1206 | ist die erste Güterübertragung nachgewiesen.
Mgf. Dietrich der Bedrängte hatte das
predium quoddam, quod dicitur Posliz aufgelassen. Arnold von Mildenstein hatte eine gewisse Wiese
aufgelassen. Beides ist offenbar Reichsgut, es wird von
Kg. Philipp übertragen, zusammen mit der
Erlaubnis, dass künftig Reichsgut ohne weitere Nachfrage übertragen werden kann. Kg. Philipp von Schwaben befand sich auf dem Weg von Altenburg apud Zwickau, also in der Nähe. Posse, der Bearbeiter des CDS, fügt hinzu: von Bucher Hand, also im Skriptorium von Buch geschrieben. Das halte ich für sehr optimistisch, zumal die folgenden Urkunden, die sicher im Kloster geschrieben worden sind, keine Ähnlichkeit der Schrift zeigen. |
1209 | übertrug Mgf. Konrad II. von der Ostmark die Parochie Hohenkirchen samt Zubehör. Sie war von Gunther von Rochsburg aufgelassen worden. |
1209 | nahm Otto IV. von Braunschweig, der Nachfolger
Kg. Philipps, das Kloster unter seinen Schutz. Die Beweggründe sind unklar. Die Urkunde wurde in Merseburg ohne Zeugen ausgestellt. |
1213 | übertrug Bgf. Gerhard von Leisnig dem Kloster eine Wiese an der Mulde, die Albertus puer de Liznik aufgelassen hatte, offenkundig ein Ministerialer der Burggrafen. |
1213 | machte Bgf. Gerhard bekannt, dass er die Vogtei, die er im Dorfe Paudritzsch hatte, und seine Rechte in allen dem Kloster bisher übertragenen Gütern dem Kloster übergibt. - Von Paudritzsch war bisher keine Rede. - Gehörte es zur Erstausstattung? War es ein Dorf? Oder gabe es ein Dorf, das nicht im Muldental lag und später eingegangen ist? - Das wird gewöhnlich als Beginn der Vogtfreiheit aufgefasst. |
1215 | kommt das Kloster endlich in den Besitz der Parochie Leisnig. Die Urkunde wurde am 29. Dezember ausgestellt.
Mit [LUDWIG (1996)] folge ich der Annahme, dass der
Jahresbeginn zu
Weihnachten
war, man sich damals also schon im Jahre 1215 befand. Eine Ausstellung im Dezember 1215, also nach der
Ausstellung der Schutzurkunde des Bischofs, wäre recht unplausibel. Für die Übertragung der Parochie Leisnig
existiert allerdings noch ein zweites Exemplar mit demselben Datum.
Inhalt und Form, also Schreiber, unterscheiden sich wesentlich.
Otto von Lobdeburg, der Besitzer des Lehens,
war schon 1207 zum Bischof von Würzburg gewählt worden. Es war üblich, zu einem solchen Zeitpunkt die alten
Lehen zurückzugeben. Der Bischof von Meißen hatte die Parochie seinem paepositus Dietrich überlassen,
und der hatte verfügt, das die gesamte Ausstattung dem plebanus zur Verfügung stehen soll. Der Abt
hätte nur das Patronat erhalten. Diese Ausstattung ist, wie so vieles, auch nicht urkundlich überliefert.
[HINGST (1865)] hat sich ausführlich mit ihrer
Rekonstruktion befasst.
Die Ausstattung, bei einer Kirche auch dos genannt, umfasste die Dörfer Paudritzsch und Hetzdorf, den
Zehnt in Seifersdorf und Leisnig, den Zoll in Leisnig und in Clennen und die Ausstattungen der Kirche in
Tragnitz und der Kapellen auf der Burg Leisnig, in der neuen Stadt Leisnig (jetzt Altleisnig) und der Kapellen
in Polkenberg, Sitten, Seifersdorf, Zschirla, und Collmen. Das sind die Reste der Urpfarrei Leisnig, die 3
Burgwardbezirke zu versorgen hatte. In der zweiten Urkunde steht bei veränderter
Arenga allerdings nur, dass der Abt dem plebanus
soviel geben soll, dass es ausreiche (quantum satis esset). Im Juli 1215 muss Abt Bruning den Schutz des Bischofs von Meißen akzeptieren. Schon aus Sicht der Anzahl der Urkunden beginnt ein neuer Abschnitt. |
In der Karte sind die zur Matthäi-Kirche in Leisnig gehörenden Kirchen und Kapellen eingetragen.
Die Kirche Altenhof hat nicht nach Leisnig gehört. Der Besitz des Klosters in Naunhof und Strocken ist nicht gesichert. Weitere Erwerbungen ⇨ |
Die Karte ist interaktiv. Man bewege die Maus zu einzelnen markierten Orten. Mit einem Click werden die Ortsinformationen angezeigt.