Abt Heidenreich setzt auf Grund einer Schenkung eine Pitanz ein.

1351 Juni 12; Buch.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 3271.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CLXX., pag. 238.
Regest: Leisering A3/22.

Heidenreich, Abt des Klosters Buch, beurkundet, dass Nikolaus, Pfarrer in Markersdorf (Marcquarsdorf), dem Kloster Buch zehn Schock breiter Groschen für sein Seelenheil geschenkt hat. Davon werden Einkünfte beim Zoll der Stadt Belgern in Höhe von einem Schock Groschen für eine Pitanz (pyetancia) zu Trinitatis vorgesehen. Namentlich sollen dafür Weizenbrot, gutes Bier, frische Butter, Fische und Eier beschafft werden.

Zeugen sind Johann, Pfarrer in Großweitzschen; Heinrich, Laienbruder, Hofmeister in Poselitz; Hermann, die Halbbrüder (uterini fratres) von Hartha gen. Steinhaus (Steynhuz), und andere mehr.

Gegeben im Kloster Buch, im Jahre 1351, in festo S. Trinitatis.

Bemerkung: Von den Markersdörfern hat nur das bei Penig eine Kirche (s.a. Eintrag im HOV).

Schöttgen № CLXX.

Nos frater Heydenricus dictus abbas in Buch, Recognoscimus tenore præsentium publice protestantes, Quod Honorabilis vir dnus Nicolaus, plebanus in Marcquarsdorf, pure propter Deum, & in animæ suæ remedium, decem sexagenas latorum grossorum nobis, nec non conventui nostro donavit, pro servitio perpetuo præstando. Nos vero de unanimi nostri conventus consilio unam sexagenam dativorum grossorum in teloneo civitatis Belgirn assignavimus ad prædictum servitium perpetuis temporibus faciendum, quam videlicet sexagenam pyetantiario, qui est, & qui pro tempore fuerit, deputavimus recipiendam ad sæpedictam servitium in festo S. Trinitatis pane triticeo, bona cervisia, recenti butiro, duplicibus piscibus, ac duplici pyetantia de ovis, sine omni impedimento annis singulis laudabiliter ministrandum. In cujus rei evidentiam sigilla nostra præsentibus sunt appensa. Testes vero sunt dominus Johannes, plebanus in Wyczen, frater Henricus, conversus, Magister curiæ in Poselicz, nec non Hermannus, uterni fratres de Harta dicti steynhitz, & alii quamplures fide digni. Datum in claustro Buch, anno Domini M. CCC. LI. in festo S. Trinitatis.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Wir, Bruder Heidenreich, Abt von Buch, erkennen hiermit an und erklären öffentlich, dass der ehrenwerte Herr Nicolaus, Pfarrer von Markersdorf, rein um Gottes willen und zum Heil seiner Seele, uns und unserem Konvent zehn Schock breiter Groschen geschenkt hat, zu einem ewig währenden Dienst. Wir haben dann einstimmig im Rat unseres Konvents beschlossen, ein Schock Groschen vom Zoll der Stadt Belgern diesem Dienst zu allen Zeiten zuzuweisen. Dieses Schock soll der Pitantiar, der jetzt ist oder in Zukunft sein wird, zu dem oft genannten Dienst am Fest der Heiligen Dreifaltigkeit erhalten, für Weizenbrot, gutes Bier, frische Butter, doppelte Fische und doppelte Pitanz aus Eiern, ohne Einschränkung zum jährlichen Dienst. Zur Bestätigung dieser Angelegenheit haben wir unsere Siegel an diesem Schreiben befestigt. Die Zeugen sind der Herr Johannes, Pfarrer in Großweitzschen, Bruder Heinrich, Konverse, Magister des Hofes Poselitz, sowie Hermann, beide Brüder von Harta oder Steinhitz, und viele andere zuverlässige Zeugen. Gegeben im Kloster von Buch im Jahr des Herrn 1351, am Fest der Heiligen Dreifaltigkeit.