Lgf. Friedrich bestätigt Kloster Buch die Übertragungen der Gerichte in Ammelgoßwitz und Belgern.

1418 April 20; Meißen.

Original: SHStA: 10001 Ältere Urkunden, Nr. 5742.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CCXXXIII., pag. 276.

Friedrich [IV.], Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen und Pfalzgraf zu Sachsen, bestätigt dem Kloster Buch die Übertragung des Hofes Ammelgoßwitz und der Stadt Belgern, mit allen Gerichten, dem Kirchlehen und dem Zoll auf der Fähre.

Zeugen sind Graf Heinrich von Honstein Herr zu Heldrungen, Albrecht Burggraf von Leisnig Herr zu Rochsburg, Hugold von Schleinitz, unser Hofmeister, Conrad von Brandenstein, unser Marschall, Siffrid von Schönburg, unserer Gemahlin Hofmeister, Heinrich von Honsberg, Ritter und Rat.

Gegeben zu Meißen, im Jahre 1418, an der mittewochen nach dem Suntage, als man singet In der heiligen kirchen gotes Jubilate.

Schöttgen № CCXXXIII.

In Gottes Namen, Amen. Wir Friedrich von Gottes Gnaden der ältere Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen und Pfalzgraf zu Sachsen, bekennen für uns, unsere Erben, erbnemen und Nachkommen, und tun kund mit diesem offenen Briefe allen, die ihn sehen, hören oder lesen, dass wir mit gutem Willen und wohlbedachtem Mute dem allmächtigen Gott und der hochgelobten Jungfrau Marien, seiner lieben Mutter, zu Ehren, und durch unser Seelen, und aller unserer Eltern Seelen Seligkeit willen, und auf dass wir teilhaftig werden alles Gutes, das unsere Eltern und andere, wer die auch gewesen sind, mildiglich getan haben dem ehrbaren Kloster und den den Brüdern zum Buche, alle die Gaben, Käufe und Verkäufe, alle Besitzungen, alle Freiheit des Hofes Amelgustewicz und der Stadt Belgern, mit allen zcugehorungen und voytigen, mit allen Gerichten, beide der grossen Sachen, die da geschehen um Missetat, die man nennt Halsgericht oder oberstes Gericht, also um Todschläge, Dieberei, Raub, Frauenmord und andere Missetaten oder Sachen, die da Halsgerichte anlangen, zu richten, welche Namen die haben oder haben möchten, und über andere Sachen, die dem niedersten Gericht anghören, also Erbgerichte, nämlich oberste und niederste Gerichte in allen Feldern, in Mühlen, in Weingärten, in Wiesen, in Viehweiden, in Wassern, in Wasserläufen, in Hainen und in anderen Büschen, in Teichen, in Fischereien, beides in den Zäunen der Stadt und in Straßen, in Steigen, in Wegen und in Stegen, mit dem Kirchlehen und mit dem Zoll auf der Fähre an beiden Ufern, und nämlich auf dem Ufer über der Elbe, alss verre alss das vehirmannes seyl gelangen kan, in Flößen und Kähnen, ob keinerlei Unfug, Blutrünste, Wunden, lemden, Todschläge oder anderlei Missetat geschähe, genannt oder ungenannt, und auf den Inseln, die man den werd nennt, in der Elbe gelegen, und in anderen Werdern, ob die sich noch in künftigen Zeiten in demselben Wasser zwischen unserer und des genannten Klosters Marke oberhalb und unterhalb machen werden, den und mit aller anderen zcugehorungen, Rechten Nutzen, gemache, Ehren, Freiheit und Würdigkeit und schlechtlich in allen Dingen, die zu demselben Hofe und der Stadt gehören, wie die gegeben, geeignet, verliehen und bestätigt sind, dem genannten Kloster zum Buch von den hochgeborenen Fürsten Markgrafen zu Meißen, unseren Vorfahren, und allen unseren Eltern selig, und allen anderen, die gewesen sind, so wie das die Briefe, die sie von unseren Eltern und Vorfahren selig haben, ausweisen, die bestätigen wir von neuem, und beweren, vornuwen und irfollen ganz und gar in allen Stücken und Artikeln, also dass keines soll ausgeschlossen sein, mit Kraft dieses Briefes, und bekennen öffentlich, dass wir uns, unsere Erben, erbnemen und Nachkommen kein Recht zu sagen noch daran haben wollen. Und wollen ernstlich, dass diese unsere Bestätigung, Erneuerung und Bewährung dieselbe Macht soll haben und Beständigkeit, als ob alle Einhaltungen der früheren Briefe von Wort zu Wort in diesem Brief vollkommen geschrieben wären.Und dass nichts ausgelassen wäre oder vergessen in diesem Briefe, das nötig gewesen wäre einzusetzen, das erfüllen wir ganz und gar von unserer willigen Mildigkeit und fürstlicher Macht mit diesem unseren offenen Briefe, und gebieten allen unseren Vögten und Amtsleuten, dass sie die genannten Herren an den oben geschriebenen Gütern, und an Ehren, Gerichten, Freiheiten und Würdigkeiten in keiner Weise sollen hindern, betrüben, noch sich darein legen und fürbaß mehr keinerlei Gebot darin tun, bei unserer Huld. Des zu Urkunde und mehr Sicherheit haben wir unser fürstliches Siegel an diesen Brief lassen hängen. Dabei sind gewesen als Zeugen die Edlen und gestrengen Graf Heinrich von Honstein Herr zu Heldrungen, Er Albrecht Burggraf von Leisnig Herr zu Rochsperg, Er Hugold von Slinitz, unser Hofmeister, Conrad von Brandestein, unser Marschalk, Siffrid von Schonemberg, unserer Gemahlin Hofmeister, Er heinrich von Honsperg, Ritter, unser lieben getreuen heimlicher (Rat). Der gegeben ist zcu Missen, nach Gottes Geburt im Jahre 1418, an der mittewochen nach dem Suntage, als man singet In der heiligen kirchen gotes Jubilate.