Wie die Brüder sich an den Werktagen im Winter zu verhalten haben von den Vigilien bis zur Terz. (cap.74)

Übersicht 70. Kapitel 71. Lesung 72. Betreten der Räume 73. Mixtum 74. Verhalten 75. Arbeit 76. Mahlzeit 77. Tischdiener 84. Ernte 102. Novizen
  1. Vom 1. November bis Ostern, ausgenommen (die Zeit) von Weihnachten bis zur Oktav von Erscheinung, knien die Brüder an Werktagen in den Vigilien und den übrigen Horen zum Gebet, zu DOMINE AD ADIUVANDUM ME FESTINA und zu KYRIELEYSON über die formae gebeugt.
  2. Das Übrige wird gemäß der Regel gehalten, wie wir es oben aufgeführt haben.
  3. Nach den Vigilien und nach dem Totenoffizium, wenn dieses zu halten ist, wird vom Kirchendiener vor dem Armarium und im Kapitelsaal ein Licht entzündet. Die Brüder setzen sich in diesen Kapitelsaal und lesen, wenn sie wollen. Sie setzen sich nicht in die Ecken, außer denjenigen, die lesen.
  4. Wenn sie die Kapuzen auf die Köpfe setzen, muss man sehen können, ob sie schlafen oder nicht.
  5. Wenn die Uhr schlägt, gehen diejenigen hinaus, die das müssen, damit alle bereit sind, in den Chor zu gehen, wenn das Zeichen zum Gottesdienst gegeben wird.
  6. Der Kirchendiener muss dafür Sorge tragen, dass während dieser ganzen Zeitspanne vor dem Armarium ein Licht brennt.
  7. Wenn aber der Abt es wünscht, im Kreuzgang ein Licht brennen zu lassen, während die Brüder in der Kirche den nächtlichen Gottesdienst halten, kann er das veranlassen.
  8. Der Sakristan beendet das Läuten nicht eher, bis der Abt das Zeichen zum Gebet gibt.
  9. (Ebenso hält er es) zu den übrigen Horen, außer zu den Vigilien, sowie zur Prim an allen Tagen und zur Terz vom 13. September bis Ostern, wenn wir arbeiten und fasten.
  10. Wer aber zu den Gebeten, die vor den regulären Horen gehalten werden, nicht anwesend ist, vollzieht im Kapitel eine venia, ausgenommen der Prior oder jemand anderes, der das Kapitel hält, und außer den Celleraren, dem Gastbruder und dem Kantor zur Zeit der Lesung, sowie denjenigen, die Messen hören.
  11. Gleichwohl müssen alle zu den Gebeten anwesend sein, wenn PATER NOSTER und CREDO IN DEUM gesprochen wird.
  12. Aber niemand ist von diesen Gebeten ausgenommen, die zu beiden Vespern an besonderen Festen gehalten werden.
  13. Wenn es nach der Matutin noch nicht hell ist, zündet der Sakristan ein Licht an, und es wird eine Pause gehalten. Die Brüder, die es wollen, setzen sich in den Kreuzgang, aber sie lesen nicht.
  14. Wenn aber der Tag beginnt, wird das Zeichen zum Gottesdienst gegeben, und nach dem Gebet, das entsprechend der Zeit über die formae gebeugt oder auf die Miserikordien gestützt gehalten wird, machen sie das Kreuzzeichen und verneigen sich. Ebenso machen sie es bei allen Horen nach dem Gebet.
  15. Während der Priester DEUS IN ADIUTORIUM beendet, werfen sie sich bei GLORIA PATRI über die formae nieder oder verneigen sich, wie es die Zeit vorsieht. Ebenso machen sie es bei allen Horen des Tages.
  16. Nach der Prim wird die Messe gesungen.
  17. Nach der Messe wird das Zeichen zur Terz gegeben, und die Brüder besprengen sich beim Betreten der Kirche mit Weihwasser. Nach Beendigung des Läutens wird das Gebet gehalten wie zu den Vigilien.
  18. Nach dem Gesang der Terz gehen sie in den Kapitelsaal, wie wir oben gesagt haben. So wird es auch an Festtagen gehalten, an denen wir arbeiten.
  19. Im Winter darf der Mönch, der drei Tuniken trägt, ein Skapulier darüber anziehen, aber nur, wenn er zwei Kukullen trägt.