Bgf. Hermann von Meißen verkauft an Jutta von Porschnitz verschiedene Einnahmen auf Wiederkauf.

1313 März 4; ―.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1984.
Druck: Schöttgen & Kreysig № CXXXIX. pag. 227.

Bgr. Her. von Meißen bezeugt, dass er Güter in den Dörfern Grumbach & Hasela, der Herrin Jutta (de Borsenicz) und ihrem Sohn für dreißig scoccis grossorum denariorum verkauft hat. Falls sie zum Zeitpunkt des Rückkaufes gestorben sein sollten, soll der Abt von Buch das genannte Geld erhalten.

Zeugen sind Otto von Dohna, Archidiakon der Lausitz, Dietrich von Sebnitz, Conrad von Blankenstein, Peter von Polenz und anderer mehr.

Verhandelt und gegeben im Jahr 1313 am Sonntag, an dem man Invocavit singt.

Bemerkung: Wer das Geld entschlüsseln kann, bekommt von mir einen Preis.

Schöttgen № CXXXIX.

Nos Her. Dei gratia Burgravius Misnensis tenore præsentium recognoscimus ac publice protestamur, quod, cum ex quibusdam successibus adversis oppressi essemus gravi onere debitorum, tali necessitate nos urgente, bona quædam in villis Grunenbach & Hasela, videlicet septem maldaria siliginis præter quatuor modios, & octo modios avenæ, cum tribus talentis annui census præter quatuor solidos, dominæ Juttæ de Borsenicz & filio suo vendidimus pro triginta scoccis grossorum denariorum, justo tytulo venditionis & emptionis interveniente. Hæc vero duo talenta absque quatuor solidis in locis certis assignamus, molendinum circa hospitale situm dat quindecim solidos, quædam curia in annuali foro sita quinque solidos, domus Siffridus pistoris quinque solidos & dimidium, domus Apetzschonis fabri quatuor solidos, domus Pusuitz quatuor solidos, Fritzcho de Misna duos solidos & dimidium: tali tamen adjecta conditione, quandocunque prædicta bona reemere decreverimus, præfata domina & filius suus præmissa bona pro eadem pecuniæ quantitate nobis revendere debent, quibuslibet occasionibus amputatis. Cæterum si prædicta domina cum filio suo, Domino jubente, debitum humanæ carnis persolverent, domino Abbati in Buch prælibatam pecuniam scilicet triginta scoccos pro bonis sæpe dictis reemendis persolvere tenerentur. In cujus rei testimonium præsentem litteram nostri ac matris nostræ sigilli munimine roboratam. Actum & datum anno Domini M. CCC. tertiodecimo, Dominica, qua cantatur Invocavit, præsentibus testibus infra scriptis, honorabilibus viri, domino Ottone, Archidiacono Lusicensi, dicto de Donyn, Theoderico milite de Sebenicz, Conrado milite de Blankensten, Petro Longo de Polenzk, & pluribus aliis fide dignis.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Wir, Hermann, Burggraf von Meißen, erkennen und erklären durch die Gnade Gottes in diesem Schriftstück öffentlich, dass wir aufgrund einiger widriger Umstände durch eine schwere Last von Schulden bedrängt wurden. In dieser Notwendigkeit haben wir bestimmte Güter in den Dörfern Grumbach und Hasela, nämlich sieben Malter Weizen über vier Scheffel hinaus und acht Scheffel Hafer, zusammen mit drei Talent weniger 4 Schilling jährlicher Zinsen, an Frau Jutta von Porschnitz und ihren Sohn verkauft. Der Verkauf erfolgte für dreißig scoccis grossorum denariorum unter angemessener Vereinbarung von Kauf und Verkauf.
Diese zwei Talent weniger vier solidi werden jedoch an bestimmten Orten zugewiesen. Die Mühle in der Nähe des Hospitals gibt fünfzehn solidi, ein bestimmtes Grundstück auf dem jährlichen Markt mit fünf solidi, das Haus des Bäckers Siffrid mit fünf solidi und einem halben solidus, das Haus des Schmieds Apetz mit vier solidi, das Haus Pusuitz mit vier solidi und Fritzcho von Meißen mit zweieinhalb solidi. Unter der Bedingung, dass, wann immer wir beschließen, die genannten Güter zurückzukaufen, die besagte Frau und ihr Sohn diese Güter zu dem gleichen Geldbetrag für uns zurückkaufen müssen, unter Wegnahme aller Gelegenheiten. Wenn jedoch die besagte Frau mit ihrem Sohn nach dem Willen des Herrn die Schuld des menschlichen Fleisches begleichen sollten, sind dem Herrn Abt in Buch der oben genannten Geldbetrag von dreißig scoccos beim Rückkauf zu zahlen.
In Zeugnis dieser Angelegenheit ist dieses Schriftstück durch das Siegel von uns und unserer Mutter bestätigt. Abgefasst und gegeben im Jahr des Herrn 1313 an dem Sonntag, an dem Invocavit gesungen wird, in Anwesenheit der unten stehenden Zeugen, der ehrenwerten Männer, des Herrn Otto, Archidiakon der Lausitz, genannt von Dohna, Dietrich Ritter von Sebnitz, Conrad Ritter von Blankenstein, Peter Longo von Polenz und vielen anderen zuverlässigen Zeugen.