Das Gelübde
- Ego frater. ille sacerdos. vel diaconus. vel subdiaconus. vel acolitus. vel clericus. vel laicus. promitto
stabilitatem meam. et conversionem morum meorum. et obedientiam secundum regulam sancti Benedicti. coram Deo
et sanctis eius, quorum reliquie hic habentur. in hoc loco qui vocatur cistercium. constructo in honore
beatissime Dei genitricis semperque virginis Marie. in presentia domni illius abbatis.
- Ich, Bruder, oder Priester, oder Diakon, oder Subdiakon, oder Akoluth, oder Kleriker, oder Laie, gelobe meine
Standhaftigkeit, und die Umwandlung meiner Sitten, und Gehorsam folgend der Regel des heiligen Benedikt, vor
Gott und seinen Heiligen, deren Reliquien hier ruhen, an diesem Ort, der … genannt wird, errichtet zu Ehren der
heiligsten Gottesmutter und ewigen Jungfrau Maria, in Gegenwart des Herrn Abtes …
- Die Hauptpunkte sind stabilitas - Festigkeit, Standhaftigkeit, auch des Ortes, die conversio morum
- die Umwandlung der Sitten, und die obedientia – der Gehorsam. Maßstab ist natürlich die Benediktregel.
Die Kleidung
- Die Zisterziensermönche kleiden sich in eine weiße oder graue Tunika und ein schwarzes Skapulier mit Gürtel
(cingulum).
Das liturgische Mönchsgewand, eine weiße Kukulle, wird zu Gottesdiensten über dem Alltagsgewand getragen.
Die Tunika ist das Grundgewand der Ordenskleidung.
Das Skapulier (von lat. scapulae Schultern) ist ein langes Stück Tuch, das als Überwurf über den
Schultern getragen wird und Vorder- und Rückseite des Körpers bis fast zum Boden bedeckt.
Die Kukulle (von lat. cucullus: Tüte, in übertragener Bedeutung Kapuze) ist ein faltenreiches,
bodenlanges Übergewand mit sehr weiten Ärmeln und Kapuze. Unter der Kukulle wird kein Skapulier getragen.
Das geht jedenfalls aus der Beschreibung des Ankleidens der Priester zur Messe hervor.
Die verschiedenen Instrumente zum Zusammenrufen der Gemeinschaft
- Die Glocken
Die EO kennen drei verschiedene Arten von Glocken: signum, campana und nola.
Das signum wird schon in der RB 48,12 erwähnt, deren Vokabular die EO treu bleiben.
Die campana findet vier Mal Erwähnung, wobei 101,7 sie campana minor nennt.
Das lässt wohl darauf schließen, dass es auch eine campana maior gibt.
Der Begriff nola bezieht sich auf die (kleine) Glocke des Refektoriums. Es ist ein stehender Ausdruck
geworden, den Platz am Haupttisch des Refektoriums mit sedere ad nolam zu umschreiben.
Das Generalkapitel wird sich mehrmals mit diesen Instrumenten beschäftigen. Schon in Stat. 1159,21 legt es das
Gewicht der campana auf 500 Pfund fest.
- Die tabula
das Adjektiv lignea, das an einer Stelle erklärend beigefügt wird, unterscheidet unser Instrument
gleich von einer anderen tabula, nämlich von der Schreibtafel, auf die der Kantor die Namen der in
der folgenden Woche diensthabenden Brüder schreibt, die am Samstag im Kapitel verlesen werden. Auch sie
ist aus Holz, doch mit einer Wachsschicht überzogen. Unsere tabula ist kein einfaches Holzbrett:
der Prior ist nach dem Aderlass nicht in der Lage, sie zu bedienen, obgleich er im Kreuzgang umhergehen
kann. Eine festgelegte Ordnung regelt ihren Gebrauch:
einige Schläge, um die diensthabenden Brüder zu benachrichtigen,
drei Schläge vor der Sext für das mixtum, der Arbeitsbeginn wird mit ihr angekündigt und wenn ein
Bruder im Todeskampf liegt, soll der Krankenbruder sie crebris ictibus schlagen, also mit »schnell
aufeinander folgenden« Schlägen. Eine außerordentliche Kapitelversammlung der Mönche wird mit ihr ebenso
angekündigt wie die Ankunft eines Gastes, dem die beiden in dieser Woche dienenden Brüder
oder gegebenenfalls auch der Abt die Füße waschen müssen. Der Gastbruder soll die tabula im Kreuzgang
tribus ictibus tractim percutere, wobei das Wort tractim soviel bedeutet wie »ohne Unterlass,
fortlaufend«. Die »drei Schläge« meinen also nicht ein einfaches Schlagen, sondern drücken eine Einheit
von aufeinander folgenden Schlägen aus. Die tabula befindet sich im Kreuzgang, in der Nähe seines
östlichen Eingangs. Aller Wahrscheinlichkeit nach gab es in den Klöstern keine eigene tabula für die
Sterbenden; vielmehr genügte der charakteristische Rhythmus der Schläge, um die Mönche in die Krankenabteilung
zu rufen.
- Das horologium
Es besteht kein Zweifel, dass horologium wohl am besten mit »Uhr« zu übersetzen ist, regelt dieses
Instrument doch den Tag in einem Zisterzienserkloster mindestens seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts. Es besaß
wenigstens eine kleine Glocke.
Weihegrade
- Die EO unterscheiden sorgsam Klerikermönche und »Laien«mönche, obwohl von Rechts wegen jeder Mönch Kleriker
war, empfing jeder Mönch am Tag seiner Profess die klerikale Tonsur. In unserem konkreten Fall allerdings stimmten
die Laienmönche keine Antiphon und keinen Psalm an, durften nicht die Glocken nach dem Mittagsmahl zur Danksagung
läuten und gingen in den Prozessionen vor den Klerikermönchen.
- Weihegrade der Kleriker sind
Ostiar,
Lektor,
Exorzist und
Akoluth
(niedere Weihen,
die ersten drei kommen in den EO nicht vor) und
Diakon,
Priester und
Bischof (höhere Weihen).
Ostiare (von lat. Türhüter) sind Diener in der Sakristei, Lektoren (von lat. Vorleser) dürfen die Lesungen
halten, Exorzisten sind Teufelsaustreiber, Akolyth oder Akoluth (von griech. Begleiter) sind Helfer bei der
Eucharistie. Diakone (von griech. Diener) waren ursprünglich Gehilfen der Apostel zur Verwaltung des gemeinsamen
Vermögens und zur Leitung der gemeinsamen Mahlzeiten (und wohl damit verbunden auch der Eucharistie).
Priester (von griech. Presbyter, d.h. Ältester): im Verständnis der katholischen Kirche sind die christlichen
Priester durch die Weihe (Ordination), die ein Sakrament ist, aus den Christgläubigen ausgesondert und innerhalb
des Volkes Gottes von den Laien unterschieden. Innerhalb des dreistufigen Weihesakraments (Bischof - Presbyter -
Diakon) bilden die beiden ersten die priesterlichen Ämter, während die Diakone nicht zum Priestertum, sondern
zum Dienst bestellt sind. (Wikipedia) Die Konversen werden als fratres laici bezeichnet.