürsten Meißens, dreier Brüder, mit Krieg angegriffen und gezwungen worden, die Stadt Leisnig für eine gewisse Summe Geldes zu verkaufen. Meinerus hat gesagt, es sei eine innere Zwietracht der Brüder gewesen, wo einer den anderen geärgert hat und endlich das Kloster zerstört wurde; aber Zopachius macht von dieser Sache nicht die geringste Meldung. |
Die vermutlich primäre Quelle von Albinus, die kurze Chronik des Zopachius sagt also nichts von einem Brand. |