Bgf. Albero III. von Leisnig bezeugt eine Änderung des Lehens in Westewitz.

1290 Mai 27; Buch.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1300.
Druck: Schöttgen & Kreysig № XCIV., pag. 209.
Regest: Schieckel Nr. 1611.

Bgf. Albero von Leisnig, bezeugt eine Änderung des Lehens zwischen den vier Brüdern von Westewitz (de Westuwizc) in Westewitz. Dietrich hatte sein Viertel an Albert verkauft und Albert hatte den Abt gebeten, beide Viertel seiner Ehefrau als Leibgedinge zu geben. Nach langem Zögern hat der Abt eingewilligt.

Zeugen sind die Brüder von Buch Johannes Prior genannt Lywyzzow, Dietrich von Leisnig Kämmerer, Rudolf von Belgern und Johannes von Döbeln, und die Burgmannen Albert von Börtewitz (de Bortuwizc), Johannes von Freiberg (de Vriberch), Otto von Gorschmitz (de Kurczemyzc), Ulrich von Staupitz (de Stupizc) und anderen mehr.

Verhandelt und gegeben in Buch, im Jahre 1290, VI. Kl. Junii, sub domino Rudolfo Abbate.

Schöttgen № XCIV.

Nos Albero Dei gratia Burchgravius in Lyznik tenore præsentium recognoscimus & protestamur, quod veniens Theodericus frater carnalis illorum fratrum, videlicet Heinrici militis, Cunradi, Alberti de Westuwizc, ad fratrem suum in Westuwizc, quartam partem feodi sui, quam in allodio ejusdem villæ ex successione paterna habebat, ipsi Alberto prædicto fratri suo pro sex marcis vendidit, & ad manus domini Abbatis de Buch, cujus interest hoc feodum porrigere, eidem fratri suo Alberto coram honestis viris libere resignavit, quam quartam partem, cum parte illa, quæ etiam ad sæpe dictum Albertum de Westuwizc ex paterna successione devoluta fuerat, sicut ipse cum suis amicis affirmabat, dominus Abbas, veluti rite debuit, ipsi supra dicto Alberto jure contulit feodali. Quo facto hic sæpe tactus Albertus de Westuwizc una cum amicis suis instantissimis precibus dominum Abbatem oportune & importune rogavit, ut hoc feodum suum, duas scilicet partes allodii prædicti in Westuwizc, suam videlicet & Theoderici fratris sui, quam pro VI. marcis emerat, suæ conjugi, venerabili matronæ, dominæ Gertrudi in feodum, quod Lychedigge dicitur, conferret, quod dominus Abbas longo tempore & multis vicibus denegavit, qui tandem multis instantiis & importunitatibus amicorum prædicti Alberti & sui ipsius victus, prædictæ matronæ dominæ Gertrudi, si potuit, & in quantum valuit, prædicta bona in Lychedigge tali modo contulit, ut nulli, qui se hiis bonis viciniorem jure civili comprobaret, ista collatio aliquod præjudicium aliquatenus generaret. Et quia hæc coram fratribus de Buch, scilicet Johanne, priore, dicto Lywyzzow & fratre Theoderico kamerario dicto de Lyznick, & fratre Rudolfo de Belgera, & fratre Johanne de Dobelin, & nostris Castellanis, ac aliis nostris hominibus, videlicet Alberto milite de Bortuwizc, & Johanne de Vriberch, Ottone de Kurczemyzc, & Vlrico de Stupizc, atque aliis quampluribus fide dignis in Buch acta sunt, rogati ex parte domini Abbatis & fratrum de Buch, similiter & ex parte Alberti sæpe dicti de Westuwizc & amicorum suorum, ne fratribus de Buch vel alicui indignationis scrupulus aliquis seu ignorantiæ oriretur, placuit nobis ista nostro Sigillo ad perpetuam memoriam roborare. Actum & datum in Buch, anno Domini M. CC. LXXXX. VI. Kl. Junii, mense Majo, sub domino Rudolfo Abbate.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Wir, Albero, von Gottes Gnaden Burggraf in Leisnig, bestätigen und erklären hiermit, dass Dietrich, der leibliche Bruder jener Brüder, nämlich Heinrich, Ritter, Konrad und Albert von Westewitz, seinem Bruder in Westewitz einen vierten Teil seines Lehnsrechts, das er in derselben Ortschaft von der väterlichen Erbfolge besaß, für sechs Mark an jenen besagten Albert, seinen Bruder, verkauft und vor angesehenen Männern Albert, seinem Bruder, freimütig übergeben hat. Dieser vierte Teil, zusammen mit dem Teil, der ebenfalls durch die väterliche Erbfolge an Albert von Westewitz gefallen war, wie er selbst mit seinen Freunden bestätigte, hat der Abt von Buch, wie es rechtens war, ihm nach Lehnrecht übertragen. Nach dieser Handlung bat der oft erwähnte Albert von Westewitz zusammen mit seinen eindringlichen Freunden den Abt, den ihm gehörenden Teil, nämlich zwei Teile des besagten Lehensrechts in Westewitz, nämlich seinen eigenen und den seines Bruders Dietrich, den er für sechs Mark erworben hatte, seiner Ehefrau, der ehrwürdigen Frau Gertrud, in ein Lehen namens Leibgeding zu übertragen. Der Abt verweigerte dies lange Zeit und viele Male. Erst nach vielen eindringlichen und hartnäckigen Bitten der Freunde des genannten Albert und seiner eigenen, wurde die Übertragung an die genannte Frau Gertrud bewilligt, soweit es in seiner Macht stand, in der Weise, dass sie keiner Person, die sich nach Zivilrecht als näher an diesem Eigentum nachwies, in irgendeiner Weise schaden würde.
Da dies vor den Brüdern von Buch, nämlich Johannes, dem Prior, von Lywyzzow und Bruder Dietrich, dem Kämmerer, genannt von Leisnig, und Bruder Rudolf von Belgern und Bruder Johannes von Döbeln, und unseren Burgmannen und anderen unseren Leuten, nämlich Ritter Albert von Börtewitz und Johannes von Freiberg, Otto von Gorschmitz und Ulrich von Staupitz, sowie vielen anderen vertrauenswürdigen Personen in Buch stattfand, auf Bitten des Abtes und der Brüder von Buch sowie auf Bitten von Albert von Westewitz und seinen Freunden, damit unter den Brüdern von Buch oder anderen keine Bedenken, Konflikte oder Missverständnisse aufkommen, haben wir beschlossen, diese Angelegenheit mit unserem Siegel zur dauerhaften Erinnerung zu bekräftigen.
Geschehen und gegeben in Buch, im Jahr des Herrn 1290, am 6. Kalenden des Juni, im Monat Mai, unter dem Herren Abt Rudolf.

Urkunde SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr.1300.