- Der zönobitische Mönch lebt in einem Kloster – das ist sogar sein erstes Charakteristikum, das schon die RB in
1,2 nennt. Für die Zisterzienser ist ein solches zuerst einmal ein »Haus«, das mehrere Gebäude umfasst. Genau
das ist nämlich die Terminologie der EO wie auch der Instituta 12. Zusätzlich nennen die Zisterzienser ihre
Mönchsgemeinden »Kirchen« und geben folglich auch ihren Klöstern diesen Namen.
- Ganz auf der Linie der RB zählen die Instituta 12 folgende Gebäude auf, die bei einer Neugründung vorhanden
sein müssen: das Oratorium, das Refektorium, der Schlafsaal (das sogenannte Dormitorium), die Quartiere der
Gäste und des Pförtners. Sie fügen allerdings hinzu, was für die ökonomischen Belange unumgänglich ist.
Bemerkenswert ist in dieser Aufzählung das Fehlen eines Noviziates und der Infirmerie. Beides sieht hingegen
die RB ausdrücklich vor. Die Gründer einer neuen Gemeinschaft mussten jedoch notwendigerweise eine robuste
Gesundheit mitbringen, und Novizen gab es zudiesem Zeitpunkt sicherlich auch noch nicht, weshalb man sich mit
der Konstruktion dieser beiden zusätzlichen Gebäude Zeit lassen konnte.
- Obwohl wir keinerlei »institutionelle« Beschreibungen eines idealtypischen Zisterzienserklosters besitzen,
führen uns die erhaltenen Gebäude anschaulich vor Augen, wie die Zisterzienser nicht nur einen ziemlich genauen
Plan erarbeitet, sondern sich darüber hinaus auch als wahre Künstler der Adaptation an ihre EO erwiesen
haben.
Hingegen dürfen die uns erhaltenen Gebäude nicht zum Maßstab genommen werden, die großen Klöster dürfen die eher
kleinen nicht in den Hintergrund drängen. Und umgekehrt bleibt zu sagen, dass wir uns auch die Zeit in
Erinnerung rufen müssen, die die Erstellung der noch erhaltenen Gebäude in Anspruch genommen hat.
- Ein solches idealtypisches Monasterium mittlerer Größe legen wir unserer folgenden Beschreibung zugrunde, wenn
wir das Leben einer Zisterziensergemeinde in groben Zügen schildern.
- Das Oratorium oder die Kirche braucht nur einen einzigen Altar zu besitzen, doch es kommt
durchaus häufig vor, dass sich im Querschiff vier, wenn nicht mehr Seitenkapellen mit Altären befinden. Die
Kirche besteht meistens aus einem Haupt- und zwei Seitenschiffen.
- Der Mönchschor ist in U-Form angelegt und öffnet sich zum Altar hin, während die Westseite (bei der
normalerweise geosteten Kirche) einen kleineren Durchgang besitzt. Sicher scheint uns, dass die Mönche auf jeder
Seite eine Stallenreihe mit festen formae – also einer durchlaufenden vorderen Abstützung – besitzen.
Weitaus weniger sicher ist das für die Novizen, die unterhalb dieser formae ihre Plätze haben, denn die
EO sprechen in diesem Zusammenhang bloß von sediliae, also Sitzen. In der Mitte steht das Pult mit dem
Antiphonar, an dem die Brüder nach jeder Lesung der Vigilien das Responsorium singen. Die Einrichtung des
sogenannten ›Hinteren Chors‹ oder Krankenchors können wir nur erahnen. Wir wissen, dass die am
Gemeinschaftsleben teilnehmenden Kranken hier dem Gottesdienst beiwohnen. Noch im 13. Jahrhundert sehen wir
hier die Novizen um ihr Psalterium sitzen, und auch das um mindestens eine Stufe erhöhte Pult für die
Vigillesungen steht hier. Schließlich müssen die Konversen diesen Raum durchqueren können, wenn sie die hl.
Eucharistie empfangen wollen.
- Das Presbyterium, also der Ort, an dem sich der zelebrierende Priester aufhält und wo er die Eucharistie
feiert, besitzt zwei Ebenen. Auf der ersten, meist zwei Stufen höher als der Mönchschor liegenden Ebene stehen
rechts die Sitze für den Priester und die Altardiener und links befindet sich das nach Norden gewendete Pult für
das Evangelium. Dort segnet der Abt auch die Kerzen, die Asche und die Zweige für die Prozession am Palmsonntag.
Die um eine weitere Stufe erhöhte zweite Ebene trägt den Altar mit dem dahinterstehenden Prozessionskreuz und
einem Leuchter zu beiden Seiten des Altars. In der Mauer auf der rechten Seite befinden sich die Kredenz und
zwei piscinae, also Wasserbecken, von denen eine das Wasser für die Handwaschung, die andere das für die
Waschung der heiligen Gefäße enthält. Die Pyxis mit dem Allerheiligsten hängt normalerweise über dem Altar,
ansonsten wird sie in einem Wandtabernakel aufbewahrt.
- Im hinteren Teil des Kirchenschiffes, dem Konversenchor, stehen ebenfalls Stallen, er ist hingegen durch eine
Wand vom Hinteren oder Krankenchor getrennt, die einen, aller Wahrscheinlichkeit nach aber eher zwei Durchgänge
besitzt, durch die die Konversen in das Presbyterium zum Kommunionempfang gehen. Wir wissen nicht sehr viel über
diese Trennwand: die einzig erhaltenen wirklich alten »Lettner« besitzen einen doppelten Durchgang mit einem
einzigen Altar in der Mitte. Die Konversen treten durch einen gesonderten Eingang ins Oratorium ein, der nicht
vom Kreuzgang (der Mönche) zu erreichen ist, sondern den (vom Kloster getrennten) Westflügel, der ihnen
reserviert ist, mit der Kirche verbindet! Die erhaltenen Gebäude der Filiation von Morimond haben hier eine
eigene überdachte »Konversengasse« zwischen Kreuzgang und Konversenbau.
- Auf der den Klostergebäuden gegenüberliegenden Seite besitzt das Querschiff eine Tür, die direkt auf den
Friedhof führt. Der Eingang der Mönche vom Kreuzgang her führt in das unmittelbar anschließende Seitenschiff der
Kirche. Außerdem befinden sich auf dieser Seite des Querschiffs die Dormitoriumstreppe und die Tür zur
Sakristei. Der Glockenträger erhebt sich meistens oberhalb der Vierung, also zwischen den Presbyteriumsstufen
und dem östlichen Eingang zum Mönchschor. Ein kleinerer Uhrenturm findet sich oberhalb des Querschiffs zwischen
Dormitorium und Sakristei.
- Der Kreuzgang ist der eigentliche Lebensraum des Mönchs. Seine äußere Gestalt erhält er durch die
quadratische Anordnung der verschiedenen Gebäude. Er bildet die Hauptstraße des Klosters, die alle wichtigen
Räumlichkeiten miteinander verbindet und in der Mitte einen Innenhof besitzt. Sehen wir einmal von der
praktischen Funktion des Kreuzgangs ab, so erscheint dieser freie Raum innerhalb der vier Kreuzgangflügel, zum
Himmel hin geöffnet, in einer tiefen Symbolik als das himmlische Jerusalem. Doch dieser Raum ist auch voller
Leben: hier verbringen die Mönche viel Zeit. Der Innenhof besitzt nichts von einem schönen kleinen Garten,
denn in ihm liegt die Wasserstelle des Klosters, wenigstens ein Brunnen, später kommt das lavatorium
hinzu, das an den Refektoriumsflügel des Kreuzgangs angebaut wird. Hier waschen sich die Mönche, entweder am
Brunnen oder aber an eingebauten Waschbecken. Die Kleider können zu bestimmten Stunden des Tages im Hof
ausgeschlagen oder aber gleich gewaschen und getrocknet werden. Gleichzeitig ist der Kreuzgang ein Ort der
Stille und der Betrachtung, weshalb die oben geschilderten Tätigkeiten nur zu ganz bestimmten Stunden
verrichtet werden dürfen. Immerhin ist es selbstverständlich, dass niemand hier spricht. Deshalb verwundert
es nicht, dass der Kreuzgang bei den Zisterziensern der normalerweise übliche Ort für die Lesung ist. Der längs
der Kirche liegende Flügel ist hierfür besonders ausgestattet. Zwei Bankreihen ziehen sich dafür längs der
Außenmauern entlang. Sie dienen auch der sogenannten collatio oder Kollatslesung, jener kurzen
gemeinsamen Zusammenkunft, die vor der Komplet stattfindet. Deshalb liegt in der Mitte der an die
Kirchenmauer angelehnten Bankreihe ein Sitz für den Oberen, also den Abt oder den Nächstverantwortlichen,
falls dieser nicht da sein sollte. Direkt gegenüber befindet sich das Pult (analogium) des Lesers. In
diesem Kreuzgangflügel waschen darüber hinaus an jedem Samstag die Tischdiener der vergangenen Woche ihren
Brüdern die Füße.
- Am Gründonnerstag findet hier das mandatum statt, die Fußwaschung. Der Ort für die lectio
divina, die betende Lesung der Heiligen Schriften, legt die Einrichtung des armarium, der
Bibliothek am Ende dieses Flügels nahe, direkt vor der Tür zur Kirche. In ihm wurden vor allem die liturgischen
Chorbücher aufbewahrt. Es ist etwa so tief, wie die Mauerdicke es gestattet, oder nimmt den Platz unterhalb
der Dormitoriumstreppe ein.
- Notwendiges kann in den Sprechzimmern oder auditoria mitgeteilt werden; zwei Orte sind hierfür
vorgesehen, nämlich die Durchgänge, die in den Kreuzgang führen, sei es vom Konversenflügel her, sei es vom
Garten her. Zwei- bis dreimal im Jahr finden im Kreuzgang die vorgesehenen Prozessionen statt, deren Stationen
in seinen einzelnen Flügeln abgehalten werden.
- Bei Terryl N. Kinder (S. 114) werden die drei Seiten der Klausur gedeutet als zuständig für corpus
(Refektorium, Küche), anima (Verstand: Kapitelsaal, armarium) und spiritus (Seele: Kirche).
- Der Kapitelsaal, dessen Name sich wohl von der täglichen Regellesung der Mönchsgemeinde an diesem Ort
ableitet, ist der Versammlungssaal schlechthin der Gemeinschaft. Er liegt etwa in der Mitte des östlichen
Kreuzgangflügels und ist somit notwendigerweise geostet: die Mönche versammeln sich hier am Morgen, im Winter
nach der Terz, also etwa zur zweiten Stunde, im Sommer nach der Prim, nachdem es vollständig Tag geworden ist.
Hinzu kommt, dass die versammelte Gemeinde, dem Rituale folgend, sich mehrmals nach Osten wendet, in Richtung
der aufgehenden Sonne – also Christus entgegen. Dem entsprechen der Gruß und die Verneigung der eintretenden
Mönche in diese Richtung.
- Der Kapitelsaal ist ein rechteckiger oder quadratischer Raum, der normalerweise von drei Fenstern im Osten
erhellt wird. Zum Kreuzgang hin ist er großzügig geöffnet, durch den Eingang und zwei seitliche Durchbrüche.
Dieser Umstand erlaubt auch den normalerweise nicht zum täglichen Kapitel der Mönche zugelassenen Brüdern, also
den Novizen und Konversen, die sermones (Homilien oder Predigten zum Festgeheimnis) an Festtagen
mitzuverfolgen. Im Inneren des Kapitelsaales befinden sich an den Mauern eine oder sogar zwei umlaufende
Bankreihen. Lange Zeit hatte der Abt oder sein Stellvertreter seinen Platz in der Mitte gegenüber dem Eingang
ohne hervorgehobenen Sitz. Mitten im Raum steht das Pult mit der Regel des hl. Benedikt.
- Da im Kapitelsaal auch die Schuldkapitel stattfinden, in denen sich die Brüder der Verfehlungen gegen die
Regel oder die Bräuche anklagen, ist hier ebenfalls der übliche Ort für das Sakrament der Versöhnung, wozu man
sich in die Ecken des Raumes begibt. Als regulärer Versammlungsort von Abt und Gemeinschaft finden im Kapitelsaal
konsequenterweise die Noviziatsaufnahmen wie auch die Abstimmungen über einen Novizen statt. Schließlich können
sich die Mönche im Winter nach den Vigilien zur Lesung hierhin zurückziehen. Zu diesem Zweck werden dort Lampen
aufgestellt und angezündet. In der kalten Jahreszeit dürfen sich die Brüder während der Zeit der Lesung und der
sogenannten »Intervalle«, den Pausen zwischen den regulären Versammlungen der ganzen Gemeinschaft zu Gebet oder
Arbeit, im calefactorium, dem Wärmeraum, aufwärmen. Es ist der einzige geheizte Raum im Kloster, in der
Nähe des östlichen Kreuzgangeingangs gelegen und somit leicht mit dem nötigen Holzvorrat zu versorgen. In diesem
Raum können die Mönche sich wärmen, doch gesprochen und gelesen wird hier nicht; hingegen kann man das Wachs
schmelzen, um die Schuhe einzufetten. Die mit der Abschrift von Büchern betrauten Mönche verflüssigen an der
Feuerstelle ihre Tinten.
- Das Refektorium: Eine Mahlzeit nimmt man normalerweise in einem eigens dafür bestimmten Raum ein, um so
mehr, wenn diese Mahlzeit nicht nur einfach eine Nahrungsaufnahme darstellt, sondern in sich ein Programm ist.
Wichtige Gründe unterstützen die Annahme, dass das Refektorium ursprünglich, wie auch der Kapitelsaal, »geostet«
war. Die uns erhaltenen Gebäude stehen jedoch allesamt im rechten Winkel zu dem der Kirche gegenüberliegenden
Kreuzgangarm, sind also nach Süden oder Norden gerichtet. Es fällt dem Leser der EO aber auf, dass die Mönche
sich zum oberen Ende hin verneigen, wie es z.B. im Kapitelsaal üblich ist, der nach Osten weist, obwohl die
Zisterzienser dort kein Kreuz anzubringen pflegen. Zumindest eine symbolische Ostung als hervorragende
Gebetshaltung scheint ursprünglich dieser Geste zugrunde zu liegen.
- Der Refektoriumstür gegenüber liegt das lavatorium. Die Brüder waschen sich hier die Hände, bevor sie
zum Essen ins Refektorium gehen. Dessen Portal ist sehr sorgfältig ausgeführt und geschmückt, jedoch schlichter
als das des Kapitelsaales. Direkt an den Wänden, um eine Stufe erhöht, stehen die Bänke und davor die Tische.
Das Kopfende des Refektoriums, um zwei Stufen erhöht, nehmen die Tische des Priors und der Älteren ein: der Abt
speist ja gemäß der Benediktsregel normalerweise mit den Gästen. Die ganze Gemeinschaft sitzt also in U-Form
ihrer Rangordnung nach an den Tischen, wobei nur eine Seite besetzt wird. Vor dem Platz des Priors hängt das
Seil der kleinen Glocke, die nola genannt wird. Seitlich des Eingangs können sich die Schränke für den
Dienst des Refektoriumsdieners befinden. Des Weiteren gibt es eine Wasserstelle, den Brottopf und eine Anrichte
im Refektorium. Eine Tür und/oder eine Durchreiche verbinden es mit der Küche.
- Sieht man einmal von der charakteristischen Fensterfront am Kopfende ab, so fällt die Kanzel des Tischlesers
als architektonische Besonderheit auf. Eine in die Mauer eingelassene Treppe führt zum Lesepult hinauf.
Wohlüberlegt befindet sich die Lesekanzel in der Nähe der älteren Mönche, und ihre Gestaltung und Schönheit
entspricht ganz dem Stellenwert und der Hochachtung, die dem Wort Gottes oder dessen Auslegung durch Wort oder
gelebtes Beispiel (in den Heiligenviten) bei den Mahlzeiten zukommt.
- Das Dormitorium erstreckt sich auf die gesamte Länge des Ostflügels, oberhalb von Sakristei,
Kapitelsaal und anderen Räumlichkeiten. Es enthält die Bettstätten der Mönche und deren Kleiderständer.
Zusätzlich ist auch das vestiarium hier untergebracht, eine Art Kleiderkammer, von der die RB im 55.
Kapitel spricht. Deren Verantwortlicher wird später den Offizialen zugerechnet.
- Mehrmals am Tag müssen sich die Mönche in diesen Raum begeben, der an der einen Seite durch die
Dormitoriumstreppe mit der Kirche und in der Mitte durch einen Aufgang mit dem Kreuzgang verbunden ist. Die
Latrinen sind an das der Kirche gegenüberliegende Ende angebaut. Vor den Laudes oder der Prim machen sich die
Brüder hier bereit für den neuen Tag, vor der Arbeit sehen wir die Mönche wieder hierhin zurückkehren, um sich
mit Tagesschuhen, Messer u.a. auszurüsten, sowie nach vollbrachtem Tagewerk ihre Arbeitsausrüstung ablegen.
Der Treppenaufgang vom Kreuzgang zum Dormitorium hat also durchaus eine funktionelle Seite, deren Charakter
noch unterstrichen wird durch die direkte Verbindung zum Garten und zum lavatorium. Wenn es draußen
friert, müssen die damit beauftragten Brüder warmes Wasser zum Waschen in diesen Kreuzgangflügel tragen, an
den sich übrigens auch direkt das calefactorium anschließt. Auch hier zeigt sich ein sehr menschlicher
und praktischer Zug in den monastischen Gebräuchen der Zisterzienser.
- Der Vorratskeller/Konversenflügel schließt die Klostergebäude nach Westen hin ab. Seine einzige
Verbindung zum Kreuzgang ist das weiter oben schon erwähnte auditorium, das gleichzeitig den westlichen
Eingang zum eigentlichen Lebensbereich der Mönche darstellt. Dieser Durchgang trennt ihn auch von der Küche.
- Andere Gebäude: Drei Gruppen innerhalb der Klostergemeinschaft besitzen ihre eigenen Gebäude:
die Konversen haben ihr Refektorium und ihren Kapitelsaal im Konversenflügel. Diese beiden
Räumlichkeiten, wohl kaum so streng zu unterscheiden, werden gebildet durch die Verlängerung der Vorratskeller
und schließen sich direkt an die Küche an. Im ersten Stock befindet sich der Konversenschlafsaal.
Die Novizen sollen ihre eigenen Räumlichkeiten haben, wo sie betrachten, essen und schlafen können (RB
58,5): bleibt einzig noch der große Saal im Ostteil für sie übrig, der seinen Zugang vom Kreuzgang her hat.
Die Kranken leben gesondert vom Rest der Gemeinschaft. Immerhin kann ihre Wohnung nicht weit vom
Kreuzgang entfernt sein: ihre (je nach Krankheit und Alter) begrenzte Teilnahme am Gemeinschaftsleben lässt
daran keinen Zweifel. Trotzdem bleibt es schwierig, ihren genauen Standort zu lokalisieren. Das wirtschaftliche
Leben der klösterlichen Gemeinschaft spielt sich vor allem in den angrenzenden Gebäuden ab: Mühle, Bäckerei,
Kleintierställe und Werkstätten; die Ställe für die in der Landwirtschaft eingesetzten Tiere, wie Pferde
und Kühe, befinden sich außerhalb der Klostermauern. Das Gästehaus und die Klosterpforte werden am Rand des
klösterlichen Bereichs und seiner Mauer errichtet. An der Pforte tut ständig einer der Brüder seinen Dienst. Ob
der klösterliche Bezirk wirklich immer durch eine Mauer abgegrenzt ist, bleibt zu bedenken.