- Der Novizenmeister muss die Novizen die Lebensweise im Orden lehren, sie in der Kirche aufwecken und sie
immer dann, wenn sie einen Fehler gemacht haben, wenn möglich mit einem Wort oder mit einem Zeichen
korrigieren.
- Bei der Arbeit spricht er nicht mit ihnen, außer er ist dabei der Älteste des Konvents, auch nicht
außerhalb des Noviziats, außer er hat dazu vorher die Erlaubnis erhalten.
- Auch darf er in ihrer Zelle weder singen noch lesen.
- Soweit es ihm möglich ist, soll er für das sorgen, was sie nötig haben.
- Er führt sie in den Kapitelsaal, damit sie den Predigten zuhören können.
- Wenn sie vor ihm für die äußeren Verstöße um Vergebung bitten, gibt er ihnen eine Buße auf.
- Er hat den Tag ihres Eintritts ins Noviziat aufzuschreiben und dem Abt mitzuteilen, wann ihnen die
Regel vorzulesen ist. Derjenige, der sie ihnen in der Zeit der Lesung und der Arbeit vorzulesen hat,
liest sie abseits von den anderen.
- Wenn sie vorgelesen worden ist, muss er es dem Abt im Kapitel sagen und (die Novizen) auf dessen
Befehl hin rufen.
- Nach Beendigung des (Probe-)Jahres führt er ihn zur Mönchsweihe, und zwar am Tag seines Eintritts,
doch nur wenn er vor dem Kapitel die Regel gehört hat.
- Denn wenn er nicht vor dem Kapitel die Regel hören konnte, wird er am folgenden Tag oder später die
Mönchsweihe empfangen, nachdem er die Regel gehört hat.
- Er liest in der Kirche für diejenigen Novizen, die nicht lesen können, die Professurkunde vor, und
hält Tinte für das Kreuz bereit – wie er es auch bei fremden Mönchen tut. Er führt (den Novizen), wenn
nötig, zu den Füßen der Mönche und wieder zurück, bereitet Weihwasser und die Kukulle vor und hilft ihm
beim Ausziehen und Ankleiden.
- Danach trägt er dessen Wasser- und Maßkrug ins Refektorium und zeigt ihm das Bett, das der Prior ihm
zugewiesen hat. Dort kann er an diesem Tag mit ihm über die nötigen Dinge Zeichen machen.
- Er kann in den folgenden zwei Monaten noch im Sprechzimmer neben dem Kapitelsaal mit ihm sprechen,
ebenso mit fremden Mönchen.