Mgf. Heinrich von Meißen erlaubt Kloster Buch Handwerker in Großweitzschen.

1277 März 16; Dresden.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 890.
Druck: Schöttgen & Kreysig № LXV., pag. 196.
Regest: Schieckel Nr. 1117.

Mgf. Heinrich von Meißen und der Ostmark beendet den Streit zwischen den Bürgern in Döbeln und dem Kloster Buch um Handwerker in (Groß-)Weitzschen, indem er die Erlaubnis für Schenke, Schuster, Leineweber, Flickschneider und Brauer erteilt.

Zeugen sind Bf. Withego von Meißen (Wytegone, Misnensi Episcopo), Magister Dietrich (Magro Theoderico), Konrad von Boritz (Conrado de Boruz) Scholaster und Kustos dieser Kirche, Bodo von Eilenburg (Bodone de Ylburg), Heinrich von Waldau (Heinrico de Waldowe), Rudeger de Schachowe, Ortolf von Döben (Ortolfo de Dewin), Otto und Heinrich de Syden und andere mehr.

Gegeben und verhandelt in Dresden, durch die Hand unseres Protonotars Mgr. Gebhard, im Jahr 1277, XVII. Kal. Aprilis.

Schöttgen № LXV.

Heinricus Dei gratia Misnensis & Orientalis Marchio, universis Christi fidelibus, hanc litteram inspecturis in perpetuum. Quoniam omnium habere memoriam non humanitatis, sed potius divinitatis existit, ne bene gesta & rationabiliter in oblivionem deveniant, perhennari solent obsequio litterarum. Notum igitur esse volumus tam præsentis, quam futuri ævi fidelibus, Quod cum olim inter dominum Abbatem & Conventum Cysterciensis ordinis in Buch, ex una, & cives nostros de Dobelin, ex parte altera, super eo quæstio verteretur, utrum in villa Wyschen taberna & alia quædam officia subscripta deberent esse, dictam causam Ortolfo de Dewin, & Rudegero de Schachowe, fidelibus nostris, commisimus audiendam, qui auditis senioribus circumsedentibus per fidem suam fatebantur, quod in eadem villa Wyschen deberent esse & fuissent temporibus patris nostri bonæ memoriæ, taberna, faber, calcifex, textor linei panni, sartor, Deberetque ibidem brazium fieri, prout eadem officia in eadem villa sunt habita ab antiquo. Nos igitur finem litibus imponere cupientes, volumus, ut præfati abbas & conventus in prædicta villa Wyschen supradicta officia libere teneant & habeant perpetuo & quiete, prohibentes, ne quis de prædictis civibus nostris in Dobelin aut aliquis alius ipsos impedire, molestare & turbare præsumat aliquatenus in officiis antedictis. Ut autem hæc nostra prohibitio & ejusdem causæ discussio obtineat robur perpetuæ firmitatis, præsentem litteram eisdem monachis dari fecimus sigilli nostri munimine roboratam. Datum & actum Dresden, per manum Magri Geuehardi, nostri prothonotarii, anno Domini M. CC. LXXVII. XVII. Kal. Aprilis, præsentibus venerabilis domino Wytegone, Misnensi Episcopo, Magro Theoderico, domino Conrado de Boruz, ejusdem Ecclesiæ Scholastico & Custode, Bodone de Ylburg, Heinrico de Waldowe, Rudegeno de Schachowe, Ortolfo de Dewin, Johanne & Heinrico fratibus de Syden, militibus, ac aliis quam pluribus fide dignis.

Übersetzung mit ChatGPT3.5

Heinrich, von Gottes Gnaden Markgraf von Meißen und der Ostmark, an alle Christgläubigen, die diesen Brief sehen werden in Ewigkeit. Da es zu den Aufgaben aller Menschen gehört, sich nicht nur menschlicher, sondern vor allem göttlicher Taten zu erinnern, um zu verhindern, dass gute und weise Handlungen in Vergessenheit geraten, sind sie oft dazu geneigt, durch schriftliche Aufzeichnungen in Ewigkeit zu überdauern. Wir möchten daher allen Getreuen, sowohl der Gegenwart als auch der Zukunft, bekannt machen, dass einst eine Streitigkeit zwischen dem Abt und dem Konvent des Zisterzienserklosters in Buch auf der einen Seite und unseren Bürgern in Döbeln auf der anderen Seite über die Frage entbrannt war, ob in Großweitzschen eine Schenke und andere unten aufgeführte Handwerksbetriebe existieren sollten. Diese Angelegenheit wurde Ortolf von Döben und Rudger von Schachowe, unseren Getreuen, übertragen, die nach Anhörung der Älteren, die sich in ihrer Mitte versammelt hatten, bei ihrem Eid bezeugten, dass in dem besagten Ort Großweitzschen die genannten Handwerksbetriebe schon seit Zeiten unseres hochgelobten Vaters existiert haben, und dass dort ein Schmied, ein Schuster, ein Leineweber und ein Schneider wohnen. Ebenso wird dort eine Schenke betrieben, wie es schon seit alters her in dieser Ortschaft üblich ist. - Da wir den Streitigkeiten ein Ende setzen möchten, wollen wir, dass der genannte Abt und Konvent in der Ortschaft Großweitzschen die genannten Handwerksbetriebe frei und dauerhaft besitzen und innehaben können, und wir verbieten ausdrücklich, dass irgendjemand von unseren besagten Bürgern in Döbeln oder von anderen sich erdreistet, sie in diesen genannten Handwerken zu stören, zu belästigen oder auf irgendeine Weise zu behindern. Um sicherzustellen, dass unser Verbot und die Klärung dieser Angelegenheit dauerhafte Gültigkeit erlangen, haben wir diesen Brief ausstellen lassen und ihn mit unserem Siegel besiegelt. - Geschehen und ausgestellt in Dresden, durch die Hand von Magister Gebhard, unserem Protonotar, im Jahr des Herrn 1277, am 17. Tag vor den Kalenden des April, in Anwesenheit des ehrwürdigen Herrn Withego, Bischof von Meißen, Magister Dietrich, Herr Konrad von Boritz, Scholastiker und Verwalter derselben Kirche, Bodo von Eilenburg, Heinrich von Waldau, Rudger von Schachowe, Ortolf von Döben, Johann und Heinrich, Brüder von Syden, Ritter, und vielen anderen glaubwürdigen Zeugen.