1517 Mai 13; Buch.
Quelle: LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. Kk 131a, fol. 32rv.
[1] Abt Antonius des Zisterzienserklosters Buch erinnert Kf. Friedrich daran, wie ihn die Bürger von Leisnig vor
dem Kf. verklagt und die kfl. Räte daraufhin einen Rezess zwischen ihm und der Stadt Leisnig erzielt haben. Der
Abt hat diese Einigung angenommen, obwohl er einen Rezess aufhob, der vor 236 Jahren erzielt wurde.
[2] In dem neuen Rezess wurde gegen den Willen des Abts festgelegt, dass die Wirte zu Gersdorf und Hochweitzschen
kein Bier mit Profit zu Kirchweih und Hochzeiten verkaufen dürfen. Der Amtmann von Leisnig, Georg von Kitzscher,
und einige bewaffnete Bürger von Leisnig haben nun beschlossen, den Wirt aus Gersdorf am kommenden Montag gefangen
zu nehmen und nach Leisnig zu bringen sowie die Bierfässer zu zerschlagen, weil der Wirt auf Befehl des Abts einem
Mann aus Kieselbach bei Gersdorf, in der Zuständigkeit des Klosters gelegen, ein Viertel Bier zu seiner Hochzeit
gegeben hat.
[3] Der Abt bittet Kf. Friedrich, dem Plan zuvorzukommen, ihn gegen solches Unrecht zu schützen und den
Amtmann sowie die Vertreter der Stadt Leisnig anzuweisen, den Abt in Frieden zu lassen, weil er der Stadt nicht
schadet. Würde in Leisnig ein besseres Bier gebraut, würde es sich so wie das Bier aus Gersdorf gut verkaufen.