Bgf. Otto von Wettin bestätigt, dass ihm das Patronatsrecht der Kirche in Belgern nicht gehört.

1287 April 17; Dresden.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1163.
Druck: Schöttgen & Kreysig № LXXXV., pag. 205.
Regest: Schieckel Nr. 1426.

Bgf. Otto von Wettin erinnert daran, dass ihm die Stadt Belgern mit allen Rechten und aller Herrschaft gehört, dass ihm das Patronatsrecht der Kirche dieser Stadt aber nicht gehört. Als Mgf. Heinrich von Meißen und der Ostmark seinem Vater Johannes die Stadt Belgern verlehnt hat, hat er sich das Patronatsrecht vorbehalten, und es später Albert, Truchsess von Borna übertragen.

Zeugen sind Bgf. Otto von Dohna, Bgf. Albero von Leisnig, Heinrich von Mügeln, Johann und Lutscho de Rippin, Heinrich von Minkwitz (Mynkwicz) und andere mehr.

Gegeben in Dresden im Jahre 1287, XV. Kal. Maji

Schöttgen № LXXXV.

Nos Otto Dei gratia Burcgravius de Wythin, Recognoscimus tenore præsentium publice profitentes, quod, licet opidum Belgern ad nos pleno jure & dominio pertineat, tamen jus patronatus ecclesiæ dicti opidi ad nos non pertinet, Cum ab eodem opido seu ab universitate ipsius opidi sit distinctum, Eo quod illustris princeps dominus noster Heinricus Misnensis & Orientalis Marchio patri nostro felicis in Christo memoriæ Johanni Burcgravio de Wythin opidum prædictum, jure patronatus sibi retento, contulit, ab ipso tenendum & habendum, justo tytulo feodali, quod opidum eodem tytulo possidemus. Nec jus patronatus ad nos pertinet, sed ad dominum nostrum Marchionem pertinuit antedictum, antequam ipse idem jus patronatus in Al. dapiferum de Burnis tytulo donationis transferret, quæ donatio nobis placet, Quia prælibatum jus patronatus nobis non vendicamus, nec inpetimus quoquo modo, nec ad opidum nostrum supra dictum, nec ad nos illud dicimus pertinere, cum nichil juris nobis competat in eodem. Et ne super eo in futuro dubium aut anbiguitas oriatur, in testimonium & recognitionem firmam præsentem litteram scribi & dari fecimus sigilli nostri munimine roboratam. Datum Dresden anno Domini M. CC. LXXXVII. XV. Kal. Maji, præsentibus nobilibus viris Ottone de Donyn, socero nostro, Al. de Lyznik, burcgraviis, Henrico de Mogelin, Johanne & Lutschone dictis de Rippin, Henrico de Mynkwicz, & aliis pluribus fide dignis.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Wir, Otto von Gottes Gnaden Burggraf von Wettin, erkennen hiermit öffentlich an, dass obwohl die Stadt Belgern rechtmäßig zu unserem Gebiet und unserer Herrschaft gehört, das Patronatsrecht der Kirche dieser Stadt nicht uns gehört. Dies liegt daran, dass es von der Stadt oder der Bürgerschaft der Stadt getrennt ist, da unser verstorbener Vater in Christus, der erlauchte Fürst, Herr Heinrich, Markgraf von Meißen und unser Vater seligen Angedenkens, das Patronatsrecht der Stadt, das er rechtmäßig behielt, an den ehrwürdigen Herrn Johann, Burggraf von Wettin, übertragen hat, um es in rechtlicher Lehenstreue zu besitzen, während wir die Stadt in ähnlicher Weise besitzen. Das Patronatsrecht gehört uns nicht, sondern es gehörte bereits unserem gnädigen Herrn, dem Markgrafen, bevor er dieses Recht dem Herrn Al. Truchsess von Borna als Schenkung übertrug, die uns genehm ist. Wir erheben keinerlei Anspruch auf das genannte Patronatsrecht und behaupten in keiner Weise, dass es weder zur besagten Stadt noch zu uns gehört, da uns keinerlei Recht daran zusteht. Um zukünftige Unsicherheit oder Missverständnisse in dieser Angelegenheit zu vermeiden, haben wir diesen Brief verfassen lassen und mit dem Siegel unseres Amtes bekräftigt.
Gegeben zu Dresden, im Jahr des Herrn 1287, am fünfzehnten Tag vor den Kalenden des Mai, in Anwesenheit der edlen Herren Otto von Dohna, unserem Schwiegervater, Al. von Leisnig, Burggrafen, Heinrich von Mügeln, Johann und Lutscho von Reppen, Heinrich von Minkwitz und vielen anderen ehrenwerten Personen.