Einigung zwischen Kloster Buch und Günter von Weltewitz.

1438 Dezember 30; ―.

Original: SHStA: 10001 Ältere Urkunden, Nr. 6470.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CCXLI., pag. 284.

Günter von Weltewitz auf Übigau bestätigt die Beendigung eines Streites zwischen ihm und Abt Johannes von Buch durch Dietrich Kundige, Amtmann zu Wurzen, um einen Werder zwischen Belgern und Ottersitz. Er tritt den Werder dem Kloster ab gegen Zahlung von einstund czehen schok childechter groschen, Überlassung einer Hofstatt in Belgern als Lehen und dazu dreißig Stämme Zimmer- oder Bauholz.

Gegeben im Jahre 1438, den nesten Dinstag noch sente Johannis tage des ewngelisten.

Bemerkung: Kennzeichen bei den childechten groschen ist ein Wappenschild auf der Rückseite, Prägung seit 1405.

Schöttgen № CCXLI.

Ich Günter von Weltewicz czu Vbgow gesessen, für mich und alle meine Erben und Erbnemen, bekenne in diesem offenen Briefe vor allen, die ihn sehen, hören oder lesen, dass ich solche Schulde, broche vnde czweitracht, die ich gehabt habe gegen und wider den Ehrwürdigen Herrn Ern Johanneß, jetzt Abt zum Buch und seinem Gotteshaus, von wegen des Werders, gelegen bei Belgern, angrenzend an meine Güter zu Ottirswicz, mechtiglich gegangin und geblebin bin by Ditrich Kundige, jetzt Amtmann zu Wurzen, als bei einem gekoren vnde gewilten entscheidere. Der vorgenannte Diterich kundige den oben genannten Herrn Ern Johanneß, sein Gotteshaus, und mich, solcher schulde, broche vnde schelinghe ganz und gar entschieden und berichtet hat, und mit unser beider Willen, uolwort und Wissen, also dass ich genannter Gunter von Weltewicz für mich, meine Erben und Erbnemen abtrete dem vorgenannten Herrn Ern Johanneß und seinem Gotteshaus des selbigen Werders, und verzichte auf alle Rechte, Zusage und Ansprache, die in an dem Werder gehabt habe bis an solche Raine und Mahle, die man machen soll nahe an dem Ufer des Werders zu Ottirswicz. Ob es denn käme in zukünftigen Jahren, dass das Wasser den Ufern mehr abewusche, so sollen die genannten Er Johanneß, seine Nachkommen oder Gotteshaus, dem werde ich nicht fürder nachfolgen, denn bis an die Raine und Mahle, die da jetzt in solcher berichtunge gemacht werden. Wo auch Wasser oder Lachen bleiben stehen an meinen Ufern, da soll der oben genannte Er Johanneß oder sein Gotteshaus, und ich, meine Erben und Erbnemen freie Fischerei haben, und die gebrauchen auf beiden Teilen. Vor solche genannte ansproche und gerechtikeit des Werders soll geben der oft genannte Er Johanneß und sein Gotteshaus mit zu einer wedirstatunge, nicht mehr dann einstund czhen schok childechter groschen und eine Hofstatt gelegen in der Stadt Belgern, die ich, meine Erben, oder Erbnemen aufnehmen wollen als ein Lehngut und dazu dreißig Stämme Zimmer- oder Bauholz. Ob auch keinerlei Dienst auf derselben Hofstatt gewesen war, des sal ich obirtragin syn, besonders wenn der genannte Er Johanneß, seine Nachkommen oder Gotteshaus das von mir begehren, so soll ich ihnen czu gute reyten mit einem oder mit zwei Pferden, wenn ich das vor anderen ehrenhaften Geschäften tun kann. Auch wäre es Sache, dass ich die Hofstatt oder solche Gebäude, die ich den Willen habe zu tun, nicht wollte behalten oder darauf wohnen, und verkaufte die, so sollte solche Freiheit damit nicht verkauft werden ohne des vorgenannten Ern Johannes, seiner Nachkommen und seines Gotteshauses Willen und Wissen, sondern was alte Dienste darauf zuvor gewesen wären, die sollen gänzlich bleiben, und in solchem Kaufe nicht entfremdet werden. Auch solche Freiheit, wenn ich die verkaufen will, so soll ich die, meine Erben oder Erbnemen, dem genannten Ern Johanneß zuerst anbieten, und will er oder sein Gotteshaus die behalten, so soll ich ihm das oder seinem Gotteshaus vor allen anderen gönnen. Diese oben geschriebenen Entscheidungen und Berichtigungen gelobe ich Gunter von Weltewicz für mich, meine Erben und Erbnemen stet und ganz zu halten in guter Treue ohne Arg und ane geferde. Des zu einem wahrhaftigen Bekenntnis und mehr Sicherheit habe ich genannter Gunter von Weltewicz mein Siegel gehangen an diesen offenen Brief, vnde czu grosser wissenschafft habe ich obgeschreben Ditterich kundige alzo ein gewilleter tedingisman dieser Sachen mein Siegel auch an diesen Brief gehangen, Der gegeben ist nach Christi Geburt im Jahre 1438, den nesten Dinstag noch sente Johannis tage des ewngelisten.