Heidenreich von Lichtenwalde schenkt dem Kloster Buch das halbe Dorf Thierbaum.

1290 Juli 24; Rochlitz.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 1309.
Druck: Schöttgen & Kreysig № XCV., pag. 209.
Regest: Schieckel Nr. 1621.

Heidenreich von Lichtenwalde überträgt das halbe Dorf Thierbaum (Tyrebome) mit 12 Hufen, das er von H. von Colditz als Lehen hat, dem Kloster Buch. Solange er und seine Ehefrau leben, soll der Zins an sie gehen, nach ihrem Tod soll kein Erbe einen Anspruch haben.

Zeugen sind Johannes von Seyde (de Serico), Reinhard von Devscin - , Ekkelmann, Otto von Rochlitz (de Rochelyzc), Otto von Knobelsdorf (de Knobellouchesdorf), der Edelmann Dietrich von Leisnig (vir nobilis Theodericus de Lyznik) und andere mehr.

Verhandelt und gegeben in Rochlitz, im Jahre 1290, in vigilia S. Jacobi Apostoli.

Bemerkung: Thierbaum hat laut HOV nur 12 Hufen. Man beachte die soziale Komponente.

Schöttgen № XCV.

Universis Christi fidelibus præsentes inspecturis Heidenricus miles dictus de Lychtenwalde, æterni præmii felicitatem consequi, cum salute. Quoniam quæque actio temporalis per decurrentia tempora ab humana memoria solet deleri, quam non valet litterarum vivacitas renovare, Hinc est quod cunctis præsentibus relecturis notum esse volumus, quod illo verbo Ewangelico; Date elemosinam, & omnia munda erunt vobis; cor nostrum tractum, ad mitigandam nobis æterni judicii severitatem, in remedium animarum nostrarum, nostræ scilicet, & dilectarum conjugum nostrarum, hæredum ac progenitorum nostrorum, dimidium villam Tyrebome, duodecim mansos habentem, XXX. solidos denariorum, & unum maldare siliginis & sextarium, & XIX. modium havenæ, & pullos XXV. & caseos totidem, ut unus semper denarium valeat, & pro judicio XVIII. denarios, in censu universo solventes, sicuti a nobili viro domino H. de Koldyzc in feodo habuimus, qui proprietatem largitus est, in elemosinam & perpetuam possessionem fratribus & Ecclesiæ in Buch - - - in hunc modum, Ut videlicet ipsi fratres ejusdem villæ dimidiæ Tyrebome suprascriptum censum recipientes ipsum nobis, quamdiu vixerimus, præservabunt, post mortem nostram de ipso censu nec nostris hæredibus, nec ulli hominum responsuri, sed in suæ Ecclesiæ usus perpetuos reservabunt. Hoc addito, quod si sæpe dicta dimidia villa Tyrebome per incendium, rapinam, vel per quamcunque violentiam vastata fuerit, ut censum integre daro non possit, ipsos fratres de Buch ad integrum censum nobis dandum compellere non possumus nec debemus. Sed quicquid in censu, sive parum, sive multum, receperint, id nobis de bona conscientia sua dabunt, & sufficere nobis debet. Et ut hæc nostra donatio & commutatio simul & actio firmiter perseveret, præsentes nostro sigillo duximus roborandas. Testes vero sunt dominus Johannes de Serico, dominus Reinhardus de Devscin - - , dominus Ekkelmannus, dominus Otto de Rochelyzc, dominus Otto de Knobellouchesdorf, & vir nobilis Theodericus de Lyznik, & alii quam plures fide digni. Actum & datum in Rochelyzc, anno Domini M. CC. LXXXX. in vigilia S. Jacobi Apostoli.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Heinrich, Ritter von Lichtenwalde, wünscht allen gläubigen Christen, die dies lesen, ewigen Segen und Heil. Da irdische Handlungen im Laufe der Zeit oft in Vergessenheit geraten, und die Lebendigkeit der Schrift nicht in der Lage ist, das, was vernünftig getan wird, wiederherzustellen, möchten wir allen, die dies lesen, sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft, mitteilen, dass wir in Erfüllung des Evangeliums, das besagt: "Gebt Almosen, und alles wird euch rein sein," unser Herz dazu bewogen hat, um die Strenge des ewigen Gerichts für uns zu mildern, zum Heil unserer Seelen, nämlich unserer eigenen und der unserer geliebten Ehefrauen, unserer Erben und Vorfahren, einen halben Ort namens Thierbaum, der zwölf Hufen, 30 Schock Pfennige, eine Scheffel Weizen, 19 Malter Hafer, 25 Hühner und ebenso viele Käse hat, so dass immer ein Heller gezahlt wird, und 18 Pfennige als Gerichtsgebühr, wie wir sie von dem edlen Mann Herrn H. von Colditz als Lehen hatten, der sein Eigentum in Almosen und dauerhaften Besitz an die Brüder und die Kirche in Buch übertragen hat - - - auf diese Weise: Die Brüder werden von dem Dorf Thierbaum diesen oben genannten Zinsbetrag erhalten, und solange wir leben, werden sie ihn für uns aufbewahren. Nach unserem Tod wird er weder uns noch unseren Erben, noch irgendjemandem verantwortlich gemacht, sondern er bleibt in ihrem dauerhaften Besitz für ihre Kirche. Unter der Bedingung, dass, wenn der oben genannte halbe Ort Thierbaum durch Brand, Raub oder auf andere gewaltsame Weise verwüstet wird und man den Zinsbetrag nicht vollständig zahlen kann, können und sollten die Brüder von Buch sie nicht dazu zwingen, den vollen Zinsbetrag zu geben. Aber was immer sie an Zinsen, sei es wenig oder viel, geben, das sollte ausreichen. Und um sicherzustellen, dass diese Spende, dieser Tausch und diese Handlung weiterhin fest bestehen, haben wir dieses Dokument mit unserem Siegel versehen.
Die Zeugen sind Herr Johannes von Seyde, Herr Reinhard von Devscin - - , Herr Ekkelmann, Herr Otto von Rochlitz, Herr Otto von Knobelsdorf, der edle Mann Dietrich von Leisnig und viele andere zuverlässige Zeugen.