Abt Anthonius fordert Heinrich von Weltewitz auf, zum Kloster zu kommen.

1509 August 11; Buch.

Druck: Schöttgen & Kreysig № CCLXXXII. pag. 318.

Einladung, ins Kloster zu kommen.

Gegeben Buch, Sonnabend nach Laurentii martiris, im Jahre 1509.

Bemerkung: ein bemerkenswert persönlicher Text.

Schöttgen № CCLXXXII.

Unsere Gebete und was wir Gutes vermögen zuvor, lieber weltewitz, guter Freund. Euch ohne Zweifel wohl wissentlich ist, wie ihr samt euern Brüdern den Gacchin ungefähr habt in der vergangenen Zeit zu uns geschickt wegen des Lehngutes zu Belgern, daß ehemals Jhan tößen, gottselig, gewesen, und nun an unser Kloster gefallen ist, und gebeten, wir sollten ansehen die vielen Wohltaten von eurem Vater dem Kloster geschehen, und euch die Hofstatt verleihen. Haben ihm geantwortet, dass wir nicht wußten, dass er oder sein Bruder irgend ein Recht an der Hofstatt hätten, verursacht, dieweil euer Vater, dem Gott gnädig sei, mit eurer Schwester hätte Jan toßen als vor das Ehegeld weggegeben, und wir demselben geliehen, wie die Lehnsbriefe ausweisen, nun durch seinen Abgang an unser Kloster verstorben. Aber so ihr euch nach seinem Tode nie zu uns gefunden habt, so haben wir das den Görlitzen, unseren besonderen Freunden zugesagt. Dennoch mit euerm Bruder letzthin verlassen, ihr wolltet in Kürze sämtlich bei uns im Kloster sein, und weiter von dem Handel reden, ist bisher nicht geschehen. Vernehmen wir von den unseren, dass der Keller wegen des Daches droht einzufallen, auch haben uns die görlitzer bitten lassen, ihnen zu vergönnen, darüber ein Haus zu bauen. Darum ist nachmals unser Begehren, so ihr irgend gedächtet, rechtliche Einrede zu haben, oder mit uns weiter davon reden, wollt euch eher besser zu uns fügen, wollen euch mit Willen gern hören. Wo nicht, so wissen wir die görlitzer mit dem Bauen nicht länger aufzuhalten. Euch solches im besten nicht haben wissen zu verhalten. Denn euch freundliche Willfahrung zu erzeigen, sind wir allezeit willig. Gegeben Buch, Sonnabend nach Laurentii martiris, im Jahre 1509.
Anthon, Abt zum Buch.
Dem Erbarn und festen Heinrich Weltewicz zu übergeben, unserem guten Freund und Förderer.