Großweitzschen, Lkr. Mittelsachsen.

HOVS
Schreibung: Wiczczan, wiczen, Wiscene, Wischen, Wischene, Wizcen major, Wizen, Wyschen, Wyczen, Grozen wischen, Grozen Wyschen, magno Wiztscen, majori Wyzsen.
Pfarrkirche St. Martin, eingepfarrt Kleinweitzschen, Westewitz, Eichardt und Tautendorf.
1241 Übertragung des halben Dorfes Weitzschen und des dritten Teiles des zugehörigen Waldes durch Mgf. Heinrich den Erlauchten an das Kloster. Das hatte Albert, Sohn des Albert, von Bgf. Ulrich von Leuben zu Lehen, und der Burggraf hatte es dem Markgrafen aufgelassen. Unklar bleibt, ob es sich um Schenkung oder Kauf handelt.
1245 Ks. Friedrich II. bestätigte dem Kloster mehrere vom Reich zu Lehen gehende und durch Schenkung oder Kauf erworbene Besitzungen, nämlich von Mgf. Heinrich von Meißen u.a. das Dorf Weitzschen (ohne Einschränkung).
1254 Mgf. Heinrich der Erlauchte gab nochmals die Übertragung des halben Dorfes Weitzschen an das Kloster bekannt, jetzt mit dem Zusatz, dass vier Hufen der Burggraf von Döben aufgelassen hat, den Rest der Burggraf von Leisnig, dazu noch den dritten Teil des benachbarten Waldes.
1264 wurde mit der Übertragung des Dorfes Kleinweitzschen klar, dass es sich bisher wirklich um Großweitzschen gehandelt hat.
1277 wurde durch Mgf. Heinrich den Erlauchten ein Streit zwischen den Bürgern von Döbeln und dem Kloster Buch beigelegt. Die Bürger hatten sich über die Schenke und die Handwerker in Großweitzschen beklagt. Zur Entscheidung des Streites hatte Mgf. Heinrich seine Getreuen Ortolf de Dewin und Rudeger de Schachowe nach Großweitzschen geschickt, um zu hören, was die Alten auf Treu und Glauben sagten. Diese sagten, dass seit alters Schenke, Handwerker, Schuster, Leineweber, Flickschneider und Brauer im Ort wohnen. Der Markgraf wies die Klage der Bürger von Döbeln ab. Abt und Konvent von Buch sollten diese Dienste frei halten dürfen, ungehindert von den Bürgern von Döbeln.
1286 verkaufte Mgf. Heinrich dem Kloster Ober- und Niedergericht. Der Burggraf von Meißen hatte den dritten Pfennig des Gerichtes, den er durch das Burggrafenamt dort innehatte, ebenfalls aufgelassen.
1289 erfolgte nach dem Tode des Mgf. Heinrich eine nochmalige Bestätigung durch Friedrich (den Freidigen) und den Burggrafen von Meißen (1289).
1291 erfolgten noch Ausführungen zur Ausstattung des ehemaligen Supans in Großweitzschen, der die Gerichte für den Burggrafen von Meißen wahrgenommen hatte und dafür 5 Hufen bekommen hatte.
Das Kloster wollte dort aber einen solchen Supan nicht haben. Auf Empfehlung des Burggrafen versetzte das Kloster diesen Supan nach Kiebitz, ebenfalls auf fünf Hufen, die dem Kloster gehörten (1291). Aber auch das scheint nicht die Lösung gewesen zu sein, denn später verkaufte das Kloster diese Hufen an einen Freiberger Bürger (siehe Kiebitz).
1325 erfolgte eine Bestätigung durch Mgf. Friedrich II. (den Ernsthaften).
1332 erhielt Bgf. Albero von Leisnig in einem Gütertausch mit Mgf. Friedrich II. die precaria in Großweitzschen (5 Mark), die er 1333 an das Kloster Buch verkauft.
1351 war Pfarrer Johannes von Großweitzschen Zeuge für das Kloster Buch.
1371 war Heynich kreczemer von wiczen Zeuge bei einem Rechtsstreit um die Schenke in Wendishain.
1382 war heyneman, schultheize zu Wiczczan, Zeuge für Nickel von Staupitz bei einem Gütertausch.
1462 wies der Abt dem Custos bestimmte Einkünfte zu: majori Weitzschen zu Martini gibt der Gärtner einen Groschen.
1469 wurde Nickel Schuster aus Großweitzschen mit einer Wiese in Tautendorf belehnt.
1508 stiftete Blasius Schneider, Pfarrer in Hochweitzschen, 200 rheinische Gulden für zwei ewige Messen im Kloster.
1518 erweiterte er nochmals seine Stiftung um 100 rheinische Gulden, damit zwei silberne Bilder der heiligen Anna und Katharina hergestellt werden.
1548 Eintrag Amt Kloster Buch
Ober- und Erbgericht im Amt Kloster Buch,
28 besessene Mann, darunter 10 Pferdner, die sind alle dem Kloster Buch lehen- und zinsbar;
⎕ 23 Hufen.