Die Herzöge von Sachsen bewilligen den Tausch der Lehen an den Vorwerken in Wendishain und Gorschmitz.

1465 Mai 13; Torgau.

Original: SHStA: 10001 Ältere Urkunden, Nr. 7884.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CCLVI., pag. 293.

Kf. Ernst und Hz. Albrecht von Sachsen bestätigen den Tausch ihres Lehens an Gut und Vorwerk Wendishain, das Abt Martin zu Buch von Hans Arras gekauft hat, mit dem Vorwerk Gorschmitz, das dem Kloster gehört und Hans Mertensdorf innehat.

Zeugen sind Nickel Pflug, Titz von Miltitz, Bernhard von Schönburg und andere mehr.

Gegeben im Jahre 1465, zu Torgau, am Montag nach dem Sonntag Kantate.

Bemerkung: von Vorwerken in geistlichem Besitz waren keine Ritterdienste zu leisten. Die entsprechende Befreiung ging damit von Gorschmitz auf Wendishain über und Hans Mertensdorf wurde Lehnsmann des Kurfürsten.

Schöttgen № CCLVI.

Wir von Gottes Gnaden Ernst des Heiligen Römischen Reiches Ertzmarschalg, Kurfürst, und Albrecht, Gebrüder, Herzöge von Sachsen, Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meißen, bekennen für uns und unsere Erben und Nachkommen, und tun kund mit dem Briefe gegen alle, die ihn sehen, hören oder lesen, nachdem der würdige unser lieber Andächtiger Herr Merten, Abt zum Buch, das Gut und Vorwerk zu Wylandtshain von uns zu Lehen rührend, unserem lieben Getreuen Hansen Arras dem Kloster zugute zu gebrauchen, nachdem es ihm gelegen ist, abgekauft hat, als das die Kaufbriefe einander darüber gegeben klärlich ausweisen und besagen, und darauf vor uns gekommen ist und demütiglich gebeten, wir wollten um seiner fleißigen Bitte, auch um des Klosters und Stiftes Nutzen willen, dieselben Lehen, so wir an dem genannten Gute zu Wylandtshain und Vorwerk zu kortzschemitz haben, so Hans Merttenssdorf jetzund innehat und besitz, geben und verwechseln, eignen und verschreiben wollten, also dass wir und unsere Erben und Nachkommen die Lehen am Gut und Vorwerk kortzschemitz für die Lehen, so wir an dem Gut und Vorwerk zu wylandtshain oben genannt, gehabt haben, annehmen, und dem Kloster und Stift die Lehen an dem Gut und Vorwerk zu wylandtshain hinfür, wie begriffen ist, ewiglich folgen lassen, und uns dafür und da entgegen der Lehen zu kortzschemitz gebrauchen wollten. Dass wir angesehen haben seine redliche und fleißige Bitte, auch dass das Gut wylandtshain dem Kloster gelegen und nutze ist, und wir daentkeyen wieder redlich und wohl mit des Klosters und Stifts Ritterlehen verglichen und vergnügt werden. Und haben darum dem vorgenannten Ern Merten, Abt zum Buche, allen seinen Nachkommen, und dem Kloster unser Lehen, so wir am Gut und Vorwerk zu wylandtshain gehabt haben, um des Klosters Lehen zu kortzschemicz verwechselt, gegeben, geeignet und verschrieben. Verwechseln, geben, eignen und verschreiben demselben Ern Mertten, Abte, seinen Nachkommen und dem Kloster oder Stift zum Buche, für uns, unsere Erben und Nachkommen unser oben genanntes Lehen, an dem Gute und Vorwerk zu Wylandtshain, um und für die Lehen, sodas Kloster vormahls an dem Gute und Vorwerk zu kortzschemitz gehabt hat, gegenwärtig und gnädiglich in und mit Kraft dieses Briefes, also dass das Kloster dieselben Lehen an dem Gute und Vorwerk wylandtshain hinfür zu ewigen Zeiten haben, gebrauchen und behalten soll, die zu leihen oder damit zu halten, wie es gewöhnlich und recht ist. Desgleichen und dafür sollen und wollen wir, unsere Erben und Nachkommen uns der Lehen an dem Gute kotzschemitz, vormals des Klosters gewesen, auch gebrauchen, und die hinfür zu ewigen Zeiten leihen, und damit, wie gewöhnlich und recht ist, als Lehensfürsten halten, ohne Gefährdung. Hierbei sind gewesen und Zeugen unsere Räte und lieben Getreuen Nickel pflug, Ticz von Miltitz und Bernhart von schonnberg, auch andere unserer Mannen und Diener genug und glaubwürdige. Zu Urkunde des Briefes haben wir Herzog Ernst unser Siegel, das wir Herzog Albrecht mit gebrauchen, wissentlich hieran hängen lassen, der gegeben ist nach unseres lieben Herrn Christi Geburt im Jahre 1465, zu Torgau, am Mantag noch dem Suntag Cantate.