Auftrag von Papst Innozenz IV. zum Schutz des Besitzes von Kloster Buch.

1244 Dezember 9; Lyon.

Original: SHStA: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 409 (KV).
Druck: CDS III/1, 62. (Rekonstruktion nach Formular).
Regest: Schieckel Nr. 498.

Papst Innozenz IV. beauftragt die Erzbischöfe, Bischöfe und alle übrigen Prälaten, gegen diejenigen Laien und Geistlichen vorzugehen, die den Besitz des Zisterzienserklosters Buch schädigen oder das Kloster in anderer Weise beeinträchtigen.

CDS III/1, 62.

INNOCENTIUS episcopus servus servorum dei. Venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis et dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidiaconis, archipresbyteris et aliis ecclesiarum prelatis, ad quos littere iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Non absque dolore cordis et plurima turbatione didicimus, quod ita in plefisque partibus ecclesiastica censura dissolvitur et canonice sententie severitas enervatur, ut viri religiosi et hii maxime, qui per sedis apostolice privilegia maiori donati sunt libertate, passim a malefactoribus suis iniurias sustineant et rapinas, dum vix invenitur, qui congrua illis protectione subveniat et pro fovenda pauperum innocentia se murum defensionis opponat. Specialiter autem dilecti filii … abbas et fratres monasterii de Buch Cisterciensis ordinis Misnensis diocesis tam de frequentibus iniuriis quam de ipso cotidiano defectu iustitie conquerentes universitatem vestram litteris petierunt apostolicis excitari, ut ita videlicet eis in tribulationibus suis contra malefactores eorum prompta debeatis magnanimitate consurgere, quod ab angustiis, quas sustinent, et pressuris vestro possint presidio respirare. Ideoque universitati vestre per apostolica scripta mandamus atque precipimus, quatinus illos, qui possessiones vel res seu domos predictorum fratrum irreverenter invaserint aut ea iniuste detinuerint, que predictis fratribus ex testamento decedentium relinquuntur, seu in fratres ipsos vel ipsorum aliquem contra apostolice sedis indulta sententiam excommunicationis aut interdicti presumpserint promulgare vel decimas laborum de terris habitis ante concilium generale, ante quod susceperunt eiusdem ordinis instituta, quas propriis manibus aut sumptibus excolunt, seu nutrimentis animalium suorum spretis apostolice sedis privilegiis extorquere, monitione premissa, si laici fuerint, publice candelis accensis singuli vestrum in diocesibus et ecclesiis vestris excommunicationis sententia percellatis, si vero clerici vel canonici regulares seu monachi fuerint, eos appellatione remota ab officio et beneficio suspendatis, neutram relaxaturi sententiam, donec predictis fratribus plenarie satisfaciant, et tam laici quam clerici seculares, qui pro violenta manuum iniectione in fratres eosdem vel ipsorum aliquem anathematis vinculo fuerint innodati, cum diocesani episcopi litteris ad sedem apostolicam venientes ab eodem vinculo mereantur absolvi. Dat. Lugduni V idus decembris pontificatus nostri anno secundo.

Übersetzung mit ChatGPT4.0

INNOCENTIUS, Bischof, Diener der Diener Gottes. An die ehrwürdigen Brüder Erzbischöfe und Bischöfe und die geliebten Söhne Äbte, Prioren, Dekane, Erzdiakone, Erzpriester und andere Kirchenvorsteher, an die diese Schreiben gelangen werden, Gruß und apostolischen Segen.
Nicht ohne Schmerz des Herzens und große Bestürzung haben wir erfahren, dass in vielen Teilen die kirchliche Zucht so sehr aufgelöst und die Strenge der kanonischen Urteile so sehr abgeschwächt wird, dass religiöse Männer und besonders jene, die durch Privilegien des Apostolischen Stuhls mit größerer Freiheit ausgestattet sind, überall von ihren Übeltätern Beleidigungen und Raubüberfälle erleiden, während kaum jemand zu finden ist, der ihnen mit angemessenem Schutz beisteht und sich zur Verteidigung der Unschuld der Armen wie eine Mauer vor sie stellt. Besonders jedoch haben unsere geliebten Söhne, der Abt und die Brüder des Klosters Buch des Zisterzienserordens in der Diözese Meißen, über die häufigen Beleidigungen und den alltäglichen Mangel an Gerechtigkeit geklagt und die Gesamtheit eurer Gemeinschaft durch apostolische Briefe gebeten, dass ihr ihnen in ihren Drangsalen gegen ihre Übeltäter mit bereitwilligem Mut beistehen sollt, damit sie durch eure Hilfe von den Bedrängnissen und Drücken, die sie erleiden, entlastet werden können.
Deshalb befehlen und weisen wir die Gesamtheit eurer Gemeinschaft durch apostolische Schreiben an, diejenigen, die die Besitztümer, Güter oder Häuser der genannten Brüder ehrfurchtslos besetzt haben oder diese zu Unrecht zurückhalten, die den genannten Brüdern aus Testamenten Verstorbener hinterlassen wurden, oder die gegen die Brüder selbst oder einen von ihnen im Widerspruch zu den gewährten Privilegien des Apostolischen Stuhls das Urteil der Exkommunikation oder des Interdikts zu verkünden gewagt haben, oder die Zehnten von den Ländereien zu erpressen versucht haben, die vor dem allgemeinen Konzil in ihren Besitz gelangten, bevor sie die Satzungen desselben Ordens übernommen haben, und die sie mit eigenen Händen oder auf eigene Kosten bebauen, oder die Ernährung ihrer Tiere missachten und die Privilegien des Apostolischen Stuhls missachten, nach vorheriger Mahnung, falls sie Laien sind, öffentlich mit brennenden Kerzen in euren Diözesen und Kirchen mit der Strafe der Exkommunikation zu belegen. Wenn es jedoch Geistliche, Regularkanoniker oder Mönche sind, sie unbeschadet des Berufungsrechts von Amt und Benefizium zu suspendieren, ohne die Strafe zu lockern, bis sie den genannten Brüdern vollständig Genugtuung geleistet haben. Und sowohl die Laien als auch die weltlichen Geistlichen, die wegen gewaltsamer Handgreiflichkeiten gegen die genannten Brüder oder einen von ihnen mit dem Band des Banns belegt wurden, sollen mit den Briefen des Diözesanbischofs zum Apostolischen Stuhl kommen, um von diesem Band losgesprochen zu werden.
Gegeben in Lyon am fünften Tag vor den Iden des Dezember im zweiten Jahr unseres Pontifikats.