Usus conversorum

Prolog Cap. I Cap. II Cap. III Cap. IV Cap. V Cap. X Cap. XV Cap. XX

nach dem Liber Usuum Sacri Cisterciensis Ordinis, Paris 1643, S. 300-319.
Das Buch der Gebräuche der Konversen im Orden der Zisterzienser.

Es ist zwar ein spät gedrucktes Exemplar, aber ich war erfreut, überhaupt etwas gefunden zu haben.


Incipit Prologus in usus conversorum Beginn des Prologes für die Gebräuche der Konversen
Cum costet super animas fratrum laicorum eumque ut monachorum curam nos suscepisse ab ipsis: miror quosdam abbates nostros monachis quidem disciplinae debitam impendere diligentia, conversis vero aut nullam, aut minimam. Da man sich um die Seelen der Laienbrüder genauso wie um die Seelen der Mönche kümmern soll, ist zu verwundern, dass einige unserer Äbte sich in der Tat mit großer Sorgfalt um die angemessene Disziplin der Mönche kümmern, aber den Laienbrüdern entweder überhaupt keine oder nur sehr geringe Aufmerksamkeit schenken.
Alii illos, pro ingenita eorum simplicitate, contemptui habentes ipsum etiam corporalem victum, vel vestimentum restrictius ipsis quam monachis administrandum putant: et ad opera nihilominus eos imperiose satis angariant. Einige verachten sie aufgrund ihrer angeborenen Einfachheit und meinen, dass ihnen selbst die körperliche Nahrung oder die Kleidung strenger zugeteilt werden sollte als den Mönchen, und dennoch fordern sie sie energisch zur Arbeit auf.
Alii per contrarium, eorum murmurationi cedentes, ultra quam expediat animabus, indulgent corporibus, quo taliter opera magis eliciant, si eos remissus in cibo, et in vestimento dissolutius tractent. Andere hingegen, dem Gegenteil folgend, geben ihrem Murren nach, gewähren den Körpern mehr Nachsicht als es den Seelen dienlich ist, damit sie auf diese Weise eher ihre Arbeit machen, wenn sie bei der Nahrung und Kleidung nachlässiger behandelt werden.
Sic itaque vel hoc, vel illo modo, et opera exigunt, et culpas dissimulant, dumque illam quae ad modicum valet, studiose imponunt, et ad illam quae ad omnia valet, minime instruunt: aperte monstrant quod de societate conversorum, quae sua sunt quaerant, non quae Iesu Christi. So verlangen sie auf diese oder andere Art und Weise sowohl nach Arbeit als auch nach dem Verbergen der Schuld, indem sie sich sorgfältig auf das konzentrieren, was von geringer Bedeutung ist, und sie vernachlässigen vollständig, was vor allem Bedeutung hat. Sie zeigen offen, dass sie sich um die Gemeinschaft der Laienbrüder kümmern, die ihren eigenen Interessen dienen, nicht aber um die von Jesus Christus.
Denique si empti sunt, et ipsi pretio magno: cur discernuntur in cura regiminis quos pares constat esse in gratia redemptionis? Nisi quod qui simpliciores et sine litteris esse noscuntur: ipsos magis nostra cura et opera indigere ratio consulta respondet. Schließlich, selbst wenn sie mit hohem Preis erkauft wurden: Warum werden sie in der Sorge um die Führung unterschieden, obwohl sie als gleichwertig in der Gnade der Erlösung gelten? Es sei denn, dass jene, die als einfacher und ohne Kenntnis der Schrift bekannt sind, eher aufgrund unserer Überlegung und Beurteilung unserer Fürsorge und unserer Tätigkeit bedürfen.
Proinde sicut monachorum usus necessario quidem conscripsimus, ut ubique in moribus nostris unitas conservetur, ita et conversis qualiter in temporibus, et in spritualibus providendum sit, in subiecta brevi scriptura dignum duximus intimandum, ne vel in eorum conversatione diversitas inveniatur.
Explicit Prologus.
Daher haben wir, um die Einheit in unseren Lebensweisen überall zu bewahren, notwendigerweise die Regeln für die Mönche niedergeschrieben. Ebenso haben wir es für angebracht gehalten, den Laienbrüdern in einer kurzen Schrift darzulegen, wie sie sich in zeitlichen und geistlichen Angelegenheiten zu verhalten haben, damit keine Unterschiede in ihrem Lebenswandel festgestellt werden.
Hier endet der Prolog.

Cap. I

Qualiter se habeant fratres conversi in grangiis Auf welche Art sie Konversbrüder in den Grangien haben
Tam ad vigilias, quam ad horas diei faciant orationes suas sicut monachi. Sowohl zu den Vigilien als auch zu den Stundengebeten verrichten sie ihre Gebete wie die Mönche.
Post erectionem autem & signaculum si duo aut plures fuerint, dicat prior illorum, Deus in adiutorium meum intende. Et respondentibus omnibus Domine ad adiuvandum me festina. Nach dem Aufstehen und dem Signal, wenn sie zu zweit oder mehr sind, soll der Ranghöchste von ihnen sagen: „Gott, eile mir zu Hilfe.“ Und alle sollen antworten: „Herr, beeile dich, mir zu helfen.“
Ad vigilias subsequatur prior illorum, Domine labia mea aperies, caeteris eundem versum respondentibus. Quod usque tertio fiat. Zu den Vigilien spreche der Ranghöchste von ihnen den Vers: „Herr, öffe meine Lippen!“ und alle antworten mit demselben Vers. Dies soll dreimal wiederholt werden.
Deinde dicant sub silentio Pater noster, erecti. Danach sollen sie das Vaterunser schweigend beten, aufrecht stehend.
Quo dicto, dicat prior audientibus omnibus, Gloria Patri. Quod dum dixerit, tam ipse quam caeteri curventur. Eoque dicto erigantur omnes dicentes, Sicut erat, totum. Et hoc usque vigies faciant. Post vigesimum autem Sicut erat. Nachdem dies geschehen ist, soll der Ranghöchste mit allen Zuhörenden sprechen: „Ehre sei dem Vater.“ Während er dies sagt, sollen er selbst und die anderen sich verneigen. Nachdem dies gesagt wurde, sollen alle aufstehen und zusammen sagen: „Wie es war im Anfang, so auch jetzt und immerdar.“ Dies soll zwanzigmal wiederholt werden.
Subsequantur omnes priore incipiente Kyrie eleison, semel; Christe eleison, semel; Kyrie eleison, semel. Tunc prior dicat in audientia omnium totum Pater noster, tam ad vigilias quam ad caeteras horas, adiungens. Per Dominum nostrum, & c. Caeterique respondeant, Amen Deinde subiungat Benedicamus Domino. Alii supplentibus Deo gratias. Danach folgt, angeführt vom Ranghöchsten, das Gebet: „Herr, erbarme dich“, einmal. „Christe, erbarme dich“, einmal. „Herr, erbarme dich“, einmal. Dann soll er im Beisein aller das vollständige Vaterunser beten, sowohl zu den Vigilien als auch zu den anderen Stundengebeten, und ergänzt: „Durch unseren Herrn“ usw. Und die anderen sollen antworten: „Amen“. Anschließend füge er hinzu: „Der Herr segne uns.“ Und die anderen sollen antworten: „Dank sei Gott.“
Ad horas diei post Deus in adiutorium, incuruis omnibus, dicat prior Gloria Patri, & c. Caeterisque respondentibus Sicus erat, & c. Fiant caetera sicut supradiximus. Excepto quod in Laudes & in Vesperas decies dicent. Pater noster, cum Gloria. Bei Stundengebeten nach dem „Gott, eile mir zu Hilfe“ soll der Ranghöchste im Beisein aller den Vers: „Ehre sei dem Vater“ usw. sagen, und die anderen antworten mit „Wie es war im Anfang“ usw. Die weiteren Gebete sollen gemäß den zuvor genannten Anweisungen ausgeführt werden. Eine Ausnahme besteht darin, dass bei den Laudes und Vesperas der genannte Vers zehnmal wiederholt wird.
Ab caeteras verbo horas quinquies. Hic ordo psallendi omni tempore teneatur: nisi quod in festivitatibus, xij. lc. duplicabuntur ad nocturnos tantum, Pater noster, cum Gloria, ut sint, xl. Zu den anderen Stundengebeten sollen die Verse fünfmal wiederholt werden. Diese Form des Psalmodierens soll zu allen Zeiten eingehalten werden, mit der Ausnahme, dass an Festtagen mit 12 Lesungen die Zahl verdoppelt wird, damit es 40 seien.
Quando soli, vel in Ecclesia fuerint, hoc totum singuli dicent sub silentio. Wenn sie allein sind oder sich in der Kirche befinden, sollen sie dies alles einzeln im Stillen sagen.
Notandum etiam, quia cum intersunt horis monachorum: ad eas glorias tantum inclinent, ad quas monachi. Es ist auch zu beachten, dass, wenn sie bei den Gebetszeiten der Mönche anwesend sind, sie sich nur zu den gleichen Zeiten verneigen sollen, zu denen auch die Mönche sich verneigen.

Cap. II

Quo tempore surgant ad vigilias Zu welchen Zeiten sie aufstehen
Ab idibus Septembris usque ad coenam Domini privatis diebus pulsetur campana, incipiente ultimo psalmo primi nocturni: et tunc surgant fratres. Vom 15. September bis Gründonnerstag soll an den Werktagen die Campana geläutet werden, wenn der letzte Psalm der ersten Vigil beginnt, und dann sollen die Brüder aufstehen.
Dicta autem collecta post nocturnos, exeant ad labores iniunctos. In festivitatibus vero quibus laborant, surgant ad sonitum signi, incipiente. ij. nocturno. Et finita collecta post Te Deum, exeant ad labores. Nach den nächtlichen Gebeten sollen sie die collecta sprechen und dann zu den ihnen zugewiesenen Arbeiten gehen. An Feiertagen jedoch, an denen sie arbeiten, sollen sie aufstehen, wenn das Zeichen erklingt und der zweite Teil der nächtlichen Gebete beginnt. Nach Beendigung der collecta nach dem Te Deum sollen sie zu ihren Arbeiten gehen.
A Pascha autem usque ad idus Septembris, quia meridianas non habent privatis diebus dormiant usque ad laudes. Et pulsato signo ad laudes, surgant ad Ecclesiam. Von Ostern bis zum 15. September sollen sie an Werktagen, da sie keine Mittagsgebete haben, bis zur Laudes schlafen. Und nachdem das Zeichen zur Laudes geläutet hat, sollen sie zur Kirche aufstehen.
Factisque orationibus vigiliarum, laudum, et etiam primae exeant. Ad caeteras vero horas diei non eant ad Ecclesiam: Scilicet ubicumque laboraverint faciant orationes suas (nisi dies feriatus fuerit). Nach dem Gebet der Vigilien, der Laudes und auch der Prim werden sie hinausgehen. Bei den anderen Horen sollen sie jedoch nicht zur Kirche gehen. In der Tat sollen sie an jedem Ort, an dem sie arbeiten, ihre Gebete verrichten (es sei denn, es ist ein Feiertag).
Dominicis vero et festivis diebus, quibus non laborant tam hyeme quam aestate, surgant ad vigilias quando et monachi. An Sonntagen und Feiertagen jedoch, an denen sie nicht arbeiten, sollen sie zu den Vigilien aufstehen, zu derselben Zeit wie die Mönche, sowohl im Winter als auch im Sommer.
Porro qui de grangiis aut de via eo die venerint: post quartum responsorium eant dormitum (si voluerint) caeteri vero non exeant: scilicet totum audiant servitium: nisi eos aliqua revocaverit obedientia. Für diejenigen, die an diesem Tag von den Grangien oder von unterwegs kommen, sollen sie nach dem vierten Responsorium schlafen gehen (wenn sie es wünschen). Die anderen sollen jedoch nicht hinausgehen, sondern den gesamten Gottesdienst anhören, es sei denn, sie werden gerufen.
Festis autem quibus laborant in aestate, pulsato signo surgant ad cantica. Conversi de abbatia quotidie ad completorium eant ad Ecclesiam. An Festtagen, an denen sie in der Sommerzeit arbeiten, sollen sie aufstehen, wenn das Zeichen für die Lobgesänge erklingt. Die Konversen in der Abtei sollen täglich zur Komplet in die Kirche gehen.
Et fratres qui in Grangiis fuerint a Kal. Novembris usque ad cathedram sancti Petri: vigilent circa quartam partem noctis. Et a cathedra usque ad Pascha: et ab idibus Septembris usque ad Kal. Novembris sic surgant, ut ante lucem perficiant orationes vigiliarum & laudum. Und die Brüder, die in den Grangien sind, sollen ab dem 1. November bis zu Petri Stuhlfeier (22.2.) in der Nacht etwa um das vierte Viertel aufstehen. Und von Petri Stuhlfeier bis zu Ostern und vom 15. September bis zum 1. November sollen sie so aufstehen, dass sie die Gebete der Vigilien und der Laudes vor dem Morgengrauen beenden.
Quibus transactis, laborent quod necesse fuerit. Nachdem diese Gebete beendet sind, sollen sie arbeiten, was auch immer notwendig ist.
A Pascha autem usque ad praedictas idus Septembris, incipiente luce surgant. Von Ostern bis zu den oben genannten Iden des September sollen sie jedoch bei Tagesanbruch aufstehen.

Cap. III

Quibus solemnitatibus laborant Wie sie an Feiertagen arbeiten
In his solemnitatibus non laborant conversi: scilicet in dies Nativitatis Domini, & tribus diebus sequentibus. In Circumcisione, In Epiphania, in Parasceve, In die Paschae, & in secundis feriis, In Ascensione, In die Pentecostes, & in secundis feriis, In Solemnitatibus santae Mariae: Philippi & Iacobi, In Nativitate sancti Iohannis Baptistaw, Apostolorum Petri & Pauli, Iocobi Apostoli, Sancti Laurentij, Bernardi, Barthlomaei, Matthaei, Michaelis, Symonis & Iudae, Omnium Sanctorum, Martini Episcopi, Andrae Apostoli, Thomae Apostoli, In dedicatione Ecclesiae, qui in monasterio morantur. An diesen Feiertagen arbeiten die Konversen nicht, nämlich zu Weihnachten und den drei folgenden Tagen, zu Beschneidung (1.1.), Epiphanias (6.1.), Karfreitag, Ostern den folgenden Tagen, Himmelfahrt, Pfingsten und den folgenden Tages, zu den Marienfesten, zu Philippus und Jakobus (1.5.), Geburtstag Johannes des Täufers (23.6), Peter und Paul (29.6.), Jakobus (25.7.), Laurentius (10.8.), Bernhard (20.8.), Bartholomäus (24.8.), Matthäus (21.9.), Michael (29.9.), Simon und Judas (28.10.), Allerheiligen (1.11.), Martin (11.11.), Andreas (30.11.), Thomas (21.12.), Kirchweih des Klosters.
Et in his tamen ipsis siquid necessarium visum fuerit, faciant quod fuerit imperatum. Und an diesen Tagen, wenn etwas als notwendig erachtet wird, sollen sie das tun, was ihnen befohlen wurde.
In quibus autem solemnitatibus conversi laborant & monachi feriantur: conversi qui in abbatia sunt, priorem tantum Missam audire poterunt, & sic exire ad opera sua. An den Festtagen, an denen die Konversen arbeiten und die Mönche feiern, können die Konversen, die in der Abtei sind, nur die erste Messe hören und dann zu ihren Aufgaben gehen.

Cap. IV

Quo tempore Missas teneant Zu welchen Zeiten sie die Messe halten
Quibuscumque diebus duae Missae canuntur, praecipuisque ieiuniis, vel quando praesens defunctus fuerit monachus vel novicius, vel frater laicus. Et in solemni commemoratione omnium fidelium defunctorum, Missarum intersit celebrationibus, nisi obedientia aliud praecipiat. An jedem Tag, an dem zwei Messen gesungen werden, insbesondere an den Fastentagen oder wenn ein Mönch, ein Novize oder ein Laienbruder verstorben ist, sollen sie an den Messfeiern teilnehmen. Und an der feierlichen Gedenkfeier aller verstorbenen Gläubigen sollen sie an den Messfeiern teilnehmen, es sei denn, es ist ihnen anderes befohlen.
Et sciendum quod hyemis tempore in intervallo post nocturnos annonas excutient, hoc est ibunt in grangiis laborare. Et in festis transpositis, omni tempore laborabunt. Es ist zu beachten, dass sie während der Winterzeit nach den nächtlichen Gebeten die Vorräte überprüfen werden, das heißt, sie werden zur Arbeit in die Grangien gehen. Und nach Beendigung der Feiern werden sie zu jeder Zeit arbeiten.
In Ecclesia vero in erectionibus & inclinationibus & caeteris observantiis habeant se sicut monachi. Ad aquam vero benedictam, sicut positio permiserit uniuscuiusque oratorii, ita accedant. In der Kirche sollen sie sich beim Aufstehen, Verbeugen und anderen Gebetspraktiken wie Mönche verhalten. Was das Weihwasser betrifft, sollen sie je nach Anordnung des jeweiligen Oratoriums dorthin gehen.

Cap. V

De Communione Über die Kommunion
Septies tantum in anno communicabunt fratres conversi, nisi quem abbas crebrius vel rarius certa de causa accedere iudicaverit, videlicet. Die Konversen sollen nur sieben Mal im Jahr zur Kommunion gehen, es sei denn, der Abt entscheidet aus bestimmten Gründen, dass jemand öfter oder seltener zur Kommunion treten soll.
In Nativitate Domini, In Purificatione beatae Mariae, In Caena Domini, In die sancto Paschae, in die sancto Pentecostes, in nativitate sanctae Mariae, In solemnitate omnium sanctorum. Zu Weihnachten, zu Mariae Reinigung, am Gründonnerstag, in den heiligen Ostertagen, zum heiligen Pfingsten, zu Mariae Geburt, zu Allerheiligen.
Qui vero supradictis festis communicare non poterunt: die qua competenter occurrere poterit communicabunt. Conversis ad abbatia longe remotis licet communicare extra abbatias nostras in domibus religiosorum: et cineres benedictos accipere, si abbati visum fuerit. Diejenigen, die an den genannten Festtagen nicht zur Kommunion gehen können, sollen es an dem Tag tun, an dem es angemessen ist, sofern sie es schaffen können. Für Konversen, die weit von der Abtei entfernt sind, ist es erlaubt, außerhalb unserer Abteien in den Häusern von Ordensleuten zu kommunizieren und geweihte Asche zu empfangen, wenn der Abt es für angemessen hält.

Cap. VI

Ubi teneant silentium Conversi Wo die Konversen Ruhe halten
In quibuscumque officinis tenent monachi silentium, et ipsi teneant: nec aliquam earum ingrediantur sine licentia. Insuper in suo dormitorio, et refectorio omnino silentium teneant: Wo auch immer die Mönche Schweigen bewahren, sollen auch sie es bewahren und keine dieser Räumlichkeiten ohne Erlaubnis betreten. Darüber hinaus sollen sie in ihrem Schlafsaal und im Speisesaal vollständiges Schweigen bewahren.
et propter haec in omnibus locis aliis, nisi forte iussu abbatis vel prioris, de necessariis loquantur, vel etiam ipsius cellerarii (si tamen haec potestas cellarario data fuerit) Sutores ubique silentium teneant in invicem et ad omnes: nisi abbas forte eis aliquem locum extra operatorium determinaverit ubi inter se tantum loquantur de necessariis artis suae breviter: nec aliter quam stando. Aufgrund dessen sollen sie an allen anderen Orten, außer wenn es vom Abt oder Prior befohlen wird, nur über Notwendiges sprechen oder auch mit dem Cellerar (sofern ihm diese Befugnis gegeben wurde). Die Schuster sollen überall gegenseitig und mit allen Schweigen bewahren: es sei denn, der Abt hat ihnen einen bestimmten Ort außerhalb des Arbeitsbereichs zugewiesen, an dem sie kurz untereinander über die notwendigen Angelegenheiten ihres Handwerks sprechen dürfen, aber nur im Stehen.
Similiter faciant omnes artifices monasterii pistores videlicet, textores, pellifices, et caeteri. Solis tamen fabris intra officinam suam potest locus ille determinari, ubi de necessariis modo praedicto loquantur: quia vix sine detrimento operis sui possunt in labore suo tenere silentium. Ebenso sollen alle Handwerker des Klosters, wie Bäcker, Weber, Gerber und andere, handeln. Jedoch dürfen nur die Arbeiter in ihrer eigenen Werkstatt den Ort bestimmen, an dem sie wie zuvor erwähnt über die notwendigen Angelegenheiten sprechen dürfen, da sie kaum in der Lage sind, während ihrer Arbeit in völliger Stille zu arbeiten, ohne ihren Fortschritt zu beeinträchtigen.
Magistri, cementariorum, sutorum, vel huiusmodi artificum diebus quibus non laborant: vel horis vespertinis cum se disiunxerint ab operibus suis: cum subditis sui non loquantur. Similter qui in grangiis sunt silentium teneant in dormitorio, in refectorio et in calefactorio intra metas ad hoc deputatas. Alibi possunt loqui com magistro suo de necessariis suis: et hoc stando: et duo tantum simul. Et sciendum quia sine caputiis eis loqui non licet. An den Tagen, an denen die Meister der Maurer, Schuster oder anderer Handwerker nicht arbeiten, oder abends, nachdem sie sich von ihrer Arbeit getrennt haben, sollen sie mit ihren Untergebenen nicht sprechen. Ebenso sollen diejenigen, die in den Grangien sind, im Schlafsaal, im Speisesaal und in den dafür vorgesehenen Räumen innerhalb der festgelegten Grenzen Schweigen bewahren. An anderen Orten dürfen sie mit ihrem Meister über ihre Angelegenheiten sprechen, und zwar im Stehen und nur zu zweit. Es ist zu beachten, dass es ihnen nicht erlaubt ist, ohne ihre Kapuzen zu sprechen.
Magister grangiae habeat solatium ubi necesse fuerit: qui videlicet provideat domui post eum, cui licet loqui cum familia et hospitibus de necessariis (absente tamen magistro) cum omnibus loqui licet: Der Grangienmeister soll eine Zuflucht haben, wo es notwendig ist. Er soll für das Haus sorgen, nachdem er gegangen ist. Demjenigen, dem es erlaubt ist, mit der Familie und den Gästen über Angelegenheiten zu sprechen (während der Meister abwesend ist), ist es erlaubt, mit allen zu sprechen.
Praeter haec nec intra, nec extra loqui possunt sine licentia, nec inter se, nec cum aliis. Pastores tamen ut Bulbuci cum iunioribus suis, et iuniores cum ipsis loqui possunt in labore suo de necessariis. Abgesehen davon dürfen sie ohne Erlaubnis weder miteinander noch mit anderen sprechen, weder innerhalb noch außerhalb des Klosters. Die Hirten, wie zum Beispiel die Schäfer mit ihren jüngeren Helfern, und die jüngeren Brüder untereinander, dürfen während ihrer Arbeit über notwendige Angelegenheiten sprechen.
Salutantem resalutent: et viatorem, si viam interrogaverit, verbis breviter doceant. Quod si de alia re eum interrogaverit, respondeat sibi non licere loqui amplius. Nec etiam cuilibet inquietanti se et instiganti ad loquendum respondeat. Wenn jemand sie grüßt, sollen sie zurückgrüßen, und wenn ein Reisender nach dem Weg fragt, sollen sie ihn kurz mündlich unterrichten. Wenn ihn jedoch jemand zu etwas anderem befragt, soll er ihm antworten, dass er nicht mehr sprechen darf. Er soll auch nicht auf jeden, der ihn stört und ihn zum Sprechen auffordert, antworten.

Cap. VII

Quod foemina non ingrediatur curtem grangiarum Dass Frauen die Höfe der Grangien nicht betreten dürfen
Femina non ingradiatur curtem grangiarum, nisi praecepto abbatis vel prioris: nec loquatur aliquis solus cum muliere. Eine Frau soll den Hof der Grangien nicht betreten, es sei denn auf Befehl des Abtes oder des Priors. Niemand soll allein mit einer Frau sprechen.

Cap. VIII

De versu ad Mensam Von den Tischgebeten
Convocatis aliquo signo fratribus ad refectionem, dicant omnes simul Benedicite, Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Pater noster. Deinde erectus prior illorum dicat. Et ne nos inducas in tentationem. Aliique respondeant. Sed libera nos a malo. Nachdem die Brüder mit einem Zeichen zum Essen gerufen wurden, sollen alle zusammen sprechen: Benedicite, Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Pater noster. Danach soll der ranghöchste von ihnen sagen: „Und führe uns nicht in Versuchung“. Und die anderen sollen antworten: „Sondern erlöse uns von dem Bösen“.
Tunc prior faciens signum manu, dicat, In nomine Patris, et Filii, et Spritus sancti. Aliis respondentibus, Amen. Sicque resideant ad mensas secundum ordinem suum: et comedant. Dann soll der ranghöchste Bruder ein Zeichen mit der Hand geben und sagen: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Die anderen sollen antworten: „Amen.“ Danach sollen sie sich gemäß ihrer Reihenfolge an den Tischen setzen und essen.
Et notandum quia non lict eis sine cappa tam in suis refectoriis quam alibi comedere, si habere possunt. Quod si quis forte ter versum perdiderit in abbatia: ablata ei portione vini, ultimus manducet. Es ist zu beachten, dass es ihnen nicht erlaubt ist, ohne ihre Kutten sowohl in ihren Speisesälen als auch anderswo zu essen, sofern sie sie haben können. Wenn jemand dreimal den Vers im Kloster vergisst, soll ihm ein Teil des Weins genommen werden, und er soll zuletzt essen.
Peracta itaque refectione, surgens prior incipiat Miserere mei Deus, dicatque totum versum: et omnes alii, alium, sicque alternatim dicant alios versos subiungentes, Gloria Patri, Sicut erat. Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Pater noster. Deinde dicat prior, Et ne nos. Aliique respondeant, Sed libera, subiungente illo, Benedicamus Domino. Caeterique respondeant Deo gratias. Nach dem Essen steht der ranghöchste Bruder auf und beginnt mit Miserere mei Deus und sagt den gesamten Vers, und alle anderen wiederholen das abwechselnd und fügen Gloria Patri, Sicut erat hinzu. Dann sagen sie gemeinsam Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Pater noster. Danach sagt der Prior Et ne nos und die anderen antworten mit Sed libera, und er fügt hinzu Benedicamus Domino. Die anderen antworten mit Deo gratias.
Sicque ingressi in Ecclesiam: ibi dicant sub silentio Pater noster, et signantes se, discedant. Servitores vero in refectorio finient versum suum: et istud Pater noster, non dicent. Nachdem sie in die Kirche gegangen sind, sollen sie dort in Stille das Vaterunser beten und sich bekreuzigen, dann gehen sie weg. Die Diener im Speisesaal beenden ihr Gebet, aber sie sprechen das Vaterunser nicht.
In grangiis quoque non dicetur istud Pater noster. Sed post cibum incipientes Miserere meus Deus: intrabunt oratorium. Conversi vero alterius ordinis nostris, in refectoriis non comedant, nisi earum domorum, quibus concessum fuerit in capitulo Cisterciensi. In den Grangien wird auch das Vaterunser nicht gesprochen. Aber nach dem Essen, wenn sie mit Miserere meus Deus beginnen, werden sie das Oratorium betreten. Die Konversen anderer Orden sollen in den Speisesälen nicht essen, es sei denn, es wurde ihnen im Kapitel des Zisterzienserordens erlaubt.

Cap. IX

Quid debeant discere Conversi
Nullus habeat librum, nec discat aliquid nisi tantum Pater noster, et Credo in Deum. Miserere mei Deus, et caetera, quae debere disci ab eis statutum est, et hoc non litera, sed corde tenus. Die Konversen sollen kein Buch haben und nichts lernen, außer dem Vaterunser, dem Glaubensbekenntnis, dem Miserere mei Deus und anderen Lektionen, die von ihnen gelernt werden sollen. Dieses Lernen soll jedoch nicht auf rein intellektueller Ebene geschehen, sondern von Herzen kommen.

Cap. X

De disciplina conversorum
Ab octavis Pentecostes usque ad Nativitatem Domini: et ab octava Theophaniae usque ad Pascha omni vi feria accipiant disciplinam, nisi aliqua fuerit festivitas qua non laborant. Quos si aliqua impediatur negligentia, die qua prius expedierit, restauretur. Von der Oktav des Pfingstfestes bis zur Geburt des Herrn und von der Oktav der Theophanie (14.1.) bis Ostern sollen sie an allen Werktagen disciplinam üben, es sei denn, es fällt ein Festtag an, an dem sie nicht arbeiten. Wenn aus irgendeinem Grund eine Unterlassung auftritt, soll sie am frühestmöglichen Tag nachgeholt werden.
(disciplina ist hier alles andere als Disziplin, vielleicht Zucht, Ordnung.)

Cap. XI

De Capitulo Das Kapitel
Omnibus Dominicis diebus, praeter eos quibus generalis sermo fiet in capitulo monachorum, in quibus tantum fratres conversi ingrediuntur capitulum eorum. An allen Sonntagen, außer an denen, an denen eine allgemeine Predigt im Kapitel der Mönche stattfindet, dürfen nur die Konversen ihr eigenes Kapitel betreten. (Diese Predigt war also nicht an jedem Sonntag.)
In crastino etiam Nativitatis Domini, Paschae, et Pentecostes finita Missa matutinali, ingrediantur statim fratres capitulum suum proprium, ut teneatur eis capitulum vel ab abbate, vel ab aliquo, cui illud iniunxerit. Am Tag nach Weihnachten, Ostern und Pfingsten sollen die Brüder unmittelbar nach der Morgenmesse ihr eigenes Kapitel haben, damit ihnen entweder der Abt oder jemand, dem er diese Aufgabe übertragen hat, das Kapitel abhält.
Qui veniens antequam resideat, caeteris omnibus erectis, versisque vultibus ad orientem, dicat Preciosa in conspectu Domini, mors sanctorum eius. Et caetera quae sequuntur more monachorum in via directorum: respondentibus fratribus quae respondenda sunt. Wenn er kommt, stehen alle anderen auf und wenden sich nach Osten. Dann sagt er Preciosa in conspectu Domini, mors sanctorum eius. (Kostbar ist vor dem Herrn der Tod seiner Heiligen.) und die die anderen Gebete, wie im Kapitel der Mönche, während die Brüder die entsprechenden Antworten geben.
Deinde residens, et dicto Benedicite, et responso Dominus, faciat sermonem. Quo finito, et subiuncto ab omnibus Amen, dicat is, qui capitulo praeerit. Loquamur de ordine nostro. Dann, nachdem er sich niedergesetzt hat und das Benedicite gesagt wurde, gefolgt von der Antwort Dominus, kann er seine Rede halten. Nachdem dies beendet ist und alle mit Amen geantwortet haben, soll derjenige, der das Kapitel leitet, sagen: „Lasst uns über unsere Ordnung sprechen.“
Quo dicto si recipiendus est novicius, dicat frater cui hoc iniunctum fuerit: recipiendus est novicius. Tunc is qui capitulum tenet, dicat fratribus: Frater quidam receptus est in capitulo monachorum: veniat et mittemus eum in ordine suo. Et iussu illius adducat eum praedictus frater. Wenn ein Novize aufgenommen werden soll, soll der Bruder, dem dies auferlegt wurde, sagen: „Ein Novize soll aufgenommen werden.“ Dann soll derjenige, der das Kapitel leitet, zu den Brüdern sagen: „Ein bestimmter Bruder wurde im Kapitel der Mönche aufgenommen. Lasst ihn kommen, und wir werden ihn in seinem Rang aufnehmen.“ Und auf Anweisung dieses Bruders soll der besagte Bruder den Novizen zu ihm führen.
Cui (petita venia) astanti ante eum exponat breviter asperitatem et vilitatem ordinis. Deinde oret pro perseverantia eius; et dicto ab omnibus Amen, iubeat eum ire in ordine suo. Vor ihm stehend soll er ihm (nach Erlaubnis) kurz die Härte und Niedrigkeit des Ordens darlegen. Dann soll er für seine Ausdauer beten, und nachdem alle mit „Amen“ geantwortet haben, soll er ihm befehlen, an seinen Ort zu gehen.
Tunc petant venias, et clament, et per omnia agatur sicut in capitulo monachorum. Quibus tractatis, dicto Adiutorium nostrum in nomine Domini, et responso a fratribus, qui fecit caelum et terram, inclinent et discedant. Dann sollen sie um Vergebung bitten, rufen und alles so gehandhabt werden wie im Kapitel der Mönche. Nachdem dies behandelt wurde, mit den Worten „Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn“ und der Antwort von den Brüdern, „der Himmel und die Erde gemacht hat“, sollen sie sich verbeugen und sich entfernen.

Cap. XII

Quomodo recipiantur fratres
Fratres ad conversionem venientes, in capitulo monachorum recipiantur: nec prius tamen conventui fratrum coniugantur, donec recipiantur in capitulo ipsorum. Die Brüder, die zur Konversion kommen, sollen im Kapitel der Mönche aufgenommen werden. Jedoch sollen sie nicht vor der Versammlung der Brüder verbunden werden, bevor sie im Kapitel der Konversen aufgenommen werden.
Quod hac de causa qualibet die congregari potest. Deputetur autem eis magister qui idoneus sit ad mores instruendos, et docendum ordinem. Zu diesem Zweck kann sich das Kapitel jeden Tag versammeln. Es soll ein Lehrmeister für sie bestimmt werden, der geeignet ist, sie in den Bräuchen zu unterweisen und die Ordnung zu lehren.
Novicius conversus si pannos, sibi emerit, tales emat quales habemus. Mantellum autem non emat, quia non utitur. Wenn ein Konvers-Novize Kleidung für sich kauft, soll er solche kaufen, wie wir sie haben. Jedoch soll er keinen Mantel kaufen, da er ihn nicht trägt.

Cap. XIII

De professione Über das Gelübde
Post annum veniat novicius in capitulum monachorum, ubi relicta prius omni proprietate faciat professionem hoc modo. Nach einem Jahr soll der Novize in das Kapitel der Mönche kommen, wo er zuerst jeglichen Besitz aufgibt und sein Gelübde auf folgende Weise ablegt:
Imprimis prostratus petat misericordiam, deinde surgens ad abbatis imperium et flexis genibus coram abbate iungat manus suas, et ponens eas inter manus abbatis, promittat ei obedientiam de bono usque ad mortem. Et respondeat Abbas: Et Dominus det tibi perseverantiam usque ad nortem, omnibus respondentibus Amen. Tunc osculato abbate, discedat. Zunächst wirft er sich nieder und bittet um Erbarmen. Dann steht er auf, kniet vor dem Abt nieder und legt seine Hände zwischen die Hände des Abtes und verspricht ihm Gehorsam vom Guten bis zum Tod. Und der Abt antwortet: „Möge der Herr dir Ausdauer bis zum Tod schenken“, und alle antworten „Amen“. Dann küsst er den Abt und geht weg.
Et sciendum quod ab illo die quo petitionem suam fecit in capitulo monachorum; et sic receptus est in probatione conversorum: in ordine nostro monachus non fiet. Und es ist zu beachten, dass ab dem Tag, an dem er seine Bitte im Kapitel der Mönche vorgebracht hat und als Novize im Probejahr der Konversen aufgenommen wurde, er nicht in unseren Orden als Mönch aufgenommen wird.
Quod si suadente diabolo de ordine nostro exiens, monachi vel canonici regularis habitum a quolibet receperit; deposito habitu, in conversum recipiatur; nisi forte (quod absint) ordines sacros acceperit. Quod si acceperit, deinceps non recipiatur. Wenn er jedoch auf Anstiftung des Teufels unseren Orden verlässt und den Habit eines beliebigen Mönchs oder Weltkanonikers annimmt, soll er den Habit ablegen und als Konverse aufgenommen werden, es sei denn, er hat (was fernliegt) die heiligen Weihen empfangen. Wenn er jedoch die Weihen empfangen hat, soll er nicht mehr aufgenommen werden.

Cap. XIV

De fratribus in via directis Über die Brüder auf Reisen
Frater qui in itenere est teneat silentium in omnibus Ecclesiis, et in refectione sua, et post completorium, et habeat se in omnibus sicut Monachus in viam directus, excepto quod ieiuniare non cogitur, nisi eo modo quofratres ieiunant in grangiis. Der Bruder, der sich auf einer Reise befindet, soll in allen Kirchen Stillschweigen bewahren, sowohl während seiner Mahlzeiten als auch nach der Komplet. Er soll sich in allen Belangen wie ein Mönch auf Reisen verhalten, mit der Ausnahme, dass er nicht zum Fasten verpflichtet ist, es sei denn, es geschieht in der Art und Weise, wie die Brüder in den Grangien fasten.
Qui veniens ad Monasterium, vel ad grangiam nostri ordinis, per omnia ordinem teneat, sicut fratres loci illius. Poterit tamen loqui cum fratre stabulario de necessariis, ut est de ferrandis equis, quando ei tribuit praebendam et foenum, et hoc stando. Wenn er zu einem Kloster oder einer Grangie unseres Ordens kommt, soll er in allem die Ordnung befolgen, genau wie die Brüder an diesem Ort. Er darf jedoch mit dem Stallmeister über Notwendigkeiten sprechen, wie zum Beispiel das Beschlagen der Pferde, wenn ihm dafür Unterhalt und Heu gewährt werden, und zwar im Stehen.
Conceditur enim haberi stabularium, et ipsum loqui cum fratribus nostri ordinis, sicut cum caeteris hospitibus, ubi multitudo hospitum exigit. Quod si cum Monacho proficiscitur, habeat se secundum quod ei praeceperit. Es ist erlaubt, einen Stallmeister zu haben und mit den Brüdern unseres Ordens zu sprechen, ebenso wie mit anderen Gästen, wenn die Anzahl der Gäste dies erfordert. Wenn er jedoch mit einem Mönch reist, soll er sich gemäß den Anweisungen des Mönchs verhalten.

Cap. XV

De victu Von der Nahrung
Eisdem cibis vescentur fratres conversi quibus et Monachi, sani scilicet ut sani, minuti ut minuti, infirmi ut infirmi. Die Konversen sollen dieselben Speisen zu sich nehmen wie die Mönche, nämlich die Gesunden sollen wie die Gesunden essen, die Schwachen wie die Schwachen und die Kranken wie die Kranken.
Qui in Monasterio sunt eadem quantitate, et eodem tempore. Si quos tamen Abbas iudicaverit oportere sumere mixtum, sumant. Die Mahlzeiten sollen im Kloster in derselben Menge und zur gleichen Zeit eingenommen werden. Wenn jedoch der Abt entscheidet, dass sie ein Mixtum einnehmen sollen, dann sollen sie es tun.
Mixti vero quantitas haec sit. Medietas librae sui panis, et aqua. Qui vero in grangiis sunt, non ieiunabunt, nisi in praecipuis ieiuniis, et in Adventu, et sexta feria ab idibus Septembris usque ad Quadraggesimam, et habebunt singuli libram panis. Et insuper de grosso pane quantum necesse fuerit. Die Menge des Mixtum soll folgendermaßen sein: Die Hälfte eines Pfunds Brot und Wasser. Die Konversen, die sich in den Grangien befinden, sollen außerhalb der besonderen Fastentage und der Adventszeit sowie an jedem Freitag ab dem 15. September bis zur Fastenzeit nicht fasten. Sie sollen täglich ein Pfund Brot erhalten und zusätzlich je nach Bedarf von grobem Brot.

Cap. XVI

De Vestitu conversorum Von der Kleidung
Vestitus sit cappa, tunicae, caligae, pedules, sotulares, caputium, scapulas, et pectus tantum modo cooperiens. Die Kleidung der Konversen soll aus Kutte, Tunika, Strümpfen, Schuhen, Kapuze, Schultertuch und Brusttuch bestehen, damit alles bedeckt ist.
Bubulcis tamen & quadrugariis et pastoribus ampliorem mensuram providere poterit Abbas. Pelles quoque grossdae et simplices. Für Fuhrleute aber, und Reiter und Hirten kann der Abt eine großzügigere Ausstattung erlauben. Ebenso sollen einfache und grobe Felle verwendet werden.
Quod si cui tamen Abbati visum fuerit de ipsis grossis pellibus cum iam veteres fuerint, aliquas cooperiri oportere, non nisi de veteri et vili panno fiat. Wenn jedoch der Abt entscheidet, dass einige mit groben Fellen bedeckt werden sollen, sollten sie nur mit altem und minderwertigem Tuch bedeckt werden.
Si quis autem Abbas exordinatum mantellum, contra id quid scriptum est, ab aliquo superveniente converso portari deprehenderit, retineat illium. Liceat conversis quatuor habere tunicas, si Abbati habere camisias, nec tamen nisi nigras et rotundas. Wenn jedoch ein Abt einen Konversen dabei erwischt, wie er entgegen den Anweisungen einen ordnetlichen Mantel trägt, sollte er ihn einbehalten. Den Konversen sind vier Tuniken erlaubt, wenn der Abt Hemden hat. Diese sollten jedoch nur schwarz und rund sein.

Cap. XVII

De Lectis Von den Betten
Lectos habeant sicut Monachi, praeter lenam, loco cuius pellibus utuntur. Betten haben sie wie die Mönche, mit Ausnahme der Matratze, die sie anstelle von Pelzen verwenden.

Cap. XVIII

De poena in obedientia conversorum Über die Strafe bei Ungehorsam
Conversus, qui cuilibet magistro sibi deputato inobediens fuerit, pro satisfactione tribus diebus humi residens, comedat coram fratribus in refectorio sine mantili. Ein Konverse, der einem ihm zugewiesenen Meister ungehorsam ist, soll zur Buße drei Tage lang am Boden sitzend, vor den Brüdern im Refektorium ohne Kutte essen.

Cap. XIX

De botis Über die Stiefel
Conversi in grangiis botas non habeant, sed neque in abbatia quidem, nisi forte propter vigilias alicui in abbtia eas dederit Abbas, et ipsae sint vetustae. Die Konversen in den Grangien sollen keine Stiefel haben, und auch in der Abtei selbst nicht, es sei denn, der Abt gibt sie ihnen aufgrund von Nachtwachen, und sie sind alt.
E quibus vetustis poterit idem Abbas, si ad manum fuerint, uni e fratribus aliquantas committere, his qui de grangiis venerint, cum necesse fuerit, commodandas. Von diesen alten Stiefeln kann der Abt, wenn sie zur Hand sind, einem der Brüder einige zur Verfügung stellen, wenn sie aus den Grangien kommen und es notwendig ist.

Cap. XX

De campanis Über die Glocken
Conversi ad grangias, campanas non habeant, nisi parvas nolas in refectorio ad con vocandos fratres ad refectionem. Quas sibi habere voluerit, habeat. Die Konversen in den Grangien sollen keine Glocken haben, außer kleinen Glocken im Refektorium, um die Brüder zum Essen zu rufen. Wenn sie solche Glocken besitzen möchten, können sie diese haben.

Cap. XXI

Conversus converso caput non lavet. Qui autem pro infirmitate sibi lavare non potest, cui prior iusserit, ei lavet. Qualiter fecerit, absque omni retractione in capitulo conversorum verberetur. Ein Konverse soll einem Konversen den Kopf nicht waschen. Wenn er aufgrund von Krankheit nicht in der Lage ist, sich zu waschen, soll es von demjenigen gemacht werden, den der Prior angewiesen hat. Wenn er dies nicht tut, soll er ohne jegliche Zurückhaltung im Kapitel der Konversen bestraft werden.

Cap. XXII

Pelles silvestres non operentur fratres nostri, non catinas, non coninas, non varias, non grisias, seu alias eiusmodi: etiamsi qualibet occasione habere contigerit: nam emere omnino non licet. Unsere Brüder dürfen keine Wildfelle verwenden, weder Katzen, noch ..., noch andere ..., auch wenn sich aus irgendeinem Grund eine Gelegenheit ergibt. Denn es ist ihnen strengstens untersagt, solche Dinge zu erwerben.

Cap. XXIII

De fugitivis conversis, qui in extremis agunt, in Abbatis sit providentia. Für die flüchtigen Konversen, die in ihrer letzten Stunde sind, soll der Abt Vorsorge treffen.