Abt Bernhard (1234-1250)

1234 erst Urkunde mit Nennung seines Namens (Übertragung von Criscowe).
1234 Schenkung von Frauendorf und Kuckeland.
1234 Abt Bernhard muss auch der Abt gewesen sein, der zusammen mit dem Abt von Doberlug 1234 das Kloster Altzelle überprüfen musste.
Unter ihm wird auch die Zeugentätigkeit für Mgf. Heinrich fortgesetzt:
1234 Zeuge in Nordhausen.
1235 Zeuge in Döbeln (Übertragung des Marktes in Kirchheim an das Kloster Doberlug).
Druck: Schwarz, Mantissa Diplomatum XXV, bei Mencke, Script. III, Sp. 1131-1132.
1235 Übertragung von Ammelgoßwitz (teils Schenkung, teils Schuldenausgleich).
1239 Zeuge in Pirna.
1241 Zeuge in Weißenfels.
1241 erhielt er zusammen mit dem Abt von Altzelle die Aufsicht über den Provisor des Hospitals zu Grimma.
1241 Auftrag des Generalkapitels an die Äbte von Lehnin und Buch zur Mitwirkung bei der Gründung des Nonnenklosters in Mehringen, wiederholt im Folgejahr.
1243 urkundet Mgf. Heinrich im Juni im Kloster Buch.
1243 war der Abt wieder Zeuge für Mgf. Heinrich in Grimma bei der ersten Güterübertragung an das Kloster Torgau/Grimma/Nimbschen.
1243 Das Generalkapitel vermeldete im statutum 66:
Die Äbtissin des Kreuzklosters in Meißen, die ihren Visitator nicht annehmen wollte und von diesem exkommuniziert worden ist, wurde auf ewig abgesetzt und von ihrem Haus weggeschickt und sei unwählbar. Der Abt von Buch hat das Nötige getan und die beteiligten Nonnen bestraft kraft der Gewalt des Generalkapitels. Der Abt von Vancoce (Wachok?) hatte sie gemeldet. Den Reumütigen wurde vergeben.
Das ist ein Teil des alten Krimis: Die Nonnen des Kreuzklosters waren Benediktinerinnen und gehörten dem Adel an. Sie wollten nicht vom Bischof oben auf der Burg abhängig sein und beschlossen, Zisterzienserinnen und damit unabhängig zu werden. Der Bischof willigte ein und unterstellte sie dem Abt von Altzelle als Vaterabt. Der hat dann seine Pflichten ernst genommen und so kam es zur Ablehnung durch die Äbtissin mit obigen Folgen. Später kehrten die Nonnen wieder zum Benediktiner-Orden zurück (und ertrugen den Bischof).
1244 folgte eine weitere Meldung des Generalkapitels (statutum 53 ):
Der Markgraf von Meißen habe um die Inkorporation eines Nonnenklosters gebeten. Die Äbte von Doberlug und Buch wurden beauftragt, die Voraussetzungen zu prüfen. Das Kloster soll filia von Kloster Pforte sein. Der Name des zukünftigen Klosters ist unleserlich, es kann sich nur um den ersten Standort des späteren Klosters Nimbschen handeln, Torgau.
1244 beginnt eine Reihe päpstlicher Urkunden, die alle seit 1946 verschollen sind, aber nach gebräuchlichem Formular rekonstuiert werden konnten
(siehe die ausführlichen Darlegungen im CDS III/1): CDS III/1, 62, CDS III/1, 64, CDS III/1, 65, CDS III/1, 66.
Es ist unbekannt, wer diese Urkunden angefordert hat. Es muss jedenfalls ein Formular der Kurie existiert haben.
Eine Auswertung, welche Klöster diese Urkunden erhalten haben, ist mir nicht bekannt.
1245 Schutz und Güterbestätigung durch Ks. Friedrich II., wohl veranlasst durch Mgf. Heinrich.
1245 folgt noch eine Ablass-Urkunde:
Allen, die die Marien-Kirche des Klosters am Tag ihrer Weihe besuchen, wird ein Ablass von 20 Tagen gewährt. - Die Anzahl Tage verwundert, aber zu dieser Zeit war der Gnadenschatz der Kirche wohl noch nicht groß genug. - Leider wird der Tag der Kirchweihe nicht genannt, es wäre zu schön gewesen.
1246 Letztmalig wird Abt Bernhard genannt als Zeuge in einer Urkunde Mgf. Heinrichs für Kloster Mühlberg
(SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 436., Regest: Schieckel Nr. 529. Drucke unvollständig).
Welcher Abt von Buch 1250 bei der Inspektion von Kloster Mühlberg mitwirkte, ist unklar.
Ungeklärt sind zwei Zeugen-Nachweise aus dem Jahr 1248, in denen ein Bernardus prior de Buch genannt wird (CDS II/9, 16, CDS II/10, 10), beide aus dem Ratsarchiv Leipzig. Eine Rückstufung ist recht unwahrscheinlich, ein Bernhard steht sonst nicht auf der Namensliste der Zeit. Ein Versehen der Aussteller der Urkunden ist auch wenig glaubhaft.
Der Abschluss von Abt Bernhard sei eine Meldung bei Thamm, mag sie glauben, wer will:
Tertius [abbas] Bernhardus, qui ob miraculorum gloriam pro sancto aestimari coepit. Mortuus anno MCCL.
Der dritte Abt war Bernhard, der ob seiner ruhmreichen Wunder für heilig gehalten wurde. Gestorben im Jahre 1250.