Die Burggrafen von Leisnig übertragen Kloster Buch das Gericht in den Höfen Altenhof und Paudritzsch.

1309 Januar 13; Mutzschen.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1851.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CXXXVI., pag. 225.

Albero, Meinher und Heinrich, Brüder, Burggrafen in Leisnig, machen bekannt, dass sie zum Gedächtnis und Heil der Seele ihres Vaters und aller ihrer Vorfahren, und als Dank für erwiesene Dienste, und auch wegen der Leichenfeier für ihren Vater, die mit höchster Ehre ausgerichtet worden ist, dem Kloster die Gerichtsrechte in zwei Höfen, nämlich Altenhof und Paudritzsch übertragen. Weiter lassen sie die Patronatsrechte an der Parochie Börtewitz, die ihrem Vater oder ihnen gehörten, insgesamt in die Hände des Herrn Dietrich, Abtes in Buch, auf.

Zeugen sind Siegfried von Gruna (de Grunowe), Peter de Bela, Fritsco von Börtewitz (de Bortewitz), Werner von Limbach (de Limbach), unsere Ritter, Otto de Munen, Hermann von Limbach (de Lympach), Fritsco von Börtewitz (de Bortewitz), Johannes von Tragnitz (de Droinitz) und andere mehr.

Verhandelt und gegeben in Mutzschen, im Jahre 1309, acht Tage nach Epiphanias.

Bemerkung: Welches Recht hatten die Burggrafen am Patronat in Börtewitz?

Schöttgen № CXXXVI.

In nomine Domini Amen. Nos Albero, Meinherus & Heinricus fratres, Dei gratia Burcgravii in Liznik, Universis præsentem litteram inspecturis in perpetuum. Quoniam ea, quæ fiunt in tempore, quam pluries cum tempore dissolvuntur, provide & salubriter est inventum, ut ea, quæ ab hominibus rite ac rationabiliter peraguntur, perpetuationem recipiant testimonio literarum. Ad perpetuum igitur rei memoriam, & ad omnium ac singulorum tam præsentium quam futurorum notitiam volumus pervenire, quod ad honorem omnipotentis Dei & gloriosissimæ virginis Mariæ, nec non in animæ præcordialissimi patris nostri ac omnium progenitorum nostrorum remedium & salutem, & ob grata servitia reverendi domini Theoderici Abbatis, totiusque conventus in Buch, patri nostro & nobis sæpius exhibita, ac etiam propter exequias prædilecti patris nostri per eundem conventum cum maximo honore & expensis sollempniter peractas, pro quibus omnibus dicto conventui vinculo dilectionis astringimur speciali, volentes, ut in bonis suis pace ac tranquillitate gaudeat ampliori: Abrenunciamus igitur juri nostro, dantes sæpedicto conventui libertatem judicii in duabus curiis videlicet Aldenhoff & Buderaz, in omnibus suis terminis, & in cunctis finibus claustro adjacentibus campis, silvis, montibus & vallibus, pratis & vineis, aquis aquarumque discursibus, nichil juris nobis nec nostris successoribus seu nostris judicibus in eisdem locis sive terminis penitus reservantes, sed quicquid ortum ammode fuerit, tam de judicio majori, quod judicium sanguinis vocatur, quam etiam de aliis causis, quæ minora judicia appellantur, prædictus conventus monachorum & ipsorum judices judicandi liberum habeant potestatem, & malefactores, quos ammodo rapuerint in terminis prænotatis, judicio præsidendi circa claustrum, vel ubi eis placuerit in terminis jam notatis patibulum ponendi, malefactores dampnandi vel dimittendi, judices claustri liberam habeant facultatem, contradictione nostrorum judicum non obstante. Hoc excepto, quod si servi de claustro in civitate nostra Liznic aliquas violentias committerent, & fugam darent, ac nostri cives eos insequerentur, & antequam ad claustrum sive ad curias, ubi omnis homo meritam defensionem habet, venirent, eos raperent, & in Liznik eos reducerent, ibi deberent facere justitiæ complementum. Similiter si nobiles, milites vel militares, conflictum vel bellum committerent, aut casualiter quocunque modo inter tales alter alterum offenderet vel occideret in eisdem locis, & vires monachorum excederet, salvo tamen jure ipsorum, nobis causarum hujusmodi judicium reservamus. Præterea quicquid juris de parrochia in Bortewitz ad patrem nostrum vel ad nos de jure patronatus pertinuisset, hoc totum ad manus domini Theoderici abbatis in Buch, pater noster bonæ memoriæ una nobiscum vivens, nobis præsentibus, resignavit, nichil juris nobis in eadem parrochia reservando, sed nos resignationem prædictæ parrochiæ cum libertate judicii prænotata ratificamus, & præsentium literarum patrocinio confirmamus. Ut igitur nostra devota donatio a nostris posteris firma permaneat, nec ab aliquo possit in posterum aliqualiter immutari, præsentem litteram scribi fecimus sigillorum nostrorum munimine roboratam. Testes hujus rei sunt dominus Syffridus de Grunowe, Petrus de Bela, Fritsco de Bortewitz, Wernerus de Limbach, nostri milites, Otto de Munen, Hermannus de Lympach, Fritsco de Bortewitz, Johannes de Droinitz, nostri Castrenses, & alii quam plurimi fide digni. Actum & datum in Mutschyn, anno Domini M. CCCIX. in octava epyfaniæ Domini Salvatoris.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Im Namen des Herrn. Amen. Wir, Albero, Meinher und Heinrich, Brüder, von Gottes Gnaden Burggrafen von Leisnig, senden diesen Brief an alle, die ihn sehen werden, auf ewig. Da die Dinge, die in der Zeit geschehen, oft mit der Zeit vergehen, ist es weise und nützlich, dass diejenigen, die von Menschen ordentlich und vernünftig ausgeführt werden, durch schriftliche Zeugnisse für die Ewigkeit aufbewahrt werden. Daher möchten wir zur dauerhaften Erinnerung und zur Kenntnis aller, sowohl der Gegenwart als auch der Zukunft, verkünden, dass wir dies tun zu Ehren des allmächtigen Gottes und der glorreichen Jungfrau Maria, sowie zum Heil und zur Rettung der Seele unseres geliebten Vaters und all unserer Vorfahren. Außerdem geschieht dies aufgrund der dankenswerten Dienste des ehrwürdigen Herrn Dietrich, des Abtes des gesamten Konvents von Buch, für unseren Vater, die uns oft erwiesen wurden. Wir beziehen uns auch auf das feierliche Begräbnis unseres geliebten Vaters, das von demselben Konvent mit größtem Respekt und zu seinen Kosten durchgeführt wurde. Für all dies fühlen wir uns in besonderer Weise dem Konvent in Liebe verbunden und wünschen, dass er in seinem Eigentum in Frieden und Ruhe leben kann. Daher verzichten wir auf unser Recht und gewähren dem genannten Konvent das Recht zur Gerichtsbarkeit in zwei Höfen, nämlich Altenhof und Paudritzsch, in allen ihren Grenzen und in allen Feldern, Wäldern, Bergen und Tälern, Wiesen und Weinbergen, Wasserläufen und Flüssen, ohne dass uns oder unseren Nachfolgern oder unseren Richtern an diesen Orten oder in diesen Gebieten irgendein Recht vorbehalten bleibt. Alles, was sich in Zukunft ergibt, sowohl aus dem höheren Gericht, das Blutgericht genannt wird, als auch aus anderen Angelegenheiten, die als Niedergericht bezeichnet werden, können die Mönche des genannten Konvents und ihre Richter nach eigenem Ermessen beurteilen, und sie haben das Recht, diejenigen Übeltäter, die sie in den genannten Gebieten gefangen nehmen, in der Nähe des Klosters oder wo immer sie es für angemessen halten, zu verurteilen oder freizulassen, ohne die Einwände unserer Richter zu berücksichtigen. Es sei denn, dass die Diener des Klosters in unserer Stadt Leisnig Gewalttätigkeiten begehen und fliehen und unsere Bürger sie verfolgen und sie fangen, bevor sie zu den Gerichtshöfen kommen, wo jeder Mensch das Recht auf angemessene Verteidigung hat, und sie nach Leisnig zurückbringen. Dort sollten sie Gerechtigkeit finden. Ebenso, wenn Adelige, Ritter oder Krieger einen Konflikt oder Krieg beginnen, oder wenn sie sich auf irgendeine Weise gegenseitig in denselben Orten beleidigen oder töten, und die Kräfte der Mönche überschreiten, wobei ihr Recht jedoch gewahrt bleibt, behalten wir das Recht auf die Gerichtsbarkeit in solchen Fällen bei. Darüber hinaus verzichten wir auf unsere Patronatsrechte in Bezug auf die Pfarrei in Börtewitz, die unserem verstorbenen Vater seeligen Gedächtnisses und uns zustand. Er hat dies in unserer Gegenwart dem genannten Konvent aufgegeben, ohne dass wir irgendein Recht in dieser Pfarrei für uns behalten haben. Wir ratifizieren die Übergabe dieser Pfarrei und das Recht zur Gerichtsbarkeit, wie in diesem Schreiben festgelegt, und bestätigen es. Damit unsere fromme Gabe von unseren Nachkommen für immer gültig bleibt und von niemandem in Zukunft auf irgendeine Weise geändert werden kann, haben wir diesen Brief schreiben lassen und mit unserem Siegel versehen. Die Zeugen dieses Dokuments sind der Herr Siffried von Gruna, Peter von Bela, Fritsco von Börtewitz, Werner von Limbach, unsere Ritter, Otto von Munen, Hermann von Limbach, Fritsco von Börtewitz, Johannes von Tragnitz, unsere Burgmänner und viele andere glaubwürdige Zeugen. Gegeben und abgefasst in Mutzschen, im Jahr des Herrn 1309, am achten Tag nach Erscheinung des Herrn.